Sant Kirpal Singh
Festkomitee des Diamantenen Jubiläums
Ein kurzer Bericht über die Diamantene
Jubiläumsfeier
für Seine Heiligkeit Sant Kirpal Singh Maharaj,
abgehalten am 6. und 7. Februar 1969
Diverse Schriften Nr. 12
Ruhani
Satsang, ein spirituelles Zentrum für alle Wahrheitssucher, ist ein lichtvoller
Ort und eine Pilgerstätte für Aspiranten aus der ganzen Welt geworden,
ungeachtet der Kaste, des Glaubens, der Farbe oder der Nationalität. Es war
hier in den letzten zwei Jahrzehnten wie in einer spirituellen Hochschule, wo
Vorträge gehalten und die Wahrheit durch die Selbstverwirklichung
veranschaulicht wurde. Durch Seine Heiligkeit Sant Kirpal Singh Ji Maharaj
wurde praktische Unterweisung darüber gegeben, wie man sich über das
Körperbewußtsein erhebt, und innere Ersthanderfahrungen vom himmlischen Licht
und der Musik der Sphären wurden vermittelt. Durch seine 170 Zentren in Indien
und im Ausland wird Para Vidya - das Wissen vom Jenseits - verbreitet und das
natürliche Bindeglied der menschlichen Bruderschaft verstärkt, was zu
nationaler und internationaler Einigung führt.
1957
einstimmig zum Präsidenten der Weltgemeinschaft der Religionen gewählt (er ist
weiterhin Präsident dieser erhabenen internationalen Körperschaft), ist er
wahrlich das Leben und die Seele des Ruhani Satsang. Er hat die harmonische
Synthese von all dem Besten, Edlen und Seeleninspirierenden in allen Religionen
und Kulturen des Ostens und des Westens dargeboten. Als Sant Ji das 75. Jahr
seines irdischen Daseins vollendete, war es der langgehegte Wunsch seiner
Schüler und anderer, die ihn hochachteten, daß dieses Diamantene Jubiläum auf
angemessene Weise gefeiert werden sollte. Es wurde dem Wunsch seiner Bewunderer
nachgegeben und das Fest-Komitee des Diamantenen Jubiläums unter dem Vorsitz
von Shri Hansaraj Ji Gupta, dem Bürgermeister der Stadtverwaltung von Delhi,
gegründet. Das Komitee stellte ein wohlabgestimmtes Programm für die
Festlichkeiten zusammen.
Die
Feier begann im Ruhani Satsang, Sawan-Ashram, Shakti Nagar, Delhi 7, um 4 Uhr
morgens des 6. Februar 1969, in der 'Brahma Muhurta', der heiligen
Vordämmerungsstunde der Stille, wo das Gemüt empfänglich ist für die
himmlischen Strahlungen, dem berühmten Dada Chela Ram Kirtan Mandli. Das ganze
Zelt war von Licht überflutet und von den Blitzen der 35 mm Kamera der
Bombay-Film-Anlage von Direktor Rajinder Singh Bedi, der einen Dokumentarfilm
vom Leben und Lehren des Meisters aufnahm. Der weite, offene Raum unter dem
Baldachin war bis zum äußersten Fassungsvermögen mit Tausenden von Ergebenen
aus dem ganzen Land und dem Ausland gefüllt. Die Zuhörerschaft schloß die Elite
der Städte wie auch der einfachsten Dörfer ein, die von den weit abgelegenen
Staaten Maharashtra, Gujarat, Madhya Pradesh, Bengalen, Jammu und Kashmir
gekommen waren.
Auf
der Estrade neben Seiner Heiligkeit saßen Mahamandleshwar Swami Ved Vyasanand
Ji Maharaj von Niranjini, Akhara, Hardwar, Dr. Joseph Busby und Frau Luise
Busby - Gründer und Schatzmeister der S-U-N (Spiritual Unity of Nations), bzw.
Herausgeber der Londoner Zeitschrift 'Voice Universal' -, Professor Vashisht
Jasrai des Mahavir Dal und Mahant Mool Singh Ji der Nirmala-Gemeinschaft, neben
anderen prominenten religiösen Führern. Die Ergebenen drängten sich zu den
Füßen des Meisters, dem Blickpunkt aller Augen. Die ganze Atmosphäre war mit
der Gnade des Herrn geladen, und die göttliche Botschaft des Gurbani wurde
melodisch gesungen. "Wenn ihr das lebendige Licht anbetet und zu den Füßen
eines Meister-Heiligen sitzt, wird er den ganzen Schmutz, der sich während der
Geburten und Wiedergeburten angesammelt hat, wegwaschen und alles wird euch
dazugegeben."
Indem
er sich an die Versammlung wandte, sagte Seine Heiligkeit: "Es gibt
verschiedene Arten der Geburt. Nach dem heiligen Koran ist der Schlaf die
jüngere Schwester des Todes, und dies wird durch alle anderen Schriften
bestätigt. Jeder Tag, wenn wir vom Schlaf zum Leben erwachen, ist unser
Geburtstag und sollte als solcher durch dankbares Gebet zum Herrn, dem Geber
von Licht und Leben, gefeiert werden. Man sagte mir, daß ich am 6. Februar 1894
geboren sei, wie meine Eltern bezeugten. Dies ist das Datum der Geburt meines
physischen Körpers. Jedoch in Wirklichkeit wurde ich im Juli 1917 geboren, als
ich anfing, die leuchtende Form von Hazoor Baba Sawan Singh Ji Maharaj in mir
zu sehen. Meine zweite Geburt war 1924 am Basant-Tag, als ich durch Hazoor
Maharaj Ji initiiert wurde, der mich über das Körperbewußtsein hinausbrachte.
Der wahre Zweck unserer vergänglichen irdischen Existenz ist jedoch, uns von
der Kette der Leben und Tode zu befreien und ewiges Leben, das gemeinsame Ziel
von uns allen, zu erlangen.
Mahamandleshwar
Swami Ved Vayasanand Ji, der speziell zu dieser Gelegenheit aus Hardwar
hergekommen war und den Ashram um Mitternacht erreicht hatte, drückte seine
Freude darüber aus, sich in die heilige Atmosphäre von 'Brahma Muhurta'
getaucht zu finden, wo 'Ram Dhun' erklingt, und betete um die göttliche Gnade
für alle Anwesenden.
Morgensitzung
Die
Morgensitzung wurde auf dem weiten Feld der DESU-Kolonie, nahe dem Sawan
Ashram, abgehalten und begann um 8 Uhr morgens, wo eine große Anzahl von
Menschen eine Stunde lang in Meditation saß. Dann folgte das Programm der
Vorträge. Die große Menge, die das riesige Zelt füllte, und außerhalb saß,
überschritt fünfzig Tausend. Auf der Estrade saßen die Häupter verschiedener
religiöser und nationaler Gemeinschaften. Shri Hansaraj Gupta, der
Bürgermeister, der auch der Vorsitzende des Festkomitees von Sant Kirpal Singhs
Diamantenem Jubiläum ist, begrüßte jeden Anwesenden bei dieser glücklichen
Gelegenheit. Er sagte, daß die wahre Botschaft der Religion in den Schriften
gegeben war, daß aber ein lebender Heiliger wesentlich notwendig sei, um den
"lebenden Kontakt" zu geben, damit wir ihre wahre Bedeutung verstehen
lernen, uns auf dem Pfad zu stellen und uns bei jedem Schritt zu führen, bis
das Ziel erreicht ist. Nur dann können wir auf dem Pfad der Rechtschaffenheit
fortschreiten. Für die Gabe dieses Lebens-Impulses verehren wir Sant Kirpal
Singh Ji und beten für sein langes Leben.
Reverend
Abdul Haq betete zum allmächtigen Gott im Namen der Repräsentanten aller
Religionen und aller Anwesenden mit, den denkwürdigen Worten: "Wir danken
dir, o Vater im Himmel, für alle Heiligen und Seher, die du durch alle Zeiten
hindurch gesandt hast, um unseren Pfad zu erleuchten, und dafür, daß du Sant
Kirpal Singh als deine Lampe gesandt, um unseren Weg zu erleuchten. Wir beten
zu dir um seine weitere Anwesenheit in unserer Mitte für lange, lange Jahre, so
daß die Spaltung, die Disharmonie und Dunkelheit, die uns umgeben, verschwinden
und dein Reich auf Erden errichtet werde."
Der
Unions-Minister Shri Govinda Menon, der die Feierlichkeiten leitete, sagte,
indem er Sant Kirpal Singh Ji seinen Tribut darbrachte, daß er nicht gekommen
sei, um irgendein Wort der Weisheit zu sagen, sondern um selbst Nutzen durch
die Teilnahme an dieser denkwürdigen Feierlichkeit zu haben. Indien hat viele
Heilige und Seher hervorgebracht. Unser Lebensweg, unser reiches Erbe und
unsere Kultur wurden unterhalten und geheiligt durch die lange Reihe von
Heiligen, die aus diesem Land hervorgegangen sind. Sant Kirpal Singh stammt aus
der gleichen Reihe erleuchteter Wesen, welche kamen, um Gottes Mission auf
Erden zu erfüllen. Die Lehren Santjis zusammenfassend, sagte er: "Die
Wahrheit ist eine, obwohl in verschiedenen Sprachen ausgedrückt. Wir sind die
Verehrer derselben Wahrheit und als solche Brüder und Schwestern in
Gott.“
Shri
Prem Chand Gupta, Mitglied des Stadtrates, sagte in einer bewegenden Ansprache,
daß Sant Kirpal Singh gleich alten Rishis in seiner 'Sutra-gleichen' sechs
Worte umfassenden Botschaft "Seid gut, tut Gutes, seid eins" diesem
Zeitalter eine fruchtbare Idee gegeben habe. Diese kurze, mit Weisheit geladene
Botschaft sei wie die vedischen 'Richas' und hätte Richtlinien für das Handeln
der Menschheit festgelegt. Er fuhr fort: "Das sechsundsiebzigste Jahr
seines Lebens, das zum Jahr, der Nationalen Einigung erklärt worden ist, sollte
von jedem von uns der unaufhörlichen Arbeit zur Erreichung dieser edlen Sache
gewidmet sein."
Shri
Girdhari Lal Jain zollte Sant Kirpal Singh Ji glühende Hochachtung dafür, daß
er die Menschen verschiedener Glaubensbekenntnisse auf einer gemeinsamen
Plattform der Spiritualität zusammengebracht hat.
Dr.
Madan Mohan Chopra, Sekretär im Stadtrat, sagte, daß es in der großen Menge,
die sich versammelt hätte, um dem lebendigen Meister zu huldigen, Menschen
verschiedener Glaubensbekenntnisse, Gemeinschaften und Gesellschaftsschichten
gäbe, nicht nur aus Indien, sondern auch aus verschiedenen Ländern der Welt. Es
war wahrhaftig eine internationale Versammlung, inspiriert vom gemeinsamen
Gefühl der Bruderschaft der Menschen und der Liebe zu Gott, und eine lebendige
Huldigung für Seine Heiligkeit Sant Kirpal Singh Ji Maharaj für das große Werk
der nationalen und internationalen Einigung, das von ihm durchgeführt wird.
Kaka
Sahib Kalekar, ein berühmter Vertreter der Philosophie Gandhis, sagte, daß sich
das soziale Ziel der Religion mit der Zeit wandle. In der gegenwärtigen Zeit
liegt die Betonung darauf, Menschen verschiedener religiöser Gemeinschaften auf
eine gemeinsame Plattform der Spiritualität zu bringen, ein Werk, das so
wirkungsvoll von Sant Kirpal Singh Ji Maharaj getan wird. Santji hat durch
seine umfangreichen Schriften, Vorträge und praktischen Darlegungen der
Wahrheit an die Sucher den Horizont der interreligiösen Verständigung geweitet
und eine Menge zur Sache der Einheit der Menschheit beigetragen. Er hatte
Gelegenheit, sein letztes Buch, "Das Mysterium des Todes", zu lesen,
worin Santji erklärt hat, was Leben ist, was Tod ist, was Wahrheit ist, was
vergänglich und was ewig ist - eine Aufgabe, die nur jemand lösen kann, der von
Gott beauftragt ist und die Segnungen der Meister erfährt.
Shri
Dina Nath Dinesh, der bekannte Vertreter der Philosophie der Gita, sagte:
"Ich zolle Sant Kirpal Singh Ji Maharaj meine demütige Huldigung, weil er
dieselbe Arbeit tut, die Lord Krishna fünftausend Jahre vorher tat. Im dritten
Kapitel der Gita - dem Psalm vom Leben - wird im siebten und achten Vers
gesagt, daß der Geliebte des Herrn jemand ist, der 'Yagyan, Karma' ohne Bindung
vollbringt. Und der Yagyan Karma oder die verdienstvolle Tat wird von Lord
Krishna als Gottesliebe bezeichnet, die die Menschheit in der Bruderschaft
unter der Vaterschaft Gottes eint, und in 'Daan', was bedeutet, daß man sein
Alles für den Dienst an der Menschheit gibt. Darum bete ich für ein langes
Leben von Santji Maharaj."
