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Der wahre Meister und Seine Aufgaben
Die
Notwendigkeit eines Lebenden Meisters
Der
Weg zurück zu Gott ist nicht des Menschen, sondern Gottes Werk und daher frei von
allem Künstlichen und Unnatürlichen. Gott zieht den Menschen durch Seinen Auserwählten, den Gottmenschen, zu sich, dem das Geheimnis des
Pfades (des Gottespfades) durch einen Sant Satguru zum Segen der
Menschen direkt enthüllt und offenbart wird.
Die
Meister, Erlöser, Lehrer und Propheten der ganzen Welt werden in zwei Gruppen
eingeteilt, von denen jede eine gesonderte Mission zu erfüllen hat. Die einen
haben allein zum Ziel, die Welt harmonisch in Gang zu halten, während die
anderen beauftragt sind, die Seelen zurückzuführen, die reif sind heimzugehen
und danach Verlangen tragen, bald zu der spirituellen Quelle zu kommen, von der
sie sich vor langer Zeit getrennt hatten und nach unten, auf die materielle
Ebene, abgetrieben sind. Zur ersten Kategorie gehören alle Reformer, zur
zweiten solche Sants und Sadhs, die kompetent sind, Wissen von
Gott zu geben und die Kraft Gottes im Menschen zu offenbaren.
Der
Prozeß des Aufstiegs zurück zur Quelle ist die genaue Umkehrung des Abstiegs
zur physischen Ebene. Man muß sich deshalb wieder vervollkommnen, seine
umherschweifenden Sinne am stillen Punkt der Seele zwischen und hinter den
beiden Augen, wo sich Zeit und Zeitlosigkeit berühren, sammeln, ehe der Geist
zu sich kommt und sich für die innere Heimreise auf das Meer des Lebens begibt.
Dies ist in der Tat immer das Thema aller Weisen und Seher gewesen.
Von der Gottsuche zur Verwirklichung (S.
17)
Die
Natur hat uns vor Äonen materiell und spirituell ausgestattet.
Heute wirkt das gleiche unwandelbare Gesetz und es wird auch in Zukunft so
sein. Für den Hungrigen ist Nahrung, für den Durstigen Wasser da. Das
unauslöschliche, ewige Gesetz von Bedarf und Versorgung wirkt.
Nur
durch einen lebenden Meister kann man den Allmächtigen
Gott in sich erreichen.
Mensch erkenne Dich selbst (S. 18)
Der
Mensch braucht einen Menschen, der ihm etwas verständlich macht, und so ist ein
Sant der Hohe Eine in Gestalt eines Menschen, dem sich jene, die nach
Ihm Verlangen haben, nähern können. Der unsichtbare Allmächtige hat hier sein eigenes
Gesetz. Der Sant ist also Gott und Mensch. Er ist das Sprachrohr Gottes
oder, wenn man will, Gott in Person, der personifizierte Gott. Er ist der
heiligste «persönliche Gott», mit aller Kraft und Macht ausgestattet, und ein
lebendiger Altar, zu dem der Mensch beten kann, um eine Lösung seiner Probleme
von der Geburt bis zum Tod und danach zu suchen. Er ist die einzige Quelle in
Reichweite des Menschen, durch die er sich mit Gott verbinden kann.
Spirituelles Elixier (S. 114)
Die
Meister bilden eine heilige Bruderschaft in Gott. Sie sind das Kostbarste, was
die Menschheit besitzt; sie haben ihre Evolution beendet und sich zu Gott
erhoben. Sie sind völlig eins geworden mit dem göttlichen Sein und fließen über
von dem erhabenen Wort des Lebens.
Die
Entfaltung des spirituellen Lebens wird durch die Hilfe eines Meisters
beschleunigt. Ein solcher Beistand ist von unschätzbarem Wert. Er belebt die
inneren Möglichkeiten der Seele. Er ruft das geistige Leben in uns wach und
bringt uns zum höchsten Ziel. Dieser belebende Impuls kann nicht aus heiligen
Büchern abgeleitet werden. So wie Licht von Licht kommt, geht Leben von Leben
aus. Eine Seele muß Lebensimpulse aus den innigen Blicken einer Meisterseele
erhalten.
Spirituelles Elixier (S. 130)
Der
Meister der jeweiligen Zeit ist ein lebender Meister, der seinen Anhängern
spirituelle Unterweisungen gibt. Aber alle Meister früherer Zeiten sind Meister
einer vergangenen Epoche oder ehemalige Meister. Jeder von ihnen hatte seine
eigene Aufgabe zu erfüllen. Die Berichte der einstigen alten Meister und ihre
Lehren leisten eine Art Vorarbeit, indem sie Neuland erschließen und in uns ein
Interesse für die esoterischen Fragen des Geistes wecken. Jeder von ihnen hebt
mit Nachdruck die Notwendigkeit des lebenden Meisters hervor und berichtet von
seinen eigenen spirituellen Erfahrungen. Ihre Ermahnungen geben uns einen
Anstoß, mit der Suche zu beginnen. Der uns eingeborene Drang wird belebt und
treibt uns an, nach jemandem zu forschen, der uns zu Gott führen kann.
