Gotteskraft, Christuskraft,
Meisterkraft
Weihnachtsansprache
gehalten
am 25. Dezember 1963 in der
St. James Episcopal Church, Houston/Texas, USA
Liebe Freunde,
Ich habe das große Vergnügen, am heutigen Abend, der
für die Christen der heiligste ist, zu euch zu sprechen. Am heutigen Tage
gedenken wir liebevoll des Christus, der in dem menschlichen Pol Jesus
erschienen war.
Tausende von Menschen werden täglich in allen
Städten, in allen Ländern geboren, aber nicht sehr viele erinnern sich ihrer
Geburten und Tode. Doch die Leben der Meister, der wenigen an der Zahl, können
nie vergessen werden.
Christus wurde als Jesus geboren. Jesus war der
menschliche Pol, in welchem sich die Christuskraft manifestierte; und die
Christuskraft stirbt niemals. Wenn diese Kraft einmal von uns Besitz ergriffen
hat, oder uns in ihre Obhut nimmt, verlässt sie uns nie mehr. So sagte
Christus: „Ich bin immer bei euch, bis zum Ende der Welt.”
Als ich bei meinem letzten Besuch im Jahre 1955 hier
war, fragten mich die Leute: „Wann kommt Christus wieder?” Ich
fragte sie: „Hat Er euch je verlassen?” Und ich zitierte Ihnen die
Worte: „Ich bin immer bei euch, bis zum Ende der Welt.” Wenn Er uns
somit nicht verlassen hat, woher kommt dann die Frage nach dem Zurückkommen?
Der Grund, weshalb wir nach diesen Dingen fragen, ist, dass wir vielleicht
nicht weit genug in das Mysterium von Christus eingedrungen sind.
Was war Christus? Die Gotteskraft erscheint von Zeit
zu Zeit in einem menschlichen Pol, um die Menschenkinder zu führen und ihnen
den Weg zurück zu Gott zu zeigen. Da erhebt sich die Frage: Wer kann uns den
Weg zurück zu Gott zeigen? Kein Menschensohn kann das tun; Gott allein kann uns
zu Gott führen, oder uns eine Verbindung mit Ihm geben. Er hat nicht
Seinesgleichen, nicht Bruder, nicht Vater, nicht Mutter, aber Gott wohnt in
jedem Herzen. mit, habt ihr jemals überlegt, wer der Eine ist, der den Weg
zurück zu Gott zeigt, und der zuzeiten auf sich selbst verweist als, „Ich
und mein Vater sind Eins”. „Ich bin das Licht.” Und
„Ich bin der Weg”?
Alle Meister sagen uns, dass die inkarnierten
Meister alle Kinder des Lichts sind. Sie sind alle Söhne Gottes und wer ihnen
nachfolgt, wird Gott finden, denn es wird ihm eine Verbindung mit Gott gegeben.
Immer von Zeit zu Zeit kommen Meister, und äußerlich gesehen, scheinen sie in
jeder Hinsicht wie andere Menschen zu sein. Sie wurden auf dieselbe Weise
geboren und auch ihre Körper sind auf die gleiche Weise aufgebaut. Welches ist
dann der Unterschied zwischen einer solchen Persönlichkeit und dem Durchschnittsmenschen?
Er liegt darin, dass Er ein bewusster Mitarbeiter des Göttlichen Planes ist;
denn Er sieht, dass es der Vater ist, der durch Ihn wirkt.
Jesus fragte Seine Jünger: „Wer bin
ich?” Und Simon Petrus antwortete: „Du bist Christus, der Sohn des
lebendigen Gottes.” Und Jesus sagte zu Petrus: „Fleisch und Blut
hat dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel.” Und ein
anderer Jünger fragte: „Herr, zeiget uns den Vater, so genüget
uns.” Und was antwortete Jesus? Er ward ungehalten und fragte: „So
lange bin ich bei euch und du kennest mich nicht... der Vater, der in mir
wohnet, derselbige tut die Werke.” Und Er fuhr fort zu sagen: „Wer
mich sieht, der sieht den Vater.” Und, „Niemand kommt zum Vater
denn durch mich.” Diese Aussagen sind aus der Bibel umschrieben, um die
Absicht deutlich zu machen.
Christus ist die Gotteskraft, oder die sogenannte
Meisterkraft, die als der Menschensohn erschienen war, der Jesus genannt wurde.
Während einer Ansprache, die ich im letzten Monat im Unity-Tempel in Los
Angeles gehalten habe, brachte ich diese Gedanken zum Ausdruck und fragte dann
den Geistlichen um seine Meinung, die ich hören wollte – nicht etwa, weil
ich zweifelte, sondern, weil sich die Menschen entwickeln und zur Wahrheit
erwachen.
Er antwortete: „Wer ist Jesus Christus? Gottes
Sohn offenbarte sich dem Menschen, um ihn zu lehren und ihm den Weg und die
Wahrheit und das Licht zu zeigen. Er kam, um den Menschen deutlich zu machen,
wie der Vater lebte, wenn Er Mensch wäre. Er war Gott im Menschen.” Dann
erklärte er: „Jesus war die transzendente Inkarnation Gottes.” Und
er fuhr fort: „Welches ist der Unterschied zwischen Jesus und Christus?
