Sant Kirpal Singh Ji

- Zitate -

Der wahre Meister und Seine Aufgaben

 

 

 

 

Die Notwendigkeit eines Lebenden Meisters

Der Weg zurück zu Gott ist nicht des Menschen, sondern Gottes Werk und daher frei von allem Künstlichen und Unnatürlichen. Gott zieht den Menschen durch Seinen Auserwählten, den Gottmenschen, zu sich, dem das Geheimnis des Pfades (des Gottespfades) durch einen Sant Satguru zum Segen der Menschen direkt enthüllt und offenbart wird.

Die Meister, Erlöser, Lehrer und Propheten der ganzen Welt werden in zwei Gruppen eingeteilt, von denen jede eine gesonderte Mission zu erfüllen hat. Die einen haben allein zum Ziel, die Welt harmonisch in Gang zu halten, während die anderen beauftragt sind, die Seelen zurückzuführen, die reif sind heimzugehen und danach Verlangen tragen, bald zu der spirituellen Quelle zu kommen, von der sie sich vor langer Zeit getrennt hatten und nach unten, auf die materielle Ebene, abgetrieben sind. Zur ersten Kategorie gehören alle Reformer, zur zweiten solche Sants und Sadhs, die kompetent sind, Wissen von Gott zu geben und die Kraft Gottes im Menschen zu offenbaren.

Der Prozeß des Aufstiegs zurück zur Quelle ist die genaue Umkehrung des Abstiegs zur physischen Ebene. Man muß sich deshalb wieder vervollkommnen, seine umherschweifenden Sinne am stillen Punkt der Seele zwischen und hinter den beiden Augen, wo sich Zeit und Zeitlosigkeit berühren, sammeln, ehe der Geist zu sich kommt und sich für die innere Heimreise auf das Meer des Lebens begibt. Dies ist in der Tat immer das Thema aller Weisen und Seher gewesen.

Von der Gottsuche zur Verwirklichung (S. 17)

 

 

Die Natur hat uns vor Äonen materiell und spirituell ausgestattet. Heute wirkt das gleiche unwandelbare Gesetz und es wird auch in Zukunft so sein. Für den Hungrigen ist Nahrung, für den Durstigen Wasser da. Das unauslöschliche, ewige Gesetz von Bedarf und Versorgung wirkt.

Nur durch einen lebenden Meister kann man den Allmächtigen Gott in sich erreichen.

Mensch erkenne Dich selbst (S. 18)

 

 

Der Mensch braucht einen Menschen, der ihm etwas verständlich macht, und so ist ein Sant der Hohe Eine in Gestalt eines Menschen, dem sich jene, die nach Ihm Verlangen haben, nähern können. Der unsichtbare Allmächtige hat hier sein eigenes Gesetz. Der Sant ist also Gott und Mensch. Er ist das Sprachrohr Gottes oder, wenn man will, Gott in Person, der personifizierte Gott. Er ist der heiligste «persönliche Gott», mit aller Kraft und Macht ausgestattet, und ein lebendiger Altar, zu dem der Mensch beten kann, um eine Lösung seiner Probleme von der Geburt bis zum Tod und danach zu suchen. Er ist die einzige Quelle in Reichweite des Menschen, durch die er sich mit Gott verbinden kann.

Spirituelles Elixier (S. 114)

 

 

Die Meister bilden eine heilige Bruderschaft in Gott. Sie sind das Kostbarste, was die Menschheit besitzt; sie haben ihre Evolution beendet und sich zu Gott erhoben. Sie sind völlig eins geworden mit dem göttlichen Sein und fließen über von dem erhabenen Wort des Lebens.

Die Entfaltung des spirituellen Lebens wird durch die Hilfe eines Meisters beschleunigt. Ein solcher Beistand ist von unschätzbarem Wert. Er belebt die inneren Möglichkeiten der Seele. Er ruft das geistige Leben in uns wach und bringt uns zum höchsten Ziel. Dieser belebende Impuls kann nicht aus heiligen Büchern abgeleitet werden. So wie Licht von Licht kommt, geht Leben von Leben aus. Eine Seele muß Lebensimpulse aus den innigen Blicken einer Meisterseele erhalten.