Wirkliche
spirituelle Führung und Unterweisung zu geben ist jedoch das Werk eines
lebenden Meisters. Voll des höheren Bewußtseins flößt er den Jivas seinen
Lebensimpuls ein. Spiritualität kann weder gekauft noch gelehrt werden, aber
man kann sie wie eine Infektion von jemandem auffangen, der selbst in hohem
Maße davon durchdrungen ist. Wie Licht von Licht, so kommt Leben von Leben, und
eine vom Körper beherrschte Seele kann nur von einem durch Körper und Gemüt
unbehinderten Geist bewegt werden. Dies ist der einzige Weg für die spirituelle
Schulung; einen anderen gibt es nicht.
Ohne
einen lebenden Meister kann die Seele der Knechtschaft nicht entrinnen.
Gottmensch (S. 39)
Nur
durch einen lebenden Meister kann man mit dem allmächtigen Gott im Innern in
Verbindung kommen.
Spirituelles Elixier (S. 132)
Alles,
was ich noch hinzuzufügen habe, ist, daß Christus oder die Gotteskraft, die
durch den erwählten menschlichen Pol von Jesus wirkte, der Sein Sprachrohr war,
von Zeit zu Zeit über den ausgesuchten Pol des lebenden Meisters weiter am Werk
ist, damit er Seine Lieben zurückbringt und als Sein Eigen annimmt, sie leitet
und ihnen denselben Weg zu Ihm zeigt.
Es
ist wie bei einer elektrischen Birne, die ausgebrannt ist und durch eine andere
ersetzt wird. Der physische Körper vergeht, aber die Christuskraft verläßt
einen niemals bis ans Ende der Welt.
Seine
wohltätige Gnade wirkt zu allen Zeiten, in der Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft. So ist der Hohe Eine unaufhörlich und immerdar durch einen lebenden
Meister am Werk.
Spirituelles Elixier (S. 132)
Ohne
einen lebenden Meister kann man nicht die gottergebene Geisteshaltung
entwickeln, die auf dem spirituellen Pfad so sehr nötig ist. Wir können uns von
einem Menschen oder einer Sache nicht angezogen fühlen, die wir nie sahen und
von denen wir keine Vorstellung haben. Schon das Wort »Anziehung« deutet darauf
hin, daß ein Gegenstand der Anziehung da ist.
Manche
Leute glauben, diese im Gurbani so nachdrücklich hervorgehobene
Notwendigkeit, zu einem lebenden Meister zu gehen, beziehe sich nur auf die
Zeit der zehn Gurus. Das ist aber nicht der Fall. Die Lehren der Meister
waren an die Menschheit allgemein gerichtet und galten für alle Zeiten. Ihr
Aufruf war universal und nicht auf eine bestimmte Glaubensgemeinschaft oder
Zeit beschränkt:
Die
Lehren der Meister sind das Gemeingut aller.
Gottmensch (S. 40)
Um
auf diesem inneren Pfad erfolgreich zu sein, müssen wir jemanden finden, der
ihn bis zu seinen äußersten Grenzen erforscht hat. Ein lebender Meister ist
eine unumgängliche Notwendigkeit und eine unentbehrliche Hilfe, um
Selbstverwirklichung zu erlangen. Auf der rein physischen Ebene dient er als
lebendiges Beispiel eines vollkommenen Lebens. Er kündet uns von unserer wahren
Heimat und dem Weg, der dorthin führt. Auf spirituellem Gebiet nennt er uns
Einzelheiten über den inneren Pfad, seine Verwicklungen und Schwierigkeiten,
gewährt uns seine Aufmerksamkeit und eine tatsächliche Erfahrung des
Zurückziehens vom Körper sowie des inneren Lichts und Tons und führt uns durch
den schwierigeren Teil der inneren Reise, bis wir unser Ziel erreichen.
Spirituelles Elixier (S. 230)
Aber
ein Mensch kann nur einem Guru folgen, um spirituelle Vollendung zu
erlangen. Selbst wenn der Guru die irdische Ebene verläßt, nachdem man von ihm
initiiert wurde, hat das nichts zu sagen.
Wenn
er einmal jemanden initiiert hat, ist die feinstoffliche Form des Meisters in
den Schüler eingeprägt; denn von, dem Augenblick an wird er das Vorbild des
Schülers, und seine Belehrungen beginnen allmählich Frucht zu tragen. …
Treue
gegenüber dem Meister, dem die von ihm initiierte Seele ihr Wort gegeben hat,
schließt die Erkenntnis ein, daß der Meister auch dann kompetent ist, Führung
und Unterweisung zu geben, wenn er nach Verlassen der physischen Welt auf der
spirituellen Ebene wirkt.