Mahamandleshwar
Swami Ved Vyasanand Ji Maharaj sagte in einer nachhaltigen Ansprache, die von
Scharfsinnigkeit sprühte und von interessanten Anekdoten und passenden Zitaten
aus den Schriften unterbrochen wurde, daß es nicht nötig wäre, eine
konfessionelle Einigkeit zustandezubringen. Wir sollten im Geist und im Herzen
eins sein, welche Form oder welche Art der Religion wir auch immer annehmen.
Ich bin in ein safranfarbenes Gewand gekleidet, ein Einsiedler und ein Sanyasi,
ein Mahamandleshwar. Aber ich bin hergekommen, um meine demütige Huldigung
einem darzubringen, der ein Hausherr ist, den ich für größer halte als mich
selbst, denn er wirkt für die edle Sache der Einheit aller Menschheit.
Frau
Luise Busby übermittelte Seiner Heiligkeit Grüße von seinen Schülern in den
verschiedenen Ländern des Westens und anderen Anhängern des Pfades des Lichts.
Indem sie von ihren eigenen Erfahrungen als seine Schülerin erzählte, sagte
sie, daß sie und ihr Gatte wie kleine Kinder zu Seiner Heiligkeit gekommen
seien, um an Seiner Gnade teilzuhaben.
Dr.
Joseph Busby sagte in seiner kurzen Ansprache, die ihm gleich einem Sturzbach
direkt aus dem Herzen floß, daß es überall in der Welt Zeichen spirituellen
Erwachens gäbe. Die Kräfte des Lichts wären auf dem Vormarsch. Während er seine
spirituellen Erfahrungen erzählte, sagte er.- "Obwohl ich früher
gelegentlich Licht erblickte, bekam ich doch die praktische Erfahrung von Licht
und Tonprinzip im Innern erst, als ich vom großen Meister initiiert
wurde."
Swami
Chetna Nand Chidakashi von der Homraj Mission huldigte dem Meister, indem er
seine persönlichen Erfahrungen erzählte, die auf einer langen Gemeinschaft mit
ihm beruhten.
Mahant
Mool Singh aus der Nirmala-Gemeinschaft zollte dem großen Meister Baba Sawan
Singh Ji Maharaj und seinem würdigen spirituellen Nachfolger Sant Kirpal Singh
Ji Maharaj ruhmreichen Tribut, da er die Fackel der Spiritualität durch die
ganze Welt getragen hat.
Seine
Heiligkeit Sant Kirpal Singh Ji Maharaj erkannte die Herzlichkeit, Würdigung,
Grüße und guten Wünsche, die zum Ausdruck gebracht wurden, an und sagte, daß er
nur gegeben habe, was immer er zu den Lotusfüßen seines Meisters Hazoor Baba
Sawan Singh Ji Maharaj gelernt hatte. Wenn die Menschen dadurch Vorteil gehabt
haben, gebühre der Dank seinem Meister. Die Huldigungen, die ihm gezollt
wurden, waren in Wirklichkeit Huldigung an die Wahrheit, die in allen
menschlichen Wesen existiere, und deren Verwirklichung das gemeinsame Ziel
aller sei.
Die
Sitzung schloß mit der Rezitation von Gedichten von Darshan Singh Duggal.
Ein seltener Anblick
Die
Zeit des Mittagmahles im Sawan-Ashram bot einen seltenen Anblick von riesigen
Menschenmengen, die in langen, engen Reihen auf dem zwei Morgen großen offenen
Platz saßen und mit einfacher, nahrhafter Speise aus dem Guru Ka Langar (des
Meisters Küche) versorgt wurden. Alle Ergebenen, unabhängig von ihrem sozialen
Stand, ihrer Kaste, Glaubenszugehörigkeit oder Rasse, saßen Seite an Seite auf
der Jute-Matte. Die Kamera-Anlage aus Bombay mußte auf einen behelfsmäßigen
Träger mitten unter die Menschen gestellt werden, denen ihre Mahlzeiten
gereicht wurden, um weitumfassende Aufnahmen von den endlosen Reihen
nahrungseinnehmender Menschen und der freiwilligen Ashram-Arbeiter zu erhalten,
die die Speisen denen reichten, die in den entferntesten Ecken saßen, und ihnen
dienten. Hunderte von Freiwilligen Arbeitern leisteten diesen Dienst der Liebe,
und Tausende von Ergebenen nahmen ihr Mahl in einer ruhigen, friedvollen und
harmonischen Weise ein. Es schien, als wäre jeder der Nektar genießenden
Teilnehmer in einem Zustand vollkommener Glückseligkeit und Ruhe. Ein ideales
Gemeinschaftsmahl auf einem so weiten Raum war wirklich ein Anblick für die
Götter.
Die Abendsitzung
Die
Abendsitzung wurde von Shri Raghavachary begrüßt, einem alten Yogi aus
Rishikesh, der das Alter von 113 Jahren erreicht hat und als der größte lebende
Ausübende und Vertreter des Patanjali-Yoga angesehen wird. Weitere Sprecher
waren Mahamandleshwar Swami Ved Vyasanand Ji, Prof. Vashist und Mahant Mool
Singh Ji. Unter den wohlbekannten Dichtern waren Shri Darshan Singh Duggal und
Sadar Diwan Singh. Shri Asa Singh Mastana und Smt. Surinder Kaur, der berühmte
Vortragskünstler, gaben melodische Darbietungen aus dem Gurbani wieder.
Während
Seine Heiligkeit die Selbsterkenntnis und Gotterkenntnis, das gemeinsame Ziel
aller Religionen und den höchsten Zweck des Lebens, behandelte, sagte er.
"Es gibt einen Schöpfer dieses Universums. Die früheren Meister haben Ihn
verwirklicht und erklärt, daß Er gesehen werden kann. Guru Nanak hat gesagt:
'Der Herr von Nanak ist sehr gut sichtbar.' Christus hat gesagt "Siehe den
Herrn.' Als Swami Vivekananda zu Paramhansa Ramakrishna ging, stellte er ihm
die direkte Frage: 'Meister, habt Ihr Gott gesehen?' Der Heilige von
Dakshineshwar antwortete prompt: 'Ja, mein Kind, ich habe Ihn gesehen, wie ich
dich sehe, aber viel klarer.'"