Christus existierte lange vor Jesus. Jesus ist der geborene Mensch, der in sich
Christus vollkommen offenbarte, und Christus ist die Göttliche Natur dieses
Gottmenschen. Somit existierte Christus, der Spirituelle Mensch, lange vor
Seiner irdischen Geburt.”
Versteht ihr das? Die Christuskraft oder die
Gotteskraft oder Meisterkraft ist die gleiche und sie manifestiert sich in
einem menschlichen Pol, um den Anforderungen Seiner Kinder zu begegnen; jener,
die nach Ihm hungern und nach Ihm dürsten. Es ist Nahrung für die Hungrigen und
Wasser für die Durstigen da. Bedarf und Versorgung ist das Gesetz der Natur,
und wo Feuer brennt, kommt Sauerstoff zu Hilfe. Wenn der Mensch in seinem
Herzen nach Gott hungert, offenbart Er Sich Selbst in einem menschlichen Pol,
um die Menschenkinder zu führen. „Und niemand kennet den Vater, denn nur
der Sohn, und wem es der Sohn will offenbaren.”
Wie ich schon sagte, existierte diese Christuskraft
seit dem Beginn der Welt und manifestierte sich von Zeit zu Zeit in dem
menschlichen Pol der verschiedenen Meister. Wir können diese Tatsache durch das
vergleichende Studium der Religionen erkennen, wo wir dieselben Lehren durch
die Meister aller Religionen finden, und auch dieselben Erklärungen, die durch
sie gemacht wurden.
Bei meinem letzten Besuch hier, sagte mir jemand,
dass Christus der Höchste sei, denn Er habe gesagt: „Ich und mein Vater
sind eins.” ”Das ist richtig,” entgegnete ich, „aber
wenn andere Meister dieselben Worte geäußert haben, als was würden Sie dann
diese betrachten?” Ich zitierte dann, was andere Meister in ihrer eigenen
Sprache und zu ihrer Zeit gesagt hatten.
Guru Arjan sagte: „Der Sohn und der Vater sind
in der gleichen Farbe gefärbt, und der Vater und der Sohn haben das gleiche
Werk aufgenommen.”
Der zehnte Guru der Sikhs sagte: „Gott befahl
mir, ‘Geh hin, ich mache dich zu meinem Sohn, um die Menschenkinder zu
führen.’ “
Viele andere sprachen auch auf diese Weise. Dies
nur, um zu beweisen, dass Christus schon gelebt hat, ehe Er in den sündelosen
Körper der Mutter ging. Wir haben alle Ehrfurcht vor dieser immerwährenden
Christuskraft, welche vor der Geburt existierte und danach weiterhin besteht,
und vor der Sohnschaft, die ewig währt. Diese Kraft liegt in jedermanns Herz
und wird enthüllt, wenn ein menschlicher Pol, in dem sich diese Kraft
manifestiert hat, uns begegnet und uns eine Verbindung mit Gott gibt. Kein Sohn
des Menschen, kein Mensch kann es tun, nur die manifestierte Gotteskraft in
einem menschlichen Pol.
Wenn wir einem solchen menschlichen Pol begegnen,
ist Er kompetent, unsere Seele über die Bindungen von Gemüt und die nach außen
gehenden Kräfte zu erheben und uns den inneren Kontakt zu geben. Somit haben
wir Achtung für jeden menschlichen Pol, in dem die Christuskraft von Zeit zu
Zeit Geburt nimmt. Wir sind demnach begünstigt, dass wir uns an diesem
gesegneten Weihnachtstag hier versammelt haben.
Welches ist nun der Sinn für die Feier solcher
Geburtstage? Es ist der, die Lehren der Meister zu verstehen zu suchen und sie
wiederzubeleben, und schließlich, um zu sehen, ob wir ihnen folgen. Gesegnet
seien alle Meister. Wir sind stolz auf sie. Aber da erhebt sich die Frage: Sind
sie auch stolz auf uns ? Die wahre Feier des Geburtstages eines großen Menschen
ist, seine Lehren zu verstehen und danach zu leben.
II
Christus sagte: „Weil ich lebe, werdet ihr
auch leben.” Christus war in der Lage, ewiges Leben zu geben. In den
niedergelegten Schriften bezog Er sich auf sich selbst als „Ich bin das
Brot des Lebens... Dies ist das Wort Gottes, das vom Himmel kommt... Wer von
diesem Brot essen wird, der wird leben in Ewigkeit.” Gott ist Licht; Gott
ist Leben; Gott ist Liebe. Was war dieses Brot des Lebens, das Er gab?
In einem anderen Beispiel ging Jesus zu einer
Quelle, um einen Schluck Wasser zu haben. Er bat eine Samariterin an der
Quelle, die einen Krug Wasser auf dem Kopf trug, Ihm Wasser zu geben. Aus einem
Minderwertigkeitskomplex heraus, sagte sie: „Ihr Leute habt keine
Gemeinschaft mit uns; wie bittest du von mir zu trinken.” Jesus
antwortete: „Wenn du wüsstest, wer der ist, der zu dir sagt, gib mir zu
trinken, du bätest ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser. Wer dieses Wasser
trinkt, den wird wieder dürsten; wer aber des Wassers trinken wird, das ich ihm
gebe, den wird ewiglich nicht dürsten.”
Lasst uns etwas weiter gehen. Wer war Christus?
(Gesegnet ist der menschliche Pol, durch welchen Christus erscheint.) Er gab
sich wie ein Mensch; und Er gab sich auch wie Gott. Er gab sich wie ein
Durchschnittsmensch und in dieser Tatsache liegt Seine Größe. In Seiner Gnade
gab Er sich auf beide Weisen – als Mensch und als Gott. Johannes
beschrieb Jesus als, „Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns
gewohnt.”
Was ist das Wort? Es wird definiert als das Wort,
das alle Himmel geschaffen hat. Johannes sagte: „Im Anfang war das Wort
und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.” Es ist die Ursache
aller Schöpfung. In den Psalmen finden wir: „Dein Wort ist im Himmel
begründet.” Es ist dies, worauf Jesus verweist, wenn Er vom Brot des
Lebens spricht, das vom Himmel kommt.
Was ist das Wort und welches ist die äußere
Offenbarung des Wortes, das personifiziert und Fleisch geworden war in dem
menschlichen Pol Jesus? Der Psalmist sagt:
„Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein
Licht auf meinem Weg.” Und Jesus sagte ausdrücklich: „Ich bin das
Licht der Welt.”
Versteht ihr nun, wie groß Er war? Er war die
offenbarte Gotteskraft im menschlichen Pol, und Er hatte große Achtung für den
menschlichen Pol, durch den Er offenbart war. Aber Er unterschied immer
zwischen dem Menschensohn und dem Gott-Vater in Ihm. Dies ist keine besondere
Unterscheidung im Falle von Christus, weil alle anderen Meister, unter ihnen
auch Guru Nanak und Kabir, diese selbe Wahrheit in ihrer eigenen Sprache
aussagten.
Da wir uns der Lehren anderer Meister nicht bewusst
sind, denken wir vielleicht, dass die Lehre Jesu die einzige Wahrheit sei. Die
Wahrheit jedoch ist Eine. Sie ist in Licht gekleidet. Die Wahrheit ist Harmonie
- die Musik aller Harmonien. Alle Meister, die in der Vergangenheit gekommen
waren, haben auf sie hingewiesen. Die Sikh-Schriften enthalten dieselbe
Aussage: Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns; so, Wie ich es zitierte.
Sie sagten, dass das Wort in der menschlichen Form personifiziert war, um die
verkörperten Seelen zu leiten und ihnen eine Rückverbindung zu Gott zu geben.
Ich habe Achtung für alle menschlichen Pole, in denen die Christuskraft von
Zeit zu Zeit wohnte.
III
Ihr werdet ganz eindeutige Lehren der Meister
finden. Sie lehrten vor allem, dass das höchste Ziel im Leben eines Menschen
zuerst Gott ist und danach die Welt. Wir leben jedoch: erst die Welt und dann
Gott, und wir glauben an Gott nur insoweit als wir weltliche Dinge von Ihm
bekommen. Wenn wir manchmal aus irgendeinem Grund diese Dinge nicht erhalten,
dann ist unser Glaube gebrochen.
Jesus sagte: „Es sei denn, dass jemand von
neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen... Das Reich
Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden... Das Reich Gottes ist in
euch.” Mit äußerlichen Gebärden ist die Art und Weise gemeint, die sich
auf die nach außen gehenden Kräfte bezieht. Gott ist Geist, und wir müssen Gott
allein im Geiste anbeten. Gott wohnt nicht in den von Menschen geschaffenen
Tempeln, sondern in dem von Gott erschaffenen menschlichen Körper. In diesem
menschlichen Körper – Tempel sagte Jesus:
„Weil ich lebe, sollt ihr auch leben.”
Er bezog dies nicht auf den äußeren Sohn des Menschen, auf den wahrnehmbaren
Körper, sondern auf den inneren, der das Licht gab und durch die Liebe der Weg
zurück zu Gott war.
Gott schuf den Menschen Ihm zum Bilde. Gott ist
All-Bewusstheit und Licht, und wir sind ebenfalls Kinder des Lichts. Wir sind
bewusste Wesen, von Gemüt und Materie umgeben, und wir werden durch die
Gotteskraft, die uns kontrolliert, im Körper gehalten. Solange diese Kraft im
Körper ist, leben wir darin; wenn diese Kraft zurückgezogen wird, müssen wir
ihn verlassen. Auf ähnliche Weise kontrolliert dieselbe Kraft das ganze
Universum, und wenn sie zurückgezogen wird, setzt die Auflösung, bzw. die große
Auflösung ein.