Gottmensch (S. 38)
Wenn
die praktische Seite durch Mangel an Festigkeit oder Bestimmtheit,
Gleichgültigkeit oder Druck der Umstände vernachlässigt wird, verweilen die
Schüler vieler religiöser Schulen mehr und mehr allein bei der Theorie; dann
beginnt das Abweichen von der Wissenschaft und der Mensch findet keinen Trost
mehr. Dies ist gewöhnlich der Fall, wenn ein Meister Seinen physischen Körper
verläßt. Doch für jedes Zeitalter, wenn die positiven und die negativen Kräfte
ihre Runden wieder aufnehmen, wird entsprechende Vorsorge getroffen. Die
Ersteren durch die Tätigkeit von Meister-Seelen, während die Letzteren durch
Personen wirken - "so genannte“ Meister -, die keine praktische
Erfahrung haben, oder sich nur in theoretischen Disputen verlieren.
Mensch erkenne Dich selbst (S. 19)
Um
vollen Nutzen aus Para Vidya (der Wissenschaft der Spiritualität) zu
ziehen, ist die Führung durch einen lebenden Meister oder Adepten in der Kunst
und Wissenschaft der Spiritualität unbedingt notwendig. Er muß ein Murshid-i-Kamil
oder vollendeter Heiliger sein, der die Sucher zur Vollendung führen kann.
»Wenn aber der Blinde den Blinden führt, fallen beide in die Grube« ist eine
allgemeine Redewendung, zu bekannt, um irgendeiner Erläuterung zu bedürfen.
Es
gibt verschiedene Grade und Stufen auf dem geistigen Pfad. Nur ein Heiliger der
höchsten Ordnung kann die Jivas heil zum Gipfel der höchsten Spiritualität
bringen. Ein Anfänger oder jemand, der den Weg erst zur Hälfte erklommen hat,
ist dazu nicht fähig.
Gottmensch (S. 121)
Unsere
Mitmenschen zu lieben, zu ehren und ihnen dankbar zu sein, heißt Gott lieben
und verehren. So ist auch die Liebe zu dem sichtbaren Meister, unserem nächsten
Verbindungsglied zu Gott, in Wirklichkeit die Liebe zum Höchsten Vater. Sie hat
Spiritualität zum Ziel und ist kein Götzendienst. Die Atmosphäre, in der sich
solch ein wahrer Meister bewegt, ist mit Strömen der Liebe und des Friedens
geladen, welche auf diejenigen einwirken, die mit ihm in Berührung kommen.
Mensch erkenne Dich selbst (S. 42)
Der
vollendete Meister und Seine Mission
Ein
lebender Meister ist die einzige Hoffnung für die irrende Menschheit, ein
gnädiges Licht, ihre strauchelnden Schritte zu lenken und die Sünder zu
erlösen. Mit dem grenzenlosen Naam oder Shabd, dessen
unermeßliches Schatzhaus er ist, hilft er den Jivas oder verkörperten
Seelen, das Meer des Lebens heil zu überqueren und ewiges Leben zu erlangen.
Gottmensch (S. 30)
Der
Meister wirkt als Leitstern bei allem spirituellen Bemühen. Er gewährt dem
Schüler jede nur mögliche Hilfe durch seine äußeren und inneren Ermahnungen und
hält ihn stets auf dem rechten Weg.
Entfernung
ist für ihn kein Hindernis. Der Meisters helfende Hand streckt sich dem
Ergebenen immer entgegen, sei er nah oder fern, im brennenden Wüstensand, auf
schneebedeckten Bergeshöhen und in öder Wildnis.
Er
übt einen gesunden und verbessernden Einfluß auf die spirituell Strebenden aus,
indem er in seinem Einflußbereich Kräfte frei macht, wie ein mächtiger Magnet,
der innerhalb seines magnetischen Feldes eine erstaunliche Anziehungskraft
ausübt.
Der
Meister ist ein Sprachrohr Gottes. Er ist der Pol, durch den Gott seine
Gottheit erkennen läßt. Er kann mit einem Schalter verglichen werden, der die
gesammelte Energie des Kraftwerks in sich hat.
Ein
Sant – der Meister – mag seiner ganzen äußeren Erscheinung
nach ein Mensch wie jeder andere sein. Und doch ist er viel mehr, nämlich ein
vollendeter Mensch, der Erfahrung vom äußeren wie vom inneren Leben hat.
Die
äußeren Erfahrungen mögen in den verschiedenen Ländern jeweils anders sein,
doch die inneren sind es niemals. Man kann ihn beschreiben als einen, der von
Spiritualität überfließt und weit über dem Leben der Sinne steht.
Er
hat sich selbst von den verschiedenen Umhüllungen der gröberen und feineren
Materie befreit und den Allwahrhaftigen mit seinem geistigen Auge gesehen. Er
ist kompetent, die spirituellen Möglichkeiten, die unentwickelt im Menschen
liegen, zu entfalten. Gott selbst hat ihn mit der magnetischen Kraft geladen.
Er ist das Sprachrohr des Ewigen.
Er
hat das strahlende Licht des Unendlichen in sich und ist in der Lage, die
Lampen anderer zu entzünden.
Spirituelles Elixier (S. 114)
Der
Satguru ist der wirkliche Freund des Schülers. Er befreit ihn aus kritischen
und ausweglosen Situationen. Er steht ihm bei, wenn er alle Hoffnung auf Hilfe
aufgegeben hat und umringt wird von scheinbar mächtigen Kräften, die sich gegen
ihn verschworen haben.