„Wir
begegnen in den verschiedenen Schriften zwei Arten von Feststellungen über
diese Frage. Nach der ersteren hat kein menschliches Wesen jemals Gott gesehen,
wohingegen nach der zweiten Gott gesehen werden kann. In Wirklichkeit jedoch
sind beide Feststellungen richtig. Der absolute Gott kann nicht gesehen werden.
Es gibt eine Stufe, auf der sich die Seele vollkommen mit der Überseele
identifiziert. Wenn die absolute Gotteskraft zum Ausdruck kommt, wird sie
'Naam' oder das 'Wort' genannt. Dies kann gesehen und gehört werden in der Form
des himmlischen Lichts (Divya Jyoti) und der Musik der Sphären (Naad)."
"Er
kann nicht mit den physischen Augen gesehen werden, aber wir können Ihn durch
das innere Auge oder das 'Dritte Auge' (Divya Chakshu) sehen. In der Gita sagt
Lord Krishna zu Arjuna. “Du kannst mich nicht mit deinen physischen Lugen
sehen, aber durch das Divya Chakshu, das ich dir gegeben habe.“ Guru
Nanak hat auch gesagt, daß die Augen, mit denen Gott gesehen werden kann,
andere sind. Er kann nur gesehen.(erkannt) werden zu den Füßen eines
kompetenten lebenden Meisters, der Gott in sich selbst verwirklicht hat, da er
allein den Kontakt geben kann. Er, der diesen Kontakt geben kann, ist ein
wirklicher Guru oder Meister. Er ist in der Tat ein Pol, durch welchen sich die
Gotteskraft offenbart. Christus sagte: 'Und niemand kennet den Vater denn der
Sohn und wem es der Sohn will offenbaren.'"
"Gott
kann nicht durch das Gemüt, den Intellekt oder die Pranas erkannt werden,
sondern durch die Seele. Selbsterkenntnis geht der Gotterkenntnis voraus. Der
lebende Meister ist derjenige, der das innere Auge öffnen und den Kontakt mit
dem Licht und Tonprinzip geben kann. Der Aspirant, dem der Kontakt gegeben
worden ist, erklärt, daß er die 'Wahrheit' im Innern erfahren hat."
"Der
Mensch ist das höchste Wesen auf den Stufen der Schöpfung, und in diesem
menschlichen Körper - dem Tempel Gottes oder Hari Mandir - wird die sich zum
Ausdruck bringende Gotteskraft erkannt. Das Gemüt läuft immer den
Sinnesgegenständen nach und verhindert so den Prozeß der Gotterkenntnis. Es
kann nur unter Kontrolle gebracht werden, wenn es unter den Einfluß eines
kompetenten Meisters kommt, der den Kontakt mit 'Naam' oder dem 'Wort'
gibt."
Er
schloß, indem er sagte, daß die wahren Sucher nicht bange zu sein brauchten. Es
gibt Hoffnung für jedermann. Wo immer der brennende Wunsch und der qualvolle
Ruf nach Gotterkenntnis ist, trifft die Natur Vorkehrungen für eine Verbindung
mit dem Gottmenschen.
IM VIGYAN BHAVAN AM 7. FEBRUAR 1969
Die
abschließende Sitzung der Diamantenen Jubiläums-Feierlichkeiten wurde unter dem
Vorsitz von Shri Jagannath Rao, dem Union-Minister, am 7. Februar 1969 um 5 Uhr
nachmittags im Vigyan Bhavan, New Delhi, gehalten. Bei dieser Feier wurde
Seiner Heiligkeit Sant Kirpal Singh Ji Maharaj ein Abhindandan Patra (eine
Botschaft) überbracht und das Jahr der Nationalen Einigung feierlich begonnen.
Die
Feier begann mit Rezitationen von Smt. Harbhajan Kaur mit einer der ergebenen
Hymnen von Kabir Sahib, die die grundlegende Einheit der Menschheit betont. Die
einführenden Zeilen bedeuten: Zu Anfang offenbarte Gott sich selbst in der Form
von Licht, und dann folgte die Schöpfung. Da alle Geschöpfe vom selben Licht
ausgegangen sind, wie kann das eine gut und das andere schlecht sein?
Während
er die religiösen Oberhäupter der verschiedenen Glaubensbekenntnisse und alle
anderen begrüßte, die in großer Zahl an den Feierlichkeiten teilnahmen, um den
lebenden Apostel der Einheit - Sant Kirpal Singh Ji Maharaj - zu ehren, rühmte
Shri Hansaraj Gupta, der Vorsitzende des Festkomitees zum Diamantenen Jubiläum
Sant Kirpal Singhs, die große und edle Mission und seelenerhebenden Lehren des
Santji, indem er einen Überblick über sein ideales Leben gab und ausführlich
aus seinen Werken zitierte.
Eine
große Anzahl Botschaften mit guten Wünschen waren von vielen prominenten
religiösen, sozialen und politischen Persönlichkeiten gekommen, aber wegen der begrenzten
Zeit war es nicht möglich, sie alle vorzulesen. Jedoch verlas Shri G.N. Verma
die Botschaften von Shri V. V. Giri, dem Vizepräsidenten von Indien, Shri
Morarji Desai, Dy. Premierminister von Indien, von den Union-Ministern S/Shri
Y.B. Chavan, V.K.R. Rao, Fakhruddin Ali Ahmed und Dr. Triguna Sen.
Ein
Abhindandan Patra (Anhang) wurde Seiner Heiligkeit Sant Kirpal Singh Ji Maharaj
im Namen der folgenden namhaften religiösen Oberhäupter von Kaka Sahib Kalelkar
unter donnerndem Applaus überreicht:
1. Muni Sushil Kumar Ji,
Jain Muni und Förderer der
Weltgemeinschaft der Religionen;
2. Mahamandleshwar
Swami Ved Vyasanand Ji.
Berühmter Sanatanisten-Führer, Niranji Akhara, Hardwar;
3. Satguru
Jagjit Singh Ji Maharaj,
Oberhaupt der Namdhari-Gemeinschaft;
4. Mahatma Anand Swami
Saraswati,
Namhafter Arya Samaj Führer;
5. Rt.Rev. Philip Parmar
Bischof der Diözese Delhi;
6. Pir Valayat
Inayat Khan,
Oberhaupt des Internationalen Sufi-Ordens;
7. Lama Lobzang,
Oberhaupt des Ladakh Bauddha Vihara;
8. Shri D.B. Dastoor
Oberhaupt der Zoroaster-Anhänger, Delhi;
9. Dr. Joseph Busby,
Internationaler Präsident der
Spiritual Unity of Nations, Sussex,
England;
10. Shri A.R.
Manocha,
Hauptsekretär, Ruhani Satsang.
Indem
er die Abhindandan Patra übergab, sagte Kaka Sahib Kalelkar: "Wir haben uns
alle hier versammelt, um eine sehr wichtige Aufgabe zu vollbringen, das heißt,
einem lebenden Heiligen für die Gabe des Lichts, das er uns gegeben hat und das
er der Welt gibt, unsere Huldigung darzubringen. Als ein Nachfolger Gandhi Jis,
der die gleiche Achtung für die Lehren aller großen Religionen hatte, wurde ich
erwählt, diese Abhindandan Patra Sant Kirpal Singh Ji im Namen aller Religionen
zu überreichen. Sant Kirpal Singh Ji war sehr aktiv und hat mit unermüdlichem
Eifer das große Werk vollbracht, die Anhänger der verschiedenen Religionen auf
eine gemeinsame Plattform zu bringen. Ich bringe ihm meine Huldigung dar im
Namen des Gandhi Samarak Nidhi, in Namen des Herzens und der Seele Indiens und
im Namen all jener, die hier anwesend sind, und bete für sein langes Leben.
Dr.
Madan Mohan Chopra, der den Fortgang der denkwürdigen Feier leitete, las dann
aus dem Abhindandan Patra vor.
Indem
er auf die ihm überbrachte Botschaft antwortete, sagte Seine Heiligkeit Sant
Kirpal Singh Ji Maharaj: 'Das mit den Segenswünschen der Oberhäupter der
verschiedenen Religionen Überreichte Abhindandan Patra ist eine Huldigung an
die Wahrheit, die in uns allen ist. Und die Wahrheit ist eine. Heilige und
Seher, die von Zeit zu Zeit kamen, verwirklichten diese Wahrheit und gaben
jenen, die zu ihnen kamen, eine praktische Erfahrung von ihr. Solche
erleuchteten Seelen kommen in allen Ländern und Gemeinschaften und geben die
gleiche Wahrheit in der Sprache und Redeweise der Länder aus, in denen sie
kommen.“
Er
erzählte von seinen eigenen Erfahrungen, von seiner langen Suche nach der
Wahrheit und ihrer endlichen Verwirklichung und Darlegung an die leidende
Menschheit und sagte: „Von frühester Kindheit an war ich in die Mysterien
des Lebens verwickelt. Ich suchte in Büchern nach seiner Lösung und las in drei
Bibliotheken alle Bücher dieses Gebietes, eins nach dem anderen. Mein
ausgedehntes Studium führte mich zu dem Glauben, daß es eine Kontrollierende
Kraft hinter der Schöpfung gab. Was war diese Kraft? Ich wußte es nicht. Als
ich in der 9. Klasse in einer Missionsschule studierte, kam ein Missionar und
fragte alle Studenten meiner Klasse, welches das Ziel ihres Studiums sei. Die
Studenten antworteten einer nach dem anderen. Der eine sagte, daß sein Ziel
sei, ein Richter zu werden. Der zweite sagte, daß er gerne Anwalt werden
möchte. Der dritte wünschte ein 'Arzt' zu werden usw. Als ich an die Reihe kam,
antwortete ich: 'Ich lese um des Wissens willen.' Während meines
Studentenlebens stieß ich gelegentlich auf das Wort 'Wissen', aber ich hatte
keine praktische Vorstellung davon. Als ich meine Studien beendete und ins
Leben trat, mußte ich mich entscheiden, was das Ziel meines Lebens sein sollte.
Es kostete mich acht bis zehn Tage Zeit, die Frage von allen möglichen Gesichtspunkten
aus zu bedenken, und ich kam zu dem Entschluß, daß der Zweck meines Lebens war:
Zuerst Gott, und dann die Welt."
"Bald
darauf traten einige Ereignisse ein, die sich als Wendepunkte meines Lebens
erwiesen. Eine junge verheiratete Frau in meiner Nachbarschaft war krank. Ich
ging sie besuchen. Meine Innenschau war klar und ich konnte die Dinge
vorhersehen. Als ich den Raum betrat, sah ich, daß sie in Sterben lag. In
wenigen Augenblicken nahm sie Abschied von ihrem Mann und anderen Verwandten
und sagte: 'Ich gehe', und ihr Körper wurde kalt. Was war das, was ihren Körper
verlassen hatte, aber in uns allen, die um ihr Bett standen, gegenwärtig blieb?
Wer ist der Bewohner des Körpers, der ihn bewegt? Ich grübelte über die Frage
nach, konnte aber keine Antwort finden. Ich begleitete den Leichenzug zum
Verbrennungsplatz in Lahore. Auf einem Denkmal las ich die Inschrift: Nehmt
euch in acht! Ihr, die Ihr mit stolzem Schritt dahingeht - wir haben uns einst
wie Ihr der Fülle des Lebens erfreut, aber ach, nun liegen wir unter diesem
Stein - eine Handvoll Staub!
Dies
gab mir eine noch stärkere Empfindung für die Dringlichkeit der Suche nach der
Wirklichkeit. Mein ganzes Leben wurde ein langes Suchen nach der Wahrheit. Ich
forschte in den Büchern. Eins nach dem anderen las ich sie alle, um am Ende
festzustellen: 'Kein Ausweg'. Nach den Schriften war ein Mensch des Wissens
einer, der die Wahrheit gesehen und praktisch verwirklicht hatte. Von der
Wirklichkeit zu sprechen, ohne sie gesehen zu haben, war wie das Umsichschlagen
eines Blinden in der Dunkelheit. Und einen praktischen Beweis der Wahrheit
konnte man nur von einem bekommen, der sie verwirklicht hatte. Mein Suchen nach
kompetenter Führung leitete mich zu vielen Sadhus und tiefgläubigen Menschen,
von denen manche übernatürliche Kräfte hatten, aber keiner konnte einen
praktischen Beweis der Wirklichkeit geben. Und dann begegnete ich durch
göttliche Gnade dem Meister, Baba Sawan Singh Ji Maharaj in Beas, wohin ich
gegangen war, um den Fluß zu sehen. Als ich ihn sah, stellte ich fest, daß er
die gleiche Persönlichkeit war, die mir während der letzten sieben Jahre, die
diesen Tag vorangegangen waren, in ihrer leuchtenden Form erschienen war und
mich in den höheren Regionen geführt hatte. In der allerersten Sitzung brachte
er mich über das Körperbewußtsein und gab mir die Ersthand-Erfahrung der
Wirklichkeit. Das Mysterium des Lebens, das durch das Studium all der Bücher in
einer Anzahl von Bibliotheken nicht gelöst werden konnte, wurde in ganz kurzer
Zeit gelöst."
Durch
seine Gnade bekam ich das richtige Verständnis. Und was war das richtige
Verständnis? Zuerst, daß die ganze Menschheit eins und der Mensch das Höchste
der Schöpfung ist, denn er ist mit der Kraft begabt, das Wirkliche vom
Unwirklichen zu unterscheiden, die den anderen Geschöpfen fehlt. Der Mensch war
älter als alle Religionen und Philosophien. Der höchste Zweck des Menschen war,
das Selbst - den Bewohner des menschlichen Körpers - und das Überselbst zu
erkennen, entsprechend den grundlegenden Lehren aller Religionen."
“Was
war diese Selbsterkenntnis, die das gemeinsame Ideal aller Religionen war? Gott
kann nicht durch das Gemüt oder die Pranas oder die Sinne erkannt werden. Nur
die Seele kann Gott erkennen. So ist Selbsterkenntnis oder Erkenntnis der Seele
des Bewohners des menschlichen Körpers - die Vorstufe zur Erkenntnis Gottes.
Darum haben alle Schriften eingeschärft: 'Erkenne dich selbst'. Es ist eine
Sache der direkten Ersthand-Erfahrung des Sehens. Gefühle, Gemütsbewegungen und
Schlußfolgerungen sind alle dem Irrtum unterworfen. Sehen steht über allem. Die
Gottmenschen hatten die Wahrheit im Innern erkannt. Jene, die zu ihnen kamen,
bekamen eine Ersthand-Erfahrung der Wirklichkeit. Wenn sie dahingingen, wurden
Gemeinschaften gebildet, um ihre Lehren zu bewahren. Der Zweck ist der gleiche,
sein Selbst zu erkennen, den Bewohner des menschlichen Körpers, der trotz aller
Öffnungen und Ausgänge dem Körper nicht entkommen kann. Eine Kraft kontrolliert
und bindet die Seele an den Körper. Diese kontrollierende Kraft ist Gott, die
Kraft, die Billionen von Planeten, Sternen und Konstellationen erschafft,
erhält und kontrolliert. Wenn diese Kraft von den Planeten, Sternen und
Konstellationen zurückgezogen wird, löst sich die ganze Schöpfung auf und hört
auf zu sein. Wir müssen uns über das Körperbewußtsein erheben, um die
Ersthand-Erfahrung jener Kraft zu bekommen. Es ist eine praktische
Wissenschaft, die nur zu den Füßen eines kompetenten Meisters gelernt werden
kann."
„So
war das erste, was ich zu den Füßen meines Meisters lernte, daß alle Menschheit
eins ist. Die verschiedenen religiösen Gemeinschaften waren wie verschiedene
Schulen mit ihren unterschiedlichen Kennzeichen und Etiketten. Solange es
Menschen der Selbsterkenntnis in diesen Gemeinschaften gab, arbeiteten sie gut
und erfüllten den edlen Zweck, für den sie geschaffen waren. Der Tod des
kompetenten Meisters führte zur Stagnation, und Stagnation ergab Entartung, so
wie wir sie heutzutage sehen."
Er
bestand immer stärker auf dem esoterische Aspekt der Religion, losgelöst von
Dogmen und Ritualen. Seine einfache und sanft vorgetragene Ansprache wurde im
Stil der Unterhaltung gegeben und ohne Rhetorik. Aber seine geladenen Worte
durchdrangen die Barrieren vorgefaßter Begriffe, des Glaubens vom Hörensagen
und der bedingten Rückwirkungen und erreichten die innersten Winkel der Herzen.
Menschen, die in der Täuschung gelebt hatten, wurden wie von einer unsichtbaren
Kraft erhoben, und das innere Wesen jedes der Zuhörer fühlte die Wirkung der
einfachen Worte der Weisheit, die den Eindruck der Verwirklichung in sich
trugen. Der ganzen Ansprache wurde mit gespannter Aufmerksamkeit gelauscht, in
deren Schweigen man eine Stecknadel hätte zu Boden fallen hören, und als Er
schloß, folgte wiederholter Applaus der Zuhörer.
Einführung des Nationalen Jahres der Einheit
Das
Jahr 1969, das 76. Jahr von Santjis Leben, wurde von Shri Jaisukhlal Hathi, dem
Unions-Minister, als das Jahr der Nationalen Einheit eingeführt und dem
Erreichen der Nationalen Einheit gewidmet. Er sagte: "Wir haben uns hier
anläßlich der erhabenen Gelegenheit des 75. Geburtstages von Seiner Heiligkeit
Sant Kirpal Singh Ji Maharaj versammelt, um diesem großen und edlen Sohn
Indiens unsere Huldigung darzubringen, der die göttliche Mission erfüllt, die
ganze Menschheit in einer gemeinsamen Herde der Spiritualität zu vereinen. Ich
beglückwünsche die Organisatoren des Festkomitees zum Diamantenen Jubiläum Sant
Kirpal Singhs zu ihrem Entschluß, dieses Jahr des 75ten Geburtstages Seiner
Heiligkeit zum Jahr der Nationalen Einheit zu erklären. Santji hat uns durch
seine gelehrten Vorträge, seine umfangreichen Schriften und praktischen
Darstellungen der Wirklichkeit geholfen, die wahre Religion zu finden, deren
wirkliche Aufgabe es ist, alle Menschen zu vereinigen und mit Gott
rückzuverbinden. Indien braucht Heilige wie Santji. Möge er lange leben und
weiterhin unsere Geschicke lenken." Shri Hathi veranschaulichte seine
Worte durch ausführliche Zitate aus den Büchern, die Santji geschrieben hat.
Shri
Jagannath Rao der Unions-Minister, beglückwünschte das Festkomitee des
Diamantenen Jubiläums dazu, anläßlich der erhabenen Gelegenheit des 75.
Geburtstages von Sant Kirpal Singh Ji, das Jahr 1969 zum Jahr der Nationalen
Einigkeit erklärt zu haben. Er sagte, daß er nur gekommen sei, um einem, der
sein ganzes Leben der Sache der Menschheit und der Erhebung seines Landes
gewidmet habe, seine Huldigung darzubringen. Was er gepredigt habe, habe er
praktiziert und durch sein Beispiel andere inspiriert, den Pfad der
Rechtschaffenheit zu gehen. "Dieses Land von 550 Millionen
Menschen“, sagte Shri Rao, "geht in seiner Geschichte einer
kritischen Zeit entgegen. Es gibt Spaltungen und Teilungen durch das
Sprachproblem, welche die regionale und religiöse Loyalität stören, und es
treten Parteilichkeit verschiedener Art auf. Nationale Einheit ist das
dringendste Bedürfnis des Tages."
Bhai
Vir Singh Ji Nandhari sagte, daß Seine Heiligkeit Sant Kirpal Singh Ji Maharaj
die Tradition der Heiligen wiederbelebt, alle Menschen in eine gemeinsame Herde
der Spiritualität zu bringen. Er hätte sein Land im Ausland berühmt gemacht.
Vor einigen Jahren hatte er die Gelegenheit, Mr. T.S. Khanna, Sant Kirpal Singh
Jis Repräsentanten in Washington, U.S.A., zu begegnen. Es war eine freudige
Überraschung für ihn, zu sehen, daß Santji mit Erfolg Tausenden von Amerikanern
eine neue Wendung ihres Lebens gegeben habe, indem er ihnen das Fleischessen
und Weintrinken abgewöhnt und sie auf den Pfad der Rechtschaffenheit gestellt
hatte. Er betonte, daß in dieser Zeit, da unser Land von Spaltungen und
Teilungen zerrissen sei, wir ein großes Bedürfnis für die reife und
inspirierende Führung eines Gottmenschen, wie Santji Maharaj, hätten.
Pir
Vilayat Inayat Khan, Oberhaupt des Internationalen Sufi Ordens im Westen,
sagte: „Als Präsident des Internationalen Kongresses der Religionen, der
seine Sitzungen im letzten Jahr in Rom und Paris und in dieser Jahr in London
gehalten hat, beglückwünsche ich Seine Heiligkeit Sant Kirpal Singh Ji Maharaj,
den Präsidenten der Weltgemeinschaft der Religionen, zu seinem Plan für die
Nationale Einheit. Ich möchte gerne, daß dieser Plan mit dem Plan für die
Internationale Einheit verbunden und ein Teil davon wird und ich würde diesen
Vorschlag auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Internationalen
Kongresses der Religionen setzen, die im März dieses Jahres abgehalten
wird.“
"Wir
schreiten einem neuen Zeitalter entgegen, das sich in nationaler Einheit selbst
zusammenschweißt. Dieser Prozeß der Einigung geht seit vielen Jahrhunderten vor
sich, und die Sufis haben in nicht geringem Maße zur Erfüllung dieses
göttlichen Planes beigetragen.“
Dr.
Joseph Busby, Internationaler Präsident der S-U-N, der Spirituellen Vereinigung
der Nationen und Herausgeber der 'Voice Universal', sagte, daß es ihm großes
Vergnügen bereite, selbst an dem Projekt des Nationalen Einheits-Jahres in
Indien teilzunehmen und damit verbunden zu sein. Einheit sei jedoch
vierdimensional. Sie finge mit unserem eigenen Selbst an, dehnte sich auf
unsere Familie aus, dann auf die nächsten Nachbarn, die Stadt, das Land und
zuletzt auf die ganze Welt. Die Nationale Einheit habe ihre Grundlage in
Selbst-Einheit. Darum müsse man sich durch die Gnade eines kompetenten Meisters
der Spiritualität selbst erkennen. Dies sei kein Projekt von einen oder zwei
Jahren. Man müßte dem eine ganze Lebenszeit widmen. Ich wünschte, wir alle
würden das Jahr der Einheit täglich begehen, jeden Tag, jede Stunde und jeden
Augenblick unseres Lebens. Wir stehen nicht allein mit dieser Aufgabe. Die
spirituellen Kräfte in den kosmischen Regionen sind in Bewegung und bringen die
Dämmerung eines neuen Zeitalters. Die Kräfte des Lichts sind auf dem Vormarsch.
Lama
Lobzang von der Ladakh Bauddha Vihara huldigte Seiner Heiligkeit Sant Kirpal
Singh Ji und bestätigte seine Verwandtschaft mit den ruhmreichen Traditionen
der indischen Kultur, die seinem Volk so viel gegeben habe. Er sprach in reinen
Hindi und beglückwünschte das Fest-Komitee des Diamantenen Jubiläums dazu, dem
großen Werk Santjis geziemende Huldigung dargebracht zu haben, indem das 76.
Jahr seines Lebens als das Jahr der Nationalen Einigkeit erklärt wurde.
Mahamandleshwar
Swami Ved Vyasanand Ji Maharaj zollte Seiner Heiligkeit Sant Kirpal Singh Ji
Maharaj Tribut und sagte, daß die Religion eine vereinende Kraft sei. Wenn die
Anhänger der verschiedenen Religionen nach den Lehren ihrer eigenen Religion
handeln wollten, gäbe es keinen Unterschied, keine Trennung oder
gemeinschaftlichen Aufruhr im Land. Danach überreichte er ein Gangajali (einen
kleinen Behälter, der heiliges Gangeswasser enthielt), eine Ausgabe der Gita
und einen Mala (Rosenkranz) und schloß, indem er sagte: "Was sonst kann
ein Frommer wie ich, diesem großen Heiligen überreichen?"
Abdul
Haq betonte die grundlegende Einheit aller Religionen und zollte Sant Kirpal
Singh Ji Maharaj glühende Huldigung für sein großes Werk, alle Religionen auf
eine gemeinsame Plattform zu bringen.
Shri
Anant Ram Manocha, Hauptsekretär des Ruhani Satsang, sagte: "An diesem
erhabenen und denkwürdigen Tag sprechen wir Seiner Heiligkeit Sant Kirpal Singh
Ji Maharaj unseren tiefempfundene Dank und unsere Verpflichtung dafür aus, daß
er uns in seine göttliche Herde aufgenommen und auf den Pfad der Einheit,
Rechtschaffenheit und Selbstverwirklichung gestellt hat." Er zeigte die Geschichte
des Ruhani Satsang auf und beschrieb seinen weitreichenden Erfolg auf dem
Gebiet der nationalen und internationalen Einheit in den letzten zwei
Jahrzehnten unter der gütigen Führung von Santji Maharaj. Er versicherte Santji
im Namen aller Mitglieder des Satsang, daß sie ihr Äußerstes tun wollten, um
sich einzusetzen und seine edle Mission weiterzuführen und seine
lebensinspirierende Botschaft an die gesamte Menschheit zu verbreiten, indem
sie nach seinen Idealen lebten.
Shri
Darshan Singh Duggal rezitierte sein schönes Gedicht, das er speziell für
diesen erhabenen Anlaß verfaßt hatte, und Bibi Hardevi sagte sehr schöne Verse
von Seiner Heiligkeit. Das geräumige, akustisch vollkommene Auditorium des
Vigyan Bhavan war bis zum äußersten Fassungsvermögen gefüllt. Die Feier wurde,
neben der Presse, die vollzählig anwesend war, von der Filmgesellschaft Bombay
aufgenommen.
Shri
Anant Ram Manocha, Hauptsekretär des Festkomitees des Diamantenen Jubiläums,
dankte den Gästen und Zuhörern, und der Sekretär des Komitees dankte allen
Personen und Organisationen, die mitgearbeitet und wertvolle Hilfe geleistet hatten, um die Feier zu
einem großen Erfolg zu machen.
Die
Feier endete mit der Nationalhymne.
Delhi, den 2. März
1969 gez. S.P. Chopra
Sekretär
Anhang ‘A’
Abhindandan Patra
Seiner Heiligkeit
SATGURU SANT KIRPAL SINGH JI MAHARAJ
anläßlich Seines Diamantenen Jubiläums im Vigyan Bhavan
am 7. Februar 1969, überbracht durch
Kaka Sahib Kalelkar und
durch die Oberhäupter der verschiedenen Glaubensbekenntnisse
Gnädiger Meister!
Wir begrüßen Euch zur Vollendung von fünfundsiebzig
Jahren Eures Aufenthaltes auf Erden. Wenn wir zurückblicken und die zwei
Jahrzehnte Euerer Amtsführung überschauen, sowie das Vierteljahrhundert, das
Ihr zu den Füßen Eures großen Meisters Hazoor Baba Sawan Singh Ji Maharaj
verbrachtet, nehmen wir die sinnvolle himmlische Fügung wahr, die Euch
‘Kirpal‘, den Barmherzigen, nannte.
Erlauchter Sohn Eures Meisters!
Ihr habt die göttliche Mission erfüllt, die
Menschheit in einer gemeinsamen Herde der Spiritualität zusammenzubringen.
“Ruhani Satsang“ ist die lebendige Verkörperung dieser Mission, wo
alle Sucher nach der Wahrheit durch Euch die belebende Verbindung mit der
Ewigkeit haben können. Die Benennung “Ruhani Satsang“, die der große
Meister Baba Sawan Singh vorschlug, beschreibt nicht unpassend den Ort, an dem
den Aspiranten ohne Unterschied von Kaste, Glaubensbekenntnis, Nationalität
oder Farbe die Lehren der Ersthand-Erfahrung gegeben werden. Es ist schnell zu
einen Weltzentrum spirituellen Glanzes angewachsen. Seine metaphysische
Grundlage ist der “Gurmat Sidhant“ - die Schrift für Aspiranten und
Praktikanten auf dem spirituellen Pfad —‚ die in ihrem
literarischen Umfang die Grundlehren aller großen Religionen zusammenfaßt, auf
denen die Weltgemeinschaft der Religionen gegründet wurde unter Eurem Schutz,
und als deren Präsident Ihr die Fackel der reinen Spiritualität auf Euren
Weltreisen in vielen Ländern nah und fern neu entzündet habt.
Als Präsident der Weltgemeinschaft der Religionen
habt Ihr unter den Anhängern der verschiedenen Glaubensbekenntnisse in der Welt
den Geist der Einheit genährt. Zu einer Zeit, da die wilde Lust nach
Vorherrschaft die Welt in Leiden getrieben hat, da die Atmosphäre mit
Explosivstoff geladen und im Begriff ist, in ein Gemetzel des Atomkrieges
hineinzuführen, da gegenseitiges Gezänk und Uneinigkeit die bloße Existenz der
Menschheit bedrohten, seid Ihr der große Trost, der die Göttlichkeit der Seele
offenbart und in allen den großen Wunsch nach Einigkeit entzündet.
Durch zahlreiche Kanäle, wie Internationale Treffen,
weltweite Zentren des Ruhani Satsang, Vorträge und geschätzte
Veröffentlichungen, welche seither in verschiedene Sprachen übersetzt wurden, habt
Ihr, Erlauchter Meister, danach gestrebt, Eure Botschaft des Friedens und der
Einheit, der Liebe und der Wahrheit unter den schmerzgebeugten Seelen zu
verbreiten. Gleich allen erleuchteten Meistern der Jahrhunderte scheint Ihr wie
die Sonne und strahlt Licht und Wohltätigkeit in diese dunkle Welt aus und
erweckt damit in uns die Göttlichkeit der menschlichen Seele.
Selbstloser Wohltäter!
Verbunden mit dem Ewigen Wort und mit dem Kosmischen
Bewußtsein begabt, habt Ihr das Evangelium der Vaterschaft Gottes und der
Bruderschaft der Menschen unter den erdgebundenen Millionen verbreitet. Die
sichtbaren und unsichtbaren Barrieren, die den Menschen von Gott trennen,
werden so zu heben versucht, so daß eifrige Seelen in den Strahlen der
Erleuchtung baden können. Wir beten zu Gott und zu Euch, daß Ihr diese
Wohlätigkeit noch unzählige Jahre fortsetzen könnt, so daß Eure Verehrer und
andere die unaussprechliche Freude und den Vorzug haben mögen, Euer
hundertjähriges Verweilen auf diesem Erdenplan mit Euch feiern zu können.
Muni Sushil iumar Ji,
Pir Walayat Inayat
Khan,
Jain Muni und Förderer
Oberhaupt des
Internationalen
der Weltgemeinschaft
Sufi - Ordens
der Religionen
Maha Mandleshwar Swami Lama Lobzang,
Ved Vyasanand Ji, berühmtes Oberhaupt des Ladakh Bauddha
Sanatanisten - Oberhaupt, Vihara
Niranji Akhara, Hardwar
Satguru Jagjit Singh Ji
Shri D.B. Dastoor,
Maharaj, Oberhaupt der
Oberhaupt
der Zoroaster -
Namdhari - Gemeinschaft
Anhänger
Mahatma Anand Swami Saras- Mr. Joseph Busby,
wati, namhafter Arya Samaj Internationaler Präsident
Führer
der Spirituellen
Vereinigung
der
Nationen
Ehrwürden Philip Parmar,
Bischof der Diözese Delhi Shri A.R. Manocha,
Hauptsekretär,
Ruhani Satsang.