Es gibt einen Schöpfer des Universums; es kam nicht
aus sich selbst zustande. Aber der Schöpfer Selbst ist unveränderlich,
beständig; und die Welt, die durch Ihn geschaffen wurde, besteht aus Materie,
ist veränderlich und unbeständig.
Ich möchte sagen, dass der beste Weg, den
Weihnachtstag zu begehen, ist, das Leben dieser großen Söhne des Lichts
täglich, mit jedem Atemzug zu feiern. Wir übersehen oder vergessen nicht die
Lektionen und Lehren, die sie alle uns gegeben haben, doch wir sollten täglich
nach ihnen leben. Wir sollten dieselbe Christuskraft in uns selbst sehen. Sie
ist in jedem von uns, und sie muss entwickelt werden durch die Hilfe, die
gegeben wird, wo immer sie sich manifestiert - gebt ihr den Namen, den immer
ihr wollt.
Jesus lehrte, dass das Reich Gottes nur erreicht
werden kann, wenn man im Innern des menschlichen Körpers, dem wahren Tempel
Gottes, nach ihm sucht. (Gott ist die kontrollierende Kraft, die uns im Körper
erhält.) Der Sinn dieser Lehren ist, dass, solange wir im Körper sind, wir mit
diesem und mit den äußeren Dingen identifiziert sind, die uns unser inneres Selbst
vergessen machen und uns der großen Täuschung unterwerfen. Wie können wir von
dieser Täuschung frei werden? Die Aufmerksamkeit, welche die äußere
Ausdrucksform der Seele ist, wird durch die nach außen gehenden Kräfte in die
Welt verstreut. So haben wir also zuerst die Aufmerksamkeit nach innen zu
ziehen und uns dann über das Körperbewusstsein, über die Sinne, zu erheben. Nur
dann können wir uns von der großen Täuschung befreien, dass wir der Körper
sind, statt der Bewohner des Körpers. Und nur dann können wir uns aus unserer
Unwissenheit über eine höhere Kraft, die uns im Körper hält, erheben.
Was geschieht beim Tod? Das Leben zieht sich von den
Füßen aus zurück und erhebt sich hinter die Augen, und dann kommt Dunkelheit.
Während des Lebens könnt ihr lernen, wie man sich über die Sinne erhebt, sich
von außen hinter die Augen zurückzieht, wo der Sitz der Seele im Körper ist,
und das Innere Auge öffnen lässt. Ihr könnt das Licht Gottes sehen, das Licht
Gottes, das personifiziert war und Christuskraft, Gotteskraft oder Meisterkraft
genannt wird.
Jesus sagte zu Nikodemus: „Es sei denn, dass
jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.”
Und Nikodemus erwiderte: „Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt
ist? Kann er auch wiederum in seiner Mutter Leib gehen und geboren
werden?” Jesus antwortete: „Was vom Fleisch geboren wird, das ist
Fleisch; und was vom Geist geboren wird, das ist Geist.”
Unsere erste Geburt ist im Menschenkörper; die
zweite Geburt ist die, von neuem ins Jenseits geboren zu werden, wenn wir
lernen, zu sterben während des Lebens. Diese Geburt wird „Geburt in
Christus”, „Geburt in der Meisterkraft” oder „Geburt in
der Gotteskraft” genannt. Ihr müsst in der Gotteskraft leben und sterben.
Ihr müsst in Christus, in der Meisterkraft oder Gotteskraft geboren werden.
Lediglich die äußeren Zeichen einer bestimmten Geistesrichtung zu tragen, oder
spezielle Riten und Rituale auszuführen, macht euch nicht in Christus geboren.
Solche Praktiken oder Glaubensbekenntnisse können eine Vorbereitung sein, um in
Christus geboren zu werden; aber diese Geburt kann man nur haben, wenn man das
Kreuz täglich auf sich nimmt. Dieses Kreuz ist der menschliche Körper.
Ich freute mich sehr, heute aus den Zeitungen zu
erfahren, dass Papst Paul eine Pilgerreise nach Jerusalem unternimmt. Wir
wissen, Jerusalem ist ein Pilgerort für alle Christen, und vielleicht ist Papst
Paul der erste Mensch, der nach Jerusalem geht, um diese Erinnerung wieder zu
beleben. Ich las, er will nach Jerusalem gehen, ein hölzernes Kreuz auf die
Schultern nehmen und den Weg gehen, den Christus damals gegangen ist. Diese
Dinge dienen dazu, uns der großen Persönlichkeiten zu erinnern, die in die Welt
gekommen sind, um uns zu führen. Nur weil der Prophet Mohammed in Mekka geboren
war, verlangt jeder Mohammedaner nach einer „Hajj” oder Pilgerreise
dorthin. Auf ähnliche Weise haben wir Achtung für die Geburtsorte aller
Meister, da sie uns daran erinnern, dass sie gekommen waren. Wir neigen unser
Haupt in Ehrerbietung für sie und suchen die Lektionen, die diese Meister
gelehrt haben, zu lernen. Unglückseligerweise werden diese Tribute später zu
bloßen konventionellen und stereotypen gemeinschaftlichen Funktionen, und wir
vergessen dabei, dass die wahre Art, das Leben eines großen Menschen zu feiern,
die ist, dass wir das, was er gelehrt hat, zu verstehen, aus den Lektionen
Nutzen zu ziehen und danach zu leben suchen.
Jesus sagte deutlich, dass kein Mensch den Vater
kennt, außer dem Sohn, und dem, welchen Ihn der Sohn offenbart. Dieser Sohn ist
das Licht Gottes, das auf ewig existiert. Die Sohnschaft dauert an. Das Fazit
von allem, das ich euch zu übermitteln habe, ist, dass Christus als der
Menschenkörper von Jesus lebte, durch dessen Pol Er erschienen war und dass Er
in jedermanns Herz wohnt. Aber Er kann nicht durch bloße Gefühle, durch bloße
Empfindungen, durch bloßes Ziehen von Schlussfolgerungen, oder durch
intellektuelles Ringen, um zu einem Schluss zu kommen, erkannt werden. Es ist
eine Sache, Gott zu sehen -WER ER IST. Christus sagte: „Ich bin das Licht
der Welt.” Könnt ihr dieses Licht sehen?
Jesus sagte: „Das Auge ist des Leibes Licht.
Wenn dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein.”
Wie können nun zwei Augen eines werden? Dies ist
eine praktische Frage und eine, die praktisch beantwortet werden kann; denn
dies geschieht, wenn das Innere Auge, das in jedem Menschen ist, geöffnet wird.
Selbst ein Blinder, ohne Augen, um das Physische zu sehen, hat dieses eine
Auge, aber es ist geschlossen. Wir vermögen Ihn, die zum Ausdruck kommende
Gotteskraft, welche das Licht ist, das Christus genannt wird, nur zu sehen, wenn wir die Tore unseres
Körpertempels schließen, und unsere Augen einfältig werden. Unsere Aufmerksamkeit
wird durch die Körpertore der beiden Augen, Nasenöffnungen, Ohren, Mund,
Ausscheidungs- und Geschlechtsorgane in die äußere Welt verstreut, und sie hat
sich dadurch mit ihnen identifiziert. Wir müssen unsere Aufmerksamkeit von
außen zurückziehen, ins Laboratorium des menschlichen Körpers eintreten, der
der wahre Tempel Gottes ist, und uns auf die Rückseite der beiden Augen
erheben, wo der Sitz der Seele liegt. Dort ist das zehnte Tor, wo die Augen
einfältig werden und wo wir das Licht Gottes finden. Und dort sehen wir den zum
Ausdruck kommenden Christus.
Dies ist ein Beispiel von dem, was ich meine mit
wahrer Feier durch das Verstehen der Persönlichkeit des Meisters und Seiner
Lehren, und danach zu leben.
Jesus hat gesagt, dass wir das Brot des Lebens und
das Wasser des Lebens haben müssen. Dieses Brot des Lebens oder Wasser des
Lebens liegt im tatsächlichen Kontakt, in der Verbindung mit der sich zum
Ausdruck bringenden Kraft des Lichtes und der „Musik der Sphären”.
Diese Gotteskraft ist über einen menschlichen Pol, durch den sie sich
offenbart, kompetent, unsere Seelen – gebunden an Gemüt und die nach
außen gehenden Kräfte und mit ihnen identifiziert – zu erheben und das
Innere Auge zu öffnen, um das Licht Gottes zu sehen, und das Innere Ohr zu öffnen,
um die Stimme Gottes zu hören. Das ist gemeint mit „in Verbindung kommen
mit der sich zum Ausdruck bringenden Gotteskraft des Licht- und
Tonprinzips”; dies ist das wahre Brot und das wahre Wasser des Lebens.
Somit kann jeder menschliche Pol, durch welchen sich diese Gotteskraft
offenbart, die Verbindung mit dem Brot und dem Wasser des Lebens geben.
Auf dieses ist durch Guru Nanak und andere
hingewiesen, die sagen, dass wir begünstigt sind, einen menschlichen Körper zu
haben, und dass der eigentliche Zweck sei, auf diese Weise das Brot des Lebens
und das Wasser des Lebens zu erlangen - das Wahre Elixier Ewigen Lebens; denn
wer immer es trinkt, wird niemals sterben.
Verbleibt in der Religion, der ihr angehört; aber um
des Brotes und des Wassers des Lebens willen geht zu einem Meister, der ein
menschlicher Pol der Gotteskraft oder Christuskraft ist, denn kein Sohn des
Menschen kann euch das ewige Leben geben. Die Größe des Meisters liegt nicht
darin, dass Er euch rät, wie ihr beten, oder bestimmte Riten und Rituale
ausführen sollt – jeder kann darüber Vorträge halten nach ein wenig Übung
– sondern, dass Er tatsächlich fähig ist, eure Seele in einer ersten
Meditation von außen zurückzuziehen und dann über die Sinne zu erheben; euer
Inneres Auge wird geöffnet und ihr seht das Licht Gottes und euer Inneres Ohr
wird geöffnet und ihr hört die Stimme Gottes; ihr selbst seid Zeuge, dass es so
ist.
Durch das vergleichende Studium der Religionen
werdet ihr dieselbe Wahrheit finden, die durch fast alle Meister, natürlich in
ihrer eigenen Sprache, verkündet wurde. In der christlichen Literatur finden
wir, dass Paulus sagt: „Ich sterbe täglich”. Andere Meister sagen:
„Lernt hundertmal am Tag zu sterben.” Der Tod ist ein Zurückziehen
der Seele vom physischen Körper und ein Sich-erheben ins Jenseits; das heißt,
in das Reich Gottes, in das ihr wiedergeboren seid. „Lass dich’s
nicht verwundern, dass ich dir gesagt habe, ihr müsset von neuem geboren
werden.”
Das sind die Lehren, die durch alle Meister von Zeit
zu Zeit verkündet wurden. Die Schwierigkeiten, sie wahrhaftig zu erfahren,
liegen jedoch darin, dass unsere Seele unter der Herrschaft des Gemüts steht
und das Gemüt wiederum unter der Macht der nach außen gehenden Kräfte. Wir
haben uns selbst den Freuden der äußeren Welt so gänzlich preisgegeben, dass
wir uns mit ihnen identifiziert haben, und wir bleiben zwar wach nach außen
hin, schlafen aber von innen her. Ihr müsst wissen, dass uns die Gotteskraft im
Körper hält, und wenn ihr diese Kraft finden wollt, müsst ihr nach innen gehen
und euch hinter die Augen zurückziehen und fest in das Dunkel schauen, das sich
vor euch innen ausdehnt. Wenn ihr fähig seid, innerhalb dieses Dunkels zu
sehen, werdet ihr auch die Gotteskraft in der Tat überall sehen.
Dies zeigt, wie wir Christus bereits in uns finden
können. Betretet zuerst das Laboratorium des menschlichen Körpers, den wahren
Tempel Gottes, und dann erhebt euch darüber, bis alles andere zurückbleibt und
ihr in das Reich Gottes hineinkommt. Es gibt so viele Wohnungen im Hause
unseres Vaters. Der Makrokosmos liegt im Mikrokosmos des menschlichen Körpers
und besteht aus der physischen, astralen, kausalen und superkausalen Ebene; und
jenseits von diesen allen liegen die rein spirituellen Ebenen, die wahre Heimat
unseres Vaters.
Der erste Schritt beginnt somit, wenn wir uns
erheben und über dem Eisernen Vorhang dieses physischen Körpers wiedergeboren
werden. Wenn sich einer durch sich selbst erheben kann, ist er gesegnet –
bedenkt, dass der Mensch selbst bei einer äußeren Beschäftigung einen braucht,
der in einem bestimmten Fach bewandert und erfahren ist – um wie viel
mehr ist es dann notwendig, einen zu haben, der kompetent ist, wo der Welt
Philosophien und äußere Fähigkeiten nicht wirken! Braucht ihr keinen, der euch
da hilft? Ihr werdet dies für euch selbst entscheiden können.
In der wirklichen Terminologie der Heiligen oder
Meister wird ein Blinder nicht als einer definiert, der keine Augen im Kopf
hat, vielmehr als einer, dessen Inneres Auge geschlossen ist. Jene, die nicht
das Licht Gottes sehen, sind alle – entschuldigt – blind. Wenn sie
zu einem Meister kommen und Er lässt sie meditieren, wird das Innere Auge
geöffnet und sie sehen das Licht Gottes. Wenn sie dann zurückkommen, sind sie
Menschen mit einem geöffneten Inneren Auge. Bevor er zu einem Meister geht, ist
der Mensch taub. Wenn er bei einem Meister meditiert, beginnt er, die Musik der
Sphären zu hören und wird bewusst.
Dies sind die Gaben Gottes. Die Größe des Meisters
liegt in Seiner Kompetenz, euch das Brot und das Wasser des Lebens zu geben und
zu helfen, wiedergeboren zu werden – das Innere Auge zu öffnen, um das
Licht Gottes zu sehen und das Innere Ohr zu öffnen, um die Stimme Gottes zu
hören.
Es gab immer nur wenige solche Persönlichkeiten in
der Vergangenheit und auch jetzt, aber die Welt ist nie ohne Sie gewesen. Die
ganze Menschheit bildet die Kinder dieser Meister. Die selbe Gotteskraft,
Christuskraft, wirkt, seit die Welt besteht und wirkt weiterhin für die Kinder,
die hungrig sind und nach der Wahrheit suchen. Wenn sich dieser Hunger und
dieser Durst in einem Menschen erheben, so trifft Gott, der in jedem Herzen
wohnt, Vorkehrungen, ihn dorthin zu leiten, wo er die richtige Verbindung mit
seinem eigenen Selbst erhält. Kann das ein Sohn des Menschen tun? Nein. Nur
Gott, der in ihm manifestiert ist, hat diese Macht. Und ein solcher Mensch wird
ein Meister genannt.
„Wahrlich, ich sage euch. Viele Propheten und
Gerechte haben begehrt, zu sehen das ihr sehet, und haben’s nicht
gesehen, und zu hören, das ihr höret, und haben’s nicht gehöret.”
Dies sind Hinweise in den Schriften darauf, dass unsere Augen und unsere Ohren
versiegelt sind und dass, solange diese Siegel nicht gelöst werden, wir das
Licht Gottes nicht sehen und die Stimme Gottes nicht hören können.
Guru Nanak, der erste Sikh – Meister, wurde
gefragt: „Gott wohnt in jedermanns Herz, aber wer kann Ihn sehen?”
Er antwortete: „Die Augen (die Ihn sehen können) sind anders als die aus
Fleisch und Blut, und können das Licht Gottes schauen.”
Ein anderer Heiliger, Shamaz Tabrez, sagte:
„Wir müssen Gott mit unseren eigenen Augen sehen, und wir müssen Gottes
Stimme mit unseren eigenen Ohren hören. Als wahre Definition eines Meisters
wird von allen Meistern angegeben, dass Er Einer ist, der die Musik der Sphären
im Innern hörbar machen kann, und der den Schleier der Dunkelheit entfernt,
wodurch ihr mit geschlossenen Augen seht, und der das Licht Gottes enthüllt.
Ein solcher Mensch wird Meister genannt.
IV
Ein Leben der Enthaltsamkeit und Kontrolle über die
nach außen gehenden Kräfte wird durch alle Meister als die Eigenschaft
eingeschärft, die einen befähigt, Ihren Lehren zu folgen. Jesus sagte in der
Bergpredigt: „Selig sind die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott
schauen.” Alle anderen Meister oder solche, die sich selbst verwirklicht
haben, sagten dasselbe; denn Gott ist Einer und die Wahrheit ist Eine. (Wenn es
unter uns irgendwelche Meinungsverschiedenheiten gibt, so sind diese alle von
Menschen geschaffen und gemäß dem Mangel an persönlicher Erfahrung von der Wahrheit.
Christus und andere Meister waren bekümmert darüber, dass, obwohl sie gesehen
haben, dass sie dafür Zeugnis geben konnten, die Menschen ihnen doch nicht
geglaubt haben. Die Meister sehen und sagen es dann nicht nur, sondern sind
wirklich kompetent, uns eine bestimmte Erfahrung zu geben.)
Reinheit des Lebens ist erforderlich. Ihr werdet
herausfinden, dass Keuschheit Leben ist und Sexualität der Tod. Dieser Körper
ist aus verderblicher Saat und wir werden durch die unverderbliche Saat ins
Jenseits geboren. Wir sollten die Hinweise in den Schrifttexten prüfen, um an
die Wahrheit zu kommen. Der Menschenkörper ist das Höchste der ganzen Schöpfung
und wir sind gesegnet, dass wir ihn haben. Das höchste Ziel, das vor uns liegt,
ist, Gott zu erkennen. Gott wohnt in uns; es gibt nichts, das wir von außen
nach innen einführen müssten.
Die verschiedenen vorhandenen Schriften enthalten
einen vortrefflichen Bericht von den Erfahrungen der Meister, aber wir brauchen
einen, der diese Erfahrungen selbst gemacht hat und kompetent ist, uns
dieselben zu vermitteln: das Brot des Lebens zu kosten, und das Wasser des
Lebens zu trinken – sie uns greifbar zu machen. Guru Nanak sagte:
„Täuscht euch nicht darüber hinweg, weil ihr die eine oder andere
Religion angenommen habt. Ihr müsst den Lehren in ihrer ursprünglichen Absicht
folgen.”
Alle religiösen Lehren fußen auf den spirituellen
Erfahrungen der Meister, welche von Zeit zu Zeit gekommen waren. Der rechte
Sinn, das rechte Verstehen dieser Erfahrungen kann nur von jenen gegeben
werden, die sie selbst gemacht haben. Wir haben gebührende Achtung für alle
Meister, die in der Vergangenheit gekommen waren und für alle heiligen
Schriften, denn sie sind Tonnen von Gold und Smaragden wert; aber wir brauchen
einen, der den Weg kennt und der unser Inneres Auge öffnen kann, um das Licht
Gottes zu schauen.
Das Leben von Christus und allen Meistern ist ein
Beispiel dafür, dass Gott der erste Platz einzuräumen ist. Das Reich Gottes ist
inwendig in euch. Es kommt nicht durch äußerliche Gebärden. Ihr könnt es nur
erlangen, wenn ihr lernt, während des Lebens zu sterben; denn ihr könnt das
Reich Gottes nur betreten, wenn ihr von neuem geboren werdet. Im Osten sagen
wir, man muss zweimal geboren werden; aber wiedergeboren und zweimal geboren kommt
auf dasselbe heraus. Die erste Geburt ist im physischen Körper und die zweite
ins Jenseits hinein. Die Meister waren kompetent, eine Erfahrung davon zu
geben, wie man sich über das Körperbewusstsein erhebt, und enthüllten den Sinn,
der dem Mantra zukommt, um über den physischen, astralen und kausalen Körper
hinauszugelangen, um den Sohn des Lichts zu sehen – das Licht der Sonne
– das bereits in uns leuchtet.
Wie vorher schon gesagt, ist Reinheit ein
Sprungbrett zu Ihm, und dazu Liebe zu Gott. Fehlgeleitete Liebe, genannt
Verhaftetsein, hält uns im Körper fest und ist der Grund dafür, dass wir wieder
und wieder kommen müssen. Wir gehen dorthin, wo wir fest hängen, denn das ist
die Natur des Anhaftens. Wahre Liebe, oder Nächstenliebe, ist bereits in unserer
Seele verwurzelt, und wenn sie auf Gott gerichtet ist, so ist es das wahre
Lieben. Gott ist Liebe und unsere Seele ist personifizierte Liebe, und der Weg
zurück zu Gott ist ebenfalls die Liebe. Alle Meister sagen: Liebe Gott mit
deinem ganzen Herzen und mit all deiner Kraft, und liebe deinen Nächsten und
die ganze Schöpfung. Auf den Schwingen der Liebe können wir nur himmelwärts
fliegen, aber einzig durch ein reines Leben.
Es wird von Christus berichtet, dass Er rein
geboren, oder sündelos geboren wurde. Ähnlich waren die Meister des Ostens die
Verkörperung von Keuschheit und reinem Leben.
Eheleben ist kein Hindernis für die Spiritualität,
wenn es im Einklang mit den Schriften geführt wird. Es bedeutet, einen
Kameraden im Leben zu nehmen, der während dieses irdischen Aufenthalts in Wohl
und Weh bei euch ist. Mann und Frau sollten einander helfen, Gott zu erkennen
und das höchste Ziel in des Menschen Leben zu erreichen. Eine Pflicht mag die
der Kinderzeugung sein, aber wisset, dass dies nicht 100% unserer Pflichten
ausmacht. In den Schriften ist gesagt, die Männer sollten ihre Frauen lieben,
wie Christus die Kirche liebte.
Im Leben aller Meister finden wir zwei große Dinge:
Sie haben Verbindung mit Gott und sind das Sprachrohr Gottes. Sie sprechen mehr
von Gott inspiriert, als von der Ebene des Intellekts aus, oder durch Gefühle,
Empfindungen und Schlussfolgerungen. Sie sehen und sprechen und fordern euch
auf, so zu werden. Sie sagen: Seid stille, physisch und intellektuell, und
wisset, dass ihr Gott seid.
Wir haben große Ehrerbietung für alle Meister, für
alle Menschensöhne oder menschlichen Pole, durch welche die Christuskraft,
Meisterkraft oder Gotteskraft wirkte und weiterhin wirken wird, um die
Menschenkinder zu führen. Wir sind gesegnet.
Ich wünsche euch ein glückliches Weihnachtsfest,
aber in der Weise, die ich als die wahre Feier des Christtages nannte.
Versteht, wer die Meister waren, ihre Lehren, und wie man lernt zu sterben und
von neuem geboren zu werden; das Innere Auge zu öffnen und das Licht Gottes zu
sehen. Christus war das Licht und der Weg.
Ich hatte das große Vergnügen, euch die Wahrheiten
dieser Christnacht für eure Betrachtung darzulegen, die ich durch Erfahrung
kennen gelernt habe und durch das vergleichende Studium der Religionen. Wie
schon gesagt, verbleibt in der Religion, der ihr zugehört. Doch solange ihr
nicht zu den Füßen eines menschlichen Poles, durch den sich die Gotteskraft
offenbart, sitzt, werdet ihr den Zweck, für den ihr den verschiedenen
Religionsgemeinschaften angehört, nicht erfüllen können; denn ihr wollt Gott
SEHEN.
Die Meister zerstören keine Religion, noch führen
sie neue ein. Wenn sie kommen, dann kommen sie für die ganze Welt. Sie
betrachten alle Menschen gleich und wollen, dass wir dieses Mysterium des
Menschenkörpers lösen. Der Mensch ist groß. Er lebt in diesem Körper, in dem
Gott ihn überwacht; und in seinem Mikrokosmos liegt der Makrokosmos. Wir wissen
so viel über die äußeren Dinge, aber aus Mangel an Menschen der Praxis, wissen
wir wenig oder gar nichts über uns selbst – die große Gabe, den großen
Segen, der uns in der Form dieses Menschenkörpers zuteil ward – die
Goldene Gelegenheit.
Ihr seid gesegnet. Verbleibt in der Religion, der
ihr zugehört; es bedarf keiner Änderung – aber seid treu in eurer
Religion. Und treu sein gegenüber der eigenen Religion heißt, nach meinem
besten Wissen um die Schriften, zu den Füßen einer solchen Persönlichkeit zu
sitzen, die den WEG kennt.
KIRPAL SINGH