Von
Zeit zu Zeit spürt der Schüler den gewaltigen, zu seinem Besten wirkenden
Einfluß des Meisters. Manchmal geht er dabei Wege, die dem Schüler schwer
verständlich sind. Wie eine Mutter in den frühen Morgenstunden darauf wartet,
daß ihr schlafendes Kind erwacht, so wartet der Meister – noch mehr als
sie – auf die Zeit, wo der Schüler, der in tiefer, aus Materie und Gemüt
geborener Unwissenheit steckt, den Kopf hebt, ihn ansieht und sein Herz
erfreut.
Die
liebevolle Fürsorge des Meisters wird noch offenkundiger zu der Zeit, da der
Schüler schließlich seinen Abschied von der Welt nimmt. Wenn alle Verwandten
und Freunde hilflos am Krankenbett stehen und die Ärzte den Fall für
hoffnungslos erklären, erscheint die strahlende Form des Meisters, um den
scheidenden Geist in seine Obhut zu nehmen und in die neue Welt, zum
Richterstuhl Gottes, zu führen.
Danach
bringt er ihn in eine Region, die er für die weitere Schulung und das
Vorwärtskommen auf dem Pfad am geeignetsten hält. …
Alle
unsere weltlichen Verbindungen und Beziehungen sind vergänglicher Natur. Die
einen verlassen uns in Armut, andere in Not und wieder andere, wenn wir krank
sind. Ein paar mögen das ganze Leben bei uns bleiben, doch auch sie verlassen
uns in der Stunde des Todes. Der Satguru aber ist der wahre Freund, der den
Schüler nie aus den Augen läßt und ihn stets schützend umfängt, wo immer er
sei. Er ist auch angesichts des Todes bei ihm und leitet seinen Geist als
Führer zu den anderen Welten. …
Wenn
die Seele durch einen Satguru zur Wirklichkeit erwacht ist, kann sie den
Todesboten nicht zur Beute fallen, sondern muß mit der strahlenden Form des
Meisters gehen, von der sie empfangen wird, wenn sie ihr physisches Gewand
ablegt.
Gottmensch (S. 176, 177)
Ein kompetenter Meister gibt seinen Schülern bei der
Initiation vollständige Anweisungen über das wahre Naam oder Wort. Er
ist es, der das heilige Naam einflößt und in den Initiierten offenbart.
Er zeigt ihnen, daß der Schatz der Gottheit im Innern verborgen liegt, und
sagt, wie sie mit ihm in Berührung kommen können.
Spirituelles Elixier (S. 117)
Als
ich mich zu Füßen meines Meisters (Baba Sawan Singh Ji) begab, fragte ich Ihn
nach wenigen Tagen: „Diese Methode ist sehr vollkommen. Welche Gewähr
gibt es dafür, daß sie auch nach Euch weiter besteht?“ Das war natürlich
eine sehr unziemliche Frage. Doch ich
fragte Ihn dies, weil mir an der Eignung dieses Systems sehr gelegen war. Jeder
bekommt eine Erfahrung und schreitet auf dem Weg so rasch voran, worüber wir im
allgemeinen sehr wenig wissen. Dies ist die letzte, höchste Sache, die wir
erlangen müssen. Doch die Gnade des Meisters ist dabei: Er gewährt es schon am
Tage der Initiation.
Dann
sagte Er: „Wen immer ich damit beauftragen werde – ich bin dafür
verantwortlich, daß dies fortgesetzt wird. Für andere bin ich nicht
verantwortlich.“ Wenn ein Meister den physischen Körper verläßt,
geschieht es natürlich, daß viele Leute den Weg aufnehmen, weil sie vielleicht
meinen, daß es eine Sache des Ansehens und des Einkommens sei. So sagte Er: „Wen
immer ich damit beauftragen werde – ich bin dafür verantwortlich, daß
dies fortgesetzt wird. Für andere bin ich nicht verantwortlich.“
Ansprache am 21.01.1964 in Washington
Sat Sandesh (D) S. 5, Heft 2, 2002
Frage:
Was ist ein Sant oder Meister?
Der
Meister: Ein Sant oder Meister
ist in der Heiligen-Terminologie einer, der bis Sach Khand oder der
fünften Ebene geht und nach Belieben wieder zurückkommt und der euch Erfahrung
von der Verbindung mit dem Wort oder Naam geben kann.
Mahatma
ist ein Wort in der Landessprache zur
Bezeichnung einer hochentwickelten Seele. Diese Worte werden jedoch heutzutage
nicht mehr genau genommen, und so kann schon ein gewöhnlicher Mensch mit nur
etwas Frömmigkeit Sant oder Meister genannt werden. Aber du brauchst dich nicht
um Worte zu kümmern.