Spirituelles Elixier (S. 130)

 

 

Der Meister der jeweiligen Zeit ist ein lebender Meister, der seinen Anhängern spirituelle Unterweisungen gibt. Aber alle Meister früherer Zeiten sind Meister einer vergangenen Epoche oder ehemalige Meister. Jeder von ihnen hatte seine eigene Aufgabe zu erfüllen. Die Berichte der einstigen alten Meister und ihre Lehren leisten eine Art Vorarbeit, indem sie Neuland erschließen und in uns ein Interesse für die esoterischen Fragen des Geistes wecken. Jeder von ihnen hebt mit Nachdruck die Notwendigkeit des lebenden Meisters hervor und berichtet von seinen eigenen spirituellen Erfahrungen. Ihre Ermahnungen geben uns einen Anstoß, mit der Suche zu beginnen. Der uns eingeborene Drang wird belebt und treibt uns an, nach jemandem zu forschen, der uns zu Gott führen kann.

Wirkliche spirituelle Führung und Unterweisung zu geben ist jedoch das Werk eines lebenden Meisters. Voll des höheren Bewußtseins flößt er den Jivas seinen Lebensimpuls ein. Spiritualität kann weder gekauft noch gelehrt werden, aber man kann sie wie eine Infektion von jemandem auffangen, der selbst in hohem Maße davon durchdrungen ist. Wie Licht von Licht, so kommt Leben von Leben, und eine vom Körper beherrschte Seele kann nur von einem durch Körper und Gemüt unbehinderten Geist bewegt werden. Dies ist der einzige Weg für die spirituelle Schulung; einen anderen gibt es nicht.

Ohne einen lebenden Meister kann die Seele der Knechtschaft nicht entrinnen.

Gottmensch (S. 39)

 

 

Nur durch einen lebenden Meister kann man mit dem allmächtigen Gott im Innern in Verbindung kommen.

Spirituelles Elixier (S. 132)

 

 

Alles, was ich noch hinzuzufügen habe, ist, daß Christus oder die Gotteskraft, die durch den erwählten menschlichen Pol von Jesus wirkte, der Sein Sprachrohr war, von Zeit zu Zeit über den ausgesuchten Pol des lebenden Meisters weiter am Werk ist, damit er Seine Lieben zurückbringt und als Sein Eigen annimmt, sie leitet und ihnen denselben Weg zu Ihm zeigt.

Es ist wie bei einer elektrischen Birne, die ausgebrannt ist und durch eine andere ersetzt wird. Der physische Körper vergeht, aber die Christuskraft verläßt einen niemals bis ans Ende der Welt.

Seine wohltätige Gnade wirkt zu allen Zeiten, in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. So ist der Hohe Eine unaufhörlich und immerdar durch einen lebenden Meister am Werk.

Spirituelles Elixier (S. 132)

 

 

Ohne einen lebenden Meister kann man nicht die gottergebene Geisteshaltung entwickeln, die auf dem spirituellen Pfad so sehr nötig ist. Wir können uns von einem Menschen oder einer Sache nicht angezogen fühlen, die wir nie sahen und von denen wir keine Vorstellung haben. Schon das Wort »Anziehung« deutet darauf hin, daß ein Gegenstand der Anziehung da ist.

Manche Leute glauben, diese im Gurbani so nachdrücklich hervorgehobene Notwendigkeit, zu einem lebenden Meister zu gehen, beziehe sich nur auf die Zeit der zehn Gurus. Das ist aber nicht der Fall. Die Lehren der Meister waren an die Menschheit allgemein gerichtet und galten für alle Zeiten. Ihr Aufruf war universal und nicht auf eine bestimmte Glaubensgemeinschaft oder Zeit beschränkt:

Die Lehren der Meister sind das Gemeingut aller.

Gottmensch (S. 40)

 

 

Um auf diesem inneren Pfad erfolgreich zu sein, müssen wir jemanden finden, der ihn bis zu seinen äußersten Grenzen erforscht hat. Ein lebender Meister ist eine unumgängliche Notwendigkeit und eine unentbehrliche Hilfe, um Selbstverwirklichung zu erlangen. Auf der rein physischen Ebene dient er als lebendiges Beispiel eines vollkommenen Lebens. Er kündet uns von unserer wahren Heimat und dem Weg, der dorthin führt. Auf spirituellem Gebiet nennt er uns Einzelheiten über den inneren Pfad, seine Verwicklungen und Schwierigkeiten, gewährt uns seine Aufmerksamkeit und eine tatsächliche Erfahrung des Zurückziehens vom Körper sowie des inneren Lichts und Tons und führt uns durch den schwierigeren Teil der inneren Reise, bis wir unser Ziel erreichen.

Spirituelles Elixier (S. 230)

 

 

Aber ein Mensch kann nur einem Guru folgen, um spirituelle Vollendung zu erlangen. Selbst wenn der Guru die irdische Ebene verläßt, nachdem man von ihm initiiert wurde, hat das nichts zu sagen.

Wenn er einmal jemanden initiiert hat, ist die feinstoffliche Form des Meisters in den Schüler eingeprägt; denn von, dem Augenblick an wird er das Vorbild des Schülers, und seine Belehrungen beginnen allmählich Frucht zu tragen. …

Treue gegenüber dem Meister, dem die von ihm initiierte Seele ihr Wort gegeben hat, schließt die Erkenntnis ein, daß der Meister auch dann kompetent ist, Führung und Unterweisung zu geben, wenn er nach Verlassen der physischen Welt auf der spirituellen Ebene wirkt.

Gottmensch (S. 38)

 

 

Wenn die praktische Seite durch Mangel an Festigkeit oder Bestimmtheit, Gleichgültigkeit oder Druck der Umstände vernachlässigt wird, verweilen die Schüler vieler religiöser Schulen mehr und mehr allein bei der Theorie; dann beginnt das Abweichen von der Wissenschaft und der Mensch findet keinen Trost mehr. Dies ist gewöhnlich der Fall, wenn ein Meister Seinen physischen Körper verläßt. Doch für jedes Zeitalter, wenn die positiven und die negativen Kräfte ihre Runden wieder aufnehmen, wird entsprechende Vorsorge getroffen. Die Ersteren durch die Tätigkeit von Meister-Seelen, während die Letzteren durch Personen wirken - "so genannte“ Meister -, die keine praktische Erfahrung haben, oder sich nur in theoretischen Disputen verlieren.

Mensch erkenne Dich selbst (S. 19)

 

 

Um vollen Nutzen aus Para Vidya (der Wissenschaft der Spiritualität) zu ziehen, ist die Führung durch einen lebenden Meister oder Adepten in der Kunst und Wissenschaft der Spiritualität unbedingt notwendig. Er muß ein Murshid-i-Kamil oder vollendeter Heiliger sein, der die Sucher zur Vollendung führen kann. »Wenn aber der Blinde den Blinden führt, fallen beide in die Grube« ist eine allgemeine Redewendung, zu bekannt, um irgendeiner Erläuterung zu bedürfen.

Es gibt verschiedene Grade und Stufen auf dem geistigen Pfad. Nur ein Heiliger der höchsten Ordnung kann die Jivas heil zum Gipfel der höchsten Spiritualität bringen. Ein Anfänger oder jemand, der den Weg erst zur Hälfte erklommen hat, ist dazu nicht fähig.

Gottmensch (S. 121)

 

 

Unsere Mitmenschen zu lieben, zu ehren und ihnen dankbar zu sein, heißt Gott lieben und verehren. So ist auch die Liebe zu dem sichtbaren Meister, unserem nächsten Verbindungsglied zu Gott, in Wirklichkeit die Liebe zum Höchsten Vater. Sie hat Spiritualität zum Ziel und ist kein Götzendienst. Die Atmosphäre, in der sich solch ein wahrer Meister bewegt, ist mit Strömen der Liebe und des Friedens geladen, welche auf diejenigen einwirken, die mit ihm in Berührung kommen.

Mensch erkenne Dich selbst (S. 42)

 

 

 

 

Der vollendete Meister und Seine Mission

Ein lebender Meister ist die einzige Hoffnung für die irrende Menschheit, ein gnädiges Licht, ihre strauchelnden Schritte zu lenken und die Sünder zu erlösen. Mit dem grenzenlosen Naam oder Shabd, dessen unermeßliches Schatzhaus er ist, hilft er den Jivas oder verkörperten Seelen, das Meer des Lebens heil zu überqueren und ewiges Leben zu erlangen.

Gottmensch (S. 30)

 

 

Der Meister wirkt als Leitstern bei allem spirituellen Bemühen. Er gewährt dem Schüler jede nur mögliche Hilfe durch seine äußeren und inneren Ermahnungen und hält ihn stets auf dem rechten Weg.

Entfernung ist für ihn kein Hindernis. Der Meisters helfende Hand streckt sich dem Ergebenen immer entgegen, sei er nah oder fern, im brennenden Wüstensand, auf schneebedeckten Bergeshöhen und in öder Wildnis.

Er übt einen gesunden und verbessernden Einfluß auf die spirituell Strebenden aus, indem er in seinem Einflußbereich Kräfte frei macht, wie ein mächtiger Magnet, der innerhalb seines magnetischen Feldes eine erstaunliche Anziehungskraft ausübt.

Der Meister ist ein Sprachrohr Gottes. Er ist der Pol, durch den Gott seine Gottheit erkennen läßt. Er kann mit einem Schalter verglichen werden, der die gesammelte Energie des Kraftwerks in sich hat.

Ein Sant – der Meister – mag seiner ganzen äußeren Erscheinung nach ein Mensch wie jeder andere sein. Und doch ist er viel mehr, nämlich ein vollendeter Mensch, der Erfahrung vom äußeren wie vom inneren Leben hat.

Die äußeren Erfahrungen mögen in den verschiedenen Ländern jeweils anders sein, doch die inneren sind es niemals. Man kann ihn beschreiben als einen, der von Spiritualität überfließt und weit über dem Leben der Sinne steht.

Er hat sich selbst von den verschiedenen Umhüllungen der gröberen und feineren Materie befreit und den Allwahrhaftigen mit seinem geistigen Auge gesehen. Er ist kompetent, die spirituellen Möglichkeiten, die unentwickelt im Menschen liegen, zu entfalten. Gott selbst hat ihn mit der magnetischen Kraft geladen. Er ist das Sprachrohr des Ewigen.

Er hat das strahlende Licht des Unendlichen in sich und ist in der Lage, die Lampen anderer zu entzünden.

Spirituelles Elixier (S. 114)

 

 

Der Satguru ist der wirkliche Freund des Schülers. Er befreit ihn aus kritischen und ausweglosen Situationen. Er steht ihm bei, wenn er alle Hoffnung auf Hilfe aufgegeben hat und umringt wird von scheinbar mächtigen Kräften, die sich gegen ihn verschworen haben.

Von Zeit zu Zeit spürt der Schüler den gewaltigen, zu seinem Besten wirkenden Einfluß des Meisters. Manchmal geht er dabei Wege, die dem Schüler schwer verständlich sind. Wie eine Mutter in den frühen Morgenstunden darauf wartet, daß ihr schlafendes Kind erwacht, so wartet der Meister – noch mehr als sie – auf die Zeit, wo der Schüler, der in tiefer, aus Materie und Gemüt geborener Unwissenheit steckt, den Kopf hebt, ihn ansieht und sein Herz erfreut.

Die liebevolle Fürsorge des Meisters wird noch offenkundiger zu der Zeit, da der Schüler schließlich seinen Abschied von der Welt nimmt. Wenn alle Verwandten und Freunde hilflos am Krankenbett stehen und die Ärzte den Fall für hoffnungslos erklären, erscheint die strahlende Form des Meisters, um den scheidenden Geist in seine Obhut zu nehmen und in die neue Welt, zum Richterstuhl Gottes, zu führen.

Danach bringt er ihn in eine Region, die er für die weitere Schulung und das Vorwärtskommen auf dem Pfad am geeignetsten hält. …

Alle unsere weltlichen Verbindungen und Beziehungen sind vergänglicher Natur. Die einen verlassen uns in Armut, andere in Not und wieder andere, wenn wir krank sind. Ein paar mögen das ganze Leben bei uns bleiben, doch auch sie verlassen uns in der Stunde des Todes. Der Satguru aber ist der wahre Freund, der den Schüler nie aus den Augen läßt und ihn stets schützend umfängt, wo immer er sei. Er ist auch angesichts des Todes bei ihm und leitet seinen Geist als Führer zu den anderen Welten. …

Wenn die Seele durch einen Satguru zur Wirklichkeit erwacht ist, kann sie den Todesboten nicht zur Beute fallen, sondern muß mit der strahlenden Form des Meisters gehen, von der sie empfangen wird, wenn sie ihr physisches Gewand ablegt.

Gottmensch (S. 176, 177)

 

 

Ein kompetenter Meister gibt seinen Schülern bei der Initiation vollständige Anweisungen über das wahre Naam oder Wort. Er ist es, der das heilige Naam einflößt und in den Initiierten offenbart. Er zeigt ihnen, daß der Schatz der Gottheit im Innern verborgen liegt, und sagt, wie sie mit ihm in Berührung kommen können.

Spirituelles Elixier (S. 117)

 

 

Als ich mich zu Füßen meines Meisters (Baba Sawan Singh Ji) begab, fragte ich Ihn nach wenigen Tