Botschaft
von
Sant Kirpal Singh Ji
vom 02. April 1955
Diverse Schriften Nr. 03
Liebe Damen und Herren,
Meister-Seelen haben immer unsere traurige Welt
besuchte Die Welt ist nie ohne solche Persönlichkeiten gewesen. Das Gesetz von Bedarf
und Versorgung besteht immer. Da ist Brot für die Hungrigen und. Wasser für die
Durstigen. Unser geliebter “Sawan"
besuchte die Erde wie ein Regenschauer im Monat Sawan übereinstimmend
mit dem Monat Juli) und sättigte die Herzen der Menschen, die durch ein
leidenschaftsvolles Leben dürr und trocken geworden waren. Die Seelen, die sich
seit Ewigkeiten von Gott abgesondert hatten, wurden auf den Weg
gesetzt, um sich wieder mit Ihm zu vereinigen. Er kam für alle auf die Welt. Er
ließ alle Unterschiede fallen und brachte sie auf eine gemeinsame Ebene zu den
Füßen Gottes. Er zog die Menschheit in ihrer Gesamtheit aus dem Abgrund von
Vorurteilen und der Engstirnigkeit heraus und lehrte sie die große Lektion von
der Bruderschaft der Menschen und der Vaterschaft Gottes.
“Erkennt nur eine solche Persönlichkeit als
einen wahren Meister an, die alle Menschenkinder in eine gemeinsame Herde von
Gott—Verehrern bringen will, ohne Rücksicht auf Stand, Glaube oder
Rasse.“ Er rechtfertigte vollständig die Begriffsbestimmung von einem
Sant—Guru (wahren Meister). Er war personifiziertes Licht und gab allen
auf der Welt Licht. Er zeigte das Licht Gottes genau so den Agnostikern (denen,
die die Erkennbarkeit Gottes leugnen) wie solchen, die andersgläubig waren. Er
gab an jeden, der zu Ihm kam, innere Erfahrung aus erster Hand, wer auch immer
es war. Die Menschen hatten sich viel
zu sehr mit ihrem Körper identifiziert, so als ob sie selbst diese Körper
wären.
Wenn sie zu Ihm kamen, wurden ihnen
Erfahrungen der praktischen Selbstanalyse aus erster Hand gegeben, um zu
zeigen, wie der Körper und die Kräfte, die
von ihm ausgehen, zu überschreiten sind. Er war eins mit Gott. Die Gnade Gottes
schien durch Ihn. Er war ein Pol, in welchem Gott manifestiert war. Wer auch
immer seine Augen auf Ihn richtete, und wer auch immer das Glück hatte, mit Ihm
zu sprechen und Seinen inspirierten Reden beizuwohnen, schenkte Ihm
seine Liebe. Wer auch immer das Glück hatte, in aller Ergebenheit zu Seinen
heiligen Füßen zu sitzen begann alles Körperliche und seine Umgebung zu
vergessen. und. alle zu lieben, unabhängig von Stand, Glaube oder Rasse.
Von der Zeit an, da ich zu den Füßen des Meisters
saß, gab es keinen mehr, der mir feindselig oder fremdartig erschienen wäre,
alle sind mir gleich lieb geworden, sagte der fünfte Guru der Sikhs. Es gab
Zeiten, wo eine große Menge Männer und Frauen sich um Ihn zu versammeln
pflegte. Während sie in liebevoller Ergebenheit um Ihn saßen, waren sie von der
magnetischen Anziehungskraft seiner heiligen Gegenwart so sehr ergriffen, daß
sie all jene vergaßen, die um sie herum saßen. Ein jeder von ihnen wollte Ihn
entsprechend seiner eigenen Persönlichkeit in der strahlenden Form
verschiedener Farben sehen. Er hatte eine Erhabenheit, die bezauberte.
Es gibt viele, die sahen, wie Er sich auf Erden
bewegte, aber niemand konnte Ihm ansehen, wer Er war und wofür Er da war. Er
war eine glühende Sonne der Spiritualität und Er gab das Licht allen, die nach
Wahrheit suchten. Als die Zeit herankam, da Er Seinen Körper ablegen sollte,
d.h. am Morgen des 1. April 1948, gewährte Er mir aus reiner Gnade die
Gelegenheit, ganz allein bei Ihm zu sitzen. Seine Augen waren geschlossen; Sein
inneres Selbst war in sich selbst vertieft. Auf meine Bitte öffnete Er Seine
Gnade strömenden Augen, die von der Liebe Gottes berauscht waren, richtete
Seinen milden Glanz auf mich und schaute ununterbrochen drei oder vier Minuten
lang in meine Augen, mein Selbst durch und durch erfüllend und entfachte
Trunkenheit bis in die innersten Fasern meines Körpers, was nicht mit Worten
geschildert werden kann. Die Ermächtigung, Initiation in das Übersinnliche und
den Kontakt mit dem Wort zu geben, was Er mir mündlich am 12. Oktober 1947 gewährt
hatte, war somit vollkommen übertragen, während Er ging. Die Berauschung durch
diesen Glanz ist noch immer das Leben meiner Seele. Dann schlossen sich Seine
Augen, um sich nie, nie wieder zu öffnen. Die Sonne der Spiritualität, die
Millionen von Menschen in Indien und im Ausland Licht gegeben hatte, ging im
reifen Alter von 90 Jahren am 2. April 1948 um 8Uhr morgens unter. Er war ein
großer Meister und ist es noch. Wer auch immer das süße Elixier Seiner heiligen
Gegenwart trank, wie konnte er ohne Ihn leben? Es ist wahr, Er ist in uns und
Er ist immer mit uns. Ein wahrer Verehrer ‚sieht Seine strahlende Form
innen und spricht zu Ihm nach Belieben. Nach all dem, wie kann er seine
physischen Augen an der physischen Welt weiden und sie befriedigen? Wie kann
man sich Seiner heiligen Gegenwart in dieser physischen Gestalt erfreuen?
Wehe dem Leben, das ohne Ihn verrinnt; das Leben
hört auf, Leben im wahren Sinne des Wortes zu sein. Wahrlich, es ist ein großer
Segen, sich zu den Füßen eines lebenden Meisters zu befinden.
Wenn ein kompetenter Meister einen Schüler
initiiert, wohnt Er für immer bei ihm und erweist ihm alle mögliche Hilfe, um
ihn aufwärts zu führen. Meister Sawan Singh Ji Maharaj ist noch immer unter
uns. Wir sollten in unserer Ergebenheit für Ihn nicht wanken. Er wartet auf die
Zeit, da jedes einzelne Seiner Kinder Ihn erreicht haben wird. Wenn ein Bruder
oder eine Schwester auf dem spirituellen Pfad nicht vorwärts gekommen ist, so
kann er oder sie seinen oder ihren Fehler abstellen, wenn er die spirituellen
Praktiken in der Gemeinschaft eines erfahrenen Bruders ausübt, und wenn er
umkehrt, kann er Ihn von Angesicht zu Angesicht sehen. Was sollten wir tun an
dem Tage Seines Gedächtnisses? Wir müssen einfach nach den Lektionen, die Er
in Seiner Lebenszeit gab, leben.
Während Seiner Lebenszeit gab Er endgültige
Instruktionen aus, durch die eine allgemeine Plattform geschaffen wurde, auf
der Menschen jedes Standes, jedes Glaubensbekenntnisses und jeder Rasse
zusammensitzen können; dort sollte keine Formalität und kein Ritual irgendeiner
bestimmten Religion abgehalten werden. Jedermann sollte es frei stehen, in der
Religion seiner eigenen Gemeinschaft zu verbleiben, seine eigenen Formen
anwenden zu können und die verschiedenen Stufen der Spiritualität zu
durchforschen. Eine Stätte sollte entstehen, wo ein ethisches und reines Leben
vorgeschrieben ist und man Erfahrung aus erster Hand durch den Kontakt mit der
wirkenden Kraft, nämlich mit NAAM, dem heiligen Wort, erhalten kann; wo
Menschen aller Bekenntnisse in gleicher Weise spirituellen Nutzen haben können.
Der Name “RUHANI SATSANG“‚ was
“Festhalle der Spiritualität“ oder “Schule der Spiritualität
für alle“ heißt, wurde durch Sein heiliges Selbst angeregt und entstand
vor sieben Jahren in Delhi. Tausende von Wahrheitssuchern, in Indien wie im
Ausland, werden gegenwärtig durch diese praktische Wissenschaft bereichert.
Meister Sawan Singh Ji prägte ein, die ganze Menschheit zu lieben und während
der Lebenszeit inneren Kontakt mit Gott auf zunehmen. Wer auch immer diese
beiden Fähigkeiten erlangt hat, dessen Leben bringt volle Frucht, und dies
unabhängig davon, welcher Religionsgemeinschaft er angehört.
Heute sitzen wir alle in liebevollem Gedenken an Ihn
zusammen und sollten praktisch ausführen, was Er uns lehrte.