Spirituelles Elixier (S. 229)
Der
Meister hält immer die Hand fest, die er ergreift. Da ist nie ein Gedanke, den
starken Griff zu lockern. Er wird den Initiierten nicht verlassen noch
versäumen bis ans Ende der Welt. Er ist ein unergründliches Meer verkörperter
Liebe. Liebe kennt nur Geben. So gibt und gibt er. Unaufhörlich läßt er ihnen
seine Gnade zukommen. Wenn der Initiierte die innere Glorie und zauberhafte
Schönheit des Meisters sieht und dem Klang der Musik lauscht, muß er darauf
ansprechen, ganz gleich, was solche, die nichts davon wissen, sagen mögen. Es
ist ein Geschenk des Meisters.
Der
Meister ist allezeit bei seinen Initiierten, wirkt über ihnen und ist sich ihrer
inneren Gefühle und Sehnsüchte bewußt. Er hilft die karmischen Schulden
abzuwickeln, damit sie nicht für einen weiteren Aufenthalt auf Erden
wiederkommen brauchen.
Spirituelles Elixier (S. 125)
Wenn
ein Sant über die Erde geht, wird sie rein und geheiligt. Wenn Er über Gras
geht und dabei irgendwelche Würmer oder Insekten zertritt, bekommen diese
unmittelbar einen menschlichen Körper ungeachtet der zyklischen Ordnung und der
Stufenfolge der Schöpfungsevolution des Lebens auf der Erde gemäß der Wissenschaft
der Natur. Selbst das Vieh, das den Sant mit Milch versorgt, und Pferde oder
andere Tiere, welche die Sants reiten, nehmen als nächstes einen menschlichen
Körper an.“
Für
den gewöhnlichen Menschen ist dies alles ein Rätsel oder eine Sensation, und es
fällt ihm schwer, an diese Dinge zu glauben, weil sein Prüfstein sein
“Verstand“ ist und er nichts weiß von der “Kraft
Gottes“, oder einer übertragenen Kraft, die dem Körper des Sants
innewohnt, solange er nicht eine Erfahrung in dieser “erhabenen Wissenschaft“
erlangt, die von Gott selbst für den Menschen bestimmt wurde. Es ist wahr, daß
Gott für die äußeren Augen unsichtbar ist, aber Er hat den Menschen auf Erden
nicht ganz verlassen, sofern ihm daran gelegen ist, Ihm nahe zu kommen. Das Tor
der Annäherung - der Startpunkt für ein Suchen und Forschen - liegt im Innern
des Menschen. Ein Sant ist der Weg dahin.
Sant –
der Meister
Der
Meister kümmert sich um alle, die dem Schüler lieb und teuer sind, gewährt
ihnen Schutz und sieht nach ihnen zu ihrem größten Nutzen.
Spirituelles Elixier (S. 124)
Der
Gottmensch ist der einzige wahre Freund. Alle weltlichen Verbindungen hören
beim Tod auf. Alle Freunde und Verwandten, Frau und Kinder müssen sich trennen.
Wen gibt es da, der mit dir in die andere Welt geht? – Nur das im
Gottmenschen personifizierte Wort. Es hilft dir bei allen Unternehmungen, hier
und im Jenseits. In der Todesstunde empfängt der Gottmensch den Initiierten,
wenn ihn alle anderen verlassen. Wie ein unfehlbarer Freund hält er dir in Wohl
und Weh immer seine helfende Hand entgegen.
Spirituelles Elixier (S. 131)
Wie
man einen wahren Meister erkennt
Das
Leben und die Lebensführung eines vollendeten Meisters zeichnen ihn als
einzigartige Persönlichkeit unter allen anderen Menschen aus.
1.
Er ist immer der
Gebende, nie der Empfangende. Er erwartet von seinen Anhängern nicht den
geringsten Dienst, bestreitet seinen Lebensunterhalt selbst und fällt niemandem
zur Last. Wenn er persönliche Ersparnisse hat, gibt er sie, um das Los der
Bedürftigen zu erleichtern.
Berührt nicht die Füße eines Menschen,
der von den Spenden anderer lebt.
o Nanak, wer sein Brot selbst verdient und den Notleidenden hilft, kennt den
Pfad!
2.
Er verlangt
nichts für seine Unterweisung, sondern gewährt die Spiritualität gratis wie
irgendeine andere Gabe Gottes - Licht, Luft, Wasser usw.
3.
Er ist eine
lebendige Verkörperung der Demut. Obwohl er mit all seinen Kräften und in
seiner Größe dem Herrn gleich ist, beansprucht er keine Ehre für sich, sondern
schreibt alles Gott und seinem Meister zu. Wie der fruchtbeladene Zweig eines
Baumes beugt er sich vor dem Geringsten und bewegt sich mit einfacher Würde,
die ihm allein eigen ist.
Wer sich selbst als den Geringsten
betrachtet, ist fürwahr der Höchste.
4.
Er ist keinem
böse, sondern lebt mit allen in Frieden.
Lächelnd vergibt er denen, die schlecht
über ihn reden, und sucht nicht nach Schwächen bei anderen. Seine Liebe umfaßt
die ganze Menschheit. Wie Christus verkündet und praktiziert er die
fundamentale Wahrheit: »Liebet eure Feinde! «
5.
Reinheit,
Frömmigkeit und Spiritualität fließen von ihm wie glitzernde Quellen kühlen und
erfrischenden Wassers, das die verdorrten und ausgetrockneten Herzen der Sucher
belebt, die freudig den hohen geistigen Pfad unter seiner kundigen Führung
gehen.
6.
Er trägt keine
auffallende Kleidung. Er hält sich an den einfachen Mittelweg. Auf seiner
erhabenen Straße meidet er Härten und Bußen einerseits, bloße Formen und
Förmlichkeiten andererseits. Seine Lehre besteht aus der Verkündigung
natürlicher Wahrheiten, die tief in die Seele dringen, und jeder kann sich
ungeachtet des Geschlechts oder Alters seiner spirituellen Schulung
unterziehen.
7.
Er glaubt nicht
an »Wunder«, noch vollbringt er welche, um wie ein Gaukler die Menschen
anzuziehen und ihre Gläubigkeit zu gewinnen. Er hält seine Schätze in seinem
tiefsten Innern wohl verborgen. Er kann, wenn besondere Unstände es erfordern,
von seinen Kräften Gebrauch machen. Die Schüler nehmen natürlich täglich die
verborgene Hand des Meisters wahr, die für ihr Wohlergehen und ihren
Fortschritt am Werk ist.
Gottmensch (S. 126, 127)
Wie
können wir zwischen einem wirklichen und einem falschen Meister unterscheiden?
erhebt sich die Frage. Es gibt tatsächlich keinen solchen Prüfstein oder eine magische
Formel, um Recht von Unrecht, Wahrheit von Falschheit und Wirklichkeit von
Unwirklichkeit zu unterscheiden, es sei denn, die eigene Erfahrung.
In
diesen Zeiten des wachsenden Materialismus finden wir kompetente Meister nicht
wie Pilze wachsen. Wir müssen deshalb suchen und dürfen der, fälschen
Propaganda, dem Zeugnis anderer, blindem Glauben, dem Versprechen künftiger
Glückseligkeit und unserer Rücksicht auf Stellung, Reichtum und Vergnügen nicht
erlauben, uns irre zu führen.
Mensch erkenne Dich selbst (S. 34, 35)
Was
«Gurus» und Meister betrifft, mag daran erinnert werden, daß nicht alles, was
sich gleicht, dasselbe ist. Meister gibt es in Fülle; doch bei den
hochgeachteten und geehrten Predigern wird man die Mehrheit bar jeder eigenen Erfahrung
finden, obgleich sie imstande sind, die theoretische Seite auf tausenderlei Art
mit gefälligen Worten zum Ausdruck zu bringen. Einziger Prüfstein ist der
eigene innere Aufstieg zu den spirituellen Ebenen, so daß man selbst sehen und
allen früheren und gegenwärtigen Meistern, wo sie auch immer sein mögen, in
höheren oder unteren Ebenen, begegnen kann. Was würdet ihr von einem halten,
der Erfahrungen von den niederen Ebenen hat, aber glaubt und versichert, daß er
in der ewigen Heimat sei, «eins mit Ihm», und jenen, die das letzte Ziel
erreicht haben, ebenbürtig; und der nun zu lehren beginnt, obwohl er selbst
noch viel mehr zu lernen und zu sehen hat. Das Schlimmste ist, daß Unerfahrene
durch das Geltung und Anerkennung heischende Auftreten dieser sogenannten,
angeblichen Lehrer leicht getäuscht werden, da diese äußerlich sehr klug sind,
indem sie über spirituelle Dinge reden, von denen sie nur Wissen aus zweiter
Hand haben, sei es durch Bücher oder vom Hörensagen. Selbst eine liebenswürdige
Wesensart kann bis zu einem großen Ausmaß nachgeahmt werden. Das ist der Grund
dafür, warum die Welt voll ist von unechten Meistern. Christus warnt uns:
«Sehet euch vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen,
inwendig aber sind sie reißende Wölfe. Jene, die eine innere Verbindung mit dem
Meister haben und mit ihm sprechen, sehen alles im wahren Licht; sie lassen
sich nicht auf fruchtlose Diskussionen ein, sondern bleiben still.
Spirituelles Elixier (S. 132)
Es
gibt kaum irgendwelche allgemeine oder alltägliche Kennzeichen an der Person
eines Sant, durch die Er zu erkennen wäre. Aber der Mensch braucht einige
Anhaltspunkte, einige “Grundtöne“, die ihm dabei helfen. Rishis und
Munis sind dafür bekannt, daß sie Wissen von der Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft haben. Ihr Leben und ihre Lehren etc. sind denen der Yogis ähnlich.
Darüber hinaus zeigen sie übernatürliche Kräfte und ziehen dadurch die Menschen
an. Da wir gerade darüber sprechen, es heißt, daß sie in der Astralregion
keinen Schatten werfen. Zumindest etwas soll über wahre Sants gesagt sein, sei
es von den alten oder den heutigen. Für einen gewöhnlichen Laien und negativ
gesinnten Menschen gibt es kaum irgendwelche Methoden, durch die er sie
erkennen kann. Für mehr oder auch für weniger Fortgeschrittene auf dem Pfad der
“Gottesliebe“ und für genaue Beobachter mögen einige Hinweise und
Anhaltspunkte gegeben werden. Es Ist jedoch viel Geduld nötig, um folgende
Hinweise bestätigt zu bekommen:
1)
Sants sagen, daß Gott im Menschen ist. (Wenn dies von
Menschen viel betont wird, ist es wahllose Nachahmung. So ist dies kein
überzeugender und annehmbarer Hinweis für modern gesinnte Menschen im
allgemeinen heutzutage.)
2)
Augen und Stirne eines wahren Meisters bilden einen
seltsamen Kontrast und haben eine auffallende Ähnlichkeit mit einem anderen.
(Dies kann nur von den wenigen festgestellt werden, die eine Lebenszeit von
zwei solchen Meistern überlebt oder während einer solchen Zeitspanne gelebt und
die Gesichtszüge oder äußeren Merkmale im Gesicht von zwei wahren Meistern
genau beobachtet haben, die tatsächlich ein und dieselbe “gütige
Kraft“ sind, die durch zwei verschiedene menschliche Pole, erst durch den
einen und dann durch den anderen, oder sogar durch beide nebeneinander wirkt,
was auch gelegentlich der Fall ist.)
3)
Sants bilden nach Belieben, sichtbar wie unsichtbar, drei
senkrechte Adern auf der Stirne. (Dieses bemerkenswerte Zeichen, durch das
Sants zu erkennen sind, wird bei den Alten erwähnt und ist aber von vielen
nicht zu verwerten, bis sie es wissen und eine Bestätigung davon wünschen.)
4)
Wenn man in der Gegenwart eines wirklichen Sant sitzt,
beginnt sich der Sinnesstrom des Körpers selbst bei geöffneten Augen zu sammeln
und unwillkürlich und unbewußt hochzusteigen. (Diese Erfahrung wird von den
Sants nur sehr wenigen Auserwählten gegeben. Alte Wahrheitssucher, die mit
diesem “Testen des Selbst“ vertraut waren, haben es bestätigt.)
5)
Aufrichtigen Aspiranten wird die Erfahrung des
Zurückziehens des Sinnesstromes bei der allerersten Sitzung zur Zeit der
Initiation gegeben. (Es steht allen offen, unter die
“Schutzgemeinschaft“ des Meisters zu kommen, mag einer ein neuer
oder ein alter Schüler sein, der zu Ihm kommt, um irgendeinen Fehler, unter dem
er leidet, zu erkennen und zu berichtigen. Diese Erfahrung ist auch für jene
offen, die von einem, der sich selbst Meister nennt, Instruktionen erhielten
und ihren Glauben in ihn setzten, aber keinerlei Erfahrung erhalten hatten.)
Sant –
der Meister
Frage:
Wie erkennt man einen «großen
Meister»?
Der
Meister: Soamiji Maharaj hat diese
Frage im Sar Bachan sehr schön beantwortet. Wenn man von einem Heiligen
oder Meister hört, so schärft er ein, solle man in tiefer Bescheidenheit und
Verehrung einfach zu ihm hingehen und bei ihm sitzen. Schaue wie ein Kind
voller Empfänglichkeit in seine Augen und auf seine Stirn. Du wirst
feststellen, daß sich deine Seele erhebt, und aus seinen Augen und von seiner
Stirn eine göttliche Strahlung wahrnehmen. Wenn du irgendwelche Fragen auf dem
Herzen hast, werden diese von selbst, ohne daß du dich darum bemühst, in seinen
Ausführungen beantwortet. Vor allem aber ist der Prüfstein für den vollendeten
Meister, die bewußte Verbindung mit dem heiligen Naam im Innern zu
bekommen. dessen unterste Bindeglieder man in Form des göttlichen Lichts und
Tonstroms bei der Initiation erhalten muß. Außerdem sollte er fähig sein,
seinen Initiierten in der Astralebene Führung zu geben und die Seele zur Zeit
ihres physischen Todes zu beschützen.
Spirituelles Elixier (S. 229)
Frage:
Es gibt viele, die sich selbst
Meister nennen. Wie erkennt man einen wahren Meister?
Der
Meister: Ein wahrer Meister widmet
sich ganz der Aufgabe, Seelen in die wahre Heimat ihres Vaters zurückzubringen.
Ein wirklicher Meister gibt mehr als bloße Theorie, er gibt seinem Schüler Erfahrung.
Er zeigt den Weg zu Gott, der innen liegt. Gott und der Meister sind im
Innern. Diese Frage drängt sich gewöhnlich jedem echten Gottsucher auf. In
meiner frühen Jugend stand ich vor denselben Zweifeln und Fragen. Ich wagte
nicht, zu irgendeinem Meister zu gehen, aus Furcht, einem unvollendeten zu
begegnen; dann wäre mein ganzes Leben zunichte geworden. So bat ich inständig
um Gottes Führung. Mein Gebet wurde erhört. Ungefähr sieben Jahre, bevor ich
physisch zu ihm kam, begann mir ein wahrer Meister in meinen Meditationen zu
erscheinen, den ich als denselben großen Meister Sawan Singh wiedererkannte.
Deine Frage ist, wie man einen wahren Meister erkennt. Äußerlich sollten wir
darauf achten, daß er keine selbstischen Beweggründe hat. Er sollte von seinem
eigenen, schwer verdienten Geld leben. Er sollte keinen äußeren Pomp und
Zurschaustellung lieben, ein einfaches Leben führen und reine Gedanken haben.
Seine
wahre Eignung liegt darin, dem Initiierten eine Ersthand-Erfahrung geben zu können,
indem er das innere Auge öffnet, um ihm das Licht Gottes zu offenbaren,
und das innere Ohr, damit er die Stimme Gottes, das Tonprinzip, hört.
Der Umfang dieser Erfahrung hängt von dem Hintergrund des Initiierten und
seiner Empfänglichkeit ab.
Nach
der Initiation ist die einzige Richtschnur für die eigene Beurteilung der
innere Aufstieg zu den spirituellen Ebenen, wodurch man dann selber sehen und
allen Meistern, früheren oder gegenwärtigen, wo sie auch sein mögen, in den
höheren oder niedrigeren Ebenen, begegnen kann.
Jene,
die sich mit dem Meister innen verbinden und mit ihm sprechen, wissen das.
Spirituelles Elixier (S. 230)
Zurückgezogenheit
ist ein wesentliches Merkmal der Sants. Sie ist ein ihnen innewohnender
Wesenszug. Gott ist verborgen und zieht es vor, für das äußere Blickfeld des
Menschen verborgen zu bleiben. So ist dieses Gesetz vom Höchsten für jene
Körper, in denen der Höchste selbst Seinen Sitz hat, um von dort aus zu wirken.
Mißachtung dieses göttlichen Gesetzes zieht Strafe am eigenen Leibe nach sich.
Aus diesem Grunde zeigt ein Meister-Sant auch niemals irgendwelche Wunder, um
Seelen vom weltlichen Leben zum Zweck der Initiation abzuziehen. Ein Student
oder Schüler sieht indessen nach der Initiation auf Schritt und Tritt jede
Anzahl von Wundern, sei es in dieser oder in der anderen Welt. Sants kleiden
sich nicht auf besondere Weise, noch tragen oder haben sie irgendwelche
Merkmale, Zeichen oder Symbole an sich. Sie sprechen auch nicht hoch von sich
selbst, nur von ihrem eigenen Meister. Auf Befragen sagen sie “Nichts ist
durch mich; alles ist durch die Güte und Barmherzigkeit meines Meisters.“
Sant –
der Meister
In
der Gemeinschaft eines Sant wird das erregte Gemüt still. Er tritt für das Gute
im Menschen ein und tut Sein Werk als ein Freund oder Bruder. Wenn das
revoltierende Gemüt eines Menschen nicht bereit ist, Ihn als Führer anzunehmen,
hält Er sich zurück. Doch durch Seine bloße Zurückhaltung kommt Ruhm zu Ruhm
und Glorie zu Glorie. Er schaut nicht darauf, was ein Mensch ist, welche
Position einer innehat und welcher Geistesrichtung oder Rasse einer angehört.
Er sieht nur, daß einer zu Ihm gekommen ist, ein beseeltes menschliches Wesen -
ein Mensch. Der Sant ist genau so aufmerksam und wachsam gegenüber Seiner
wertvollen Ware wie ein Kaufmann, wo es sich um diese Wissenschaft handelt.
Dies so sehr, daß einer, der sich selbst für sehr klug, weise, sehr gebildet
und als Vollbringer von Wundern etc. hält, auch nicht eine Spur von dem
erlangen kann, was Er hat. Er mag sein Bestmögliches versuchen, kann es jedoch
nicht erreichen. Der Sant liebt die Theisten genau so wie die Atheisten oder
selbst die schlimmsten Sünder, und jene, die vorn sinnlichen Vergnügen der Welt
betäubt sind, auf dieselbe Weise, wie eine Mutter ihr Kind liebt und es nicht
deshalb verstoßen wird, weil es gänzlich im Schmutz und Abschaum untergetaucht
ist.
Nur
ein Sant kann einen Sant erkennen. Nur ein Sant kann einen Sant beschreiben.
Seine Persönlichkeit bildet das kostbarste Ornament, das die Gesellschaft
ziert. Sants kann man von einem Ort zum anderen gehen sehen, aber sie tun es
nicht der Propaganda wegen, geschweige denn aus selbstischen Motiven. Sie
werden von bestimmten Herzen durch starke seidene Bänder der “Liebe“
angezogen. Sie sind aufwärts führende Leitern moralischer Reinheit und
Geistigkeit. Für einen Sant ist Gold nicht mehr als irgendein anderes Metall.
Er wird nicht berührt durch Würdigung oder Schmach, Ehre oder Unehre, die Ihm
widerfahren und auch nicht bewegt durch Freude oder Sorgen, Lob oder Tadel.
Herrschaft, Reichtum, Schönheit des anderen Geschlechts haben keinen Reiz für
Ihn. Er steht hoch über der Beeinflussung durch Lust, Ärger, Habsucht,
Verhaftetsein und des Ego. Er ist davon unberührt.
Sant –
der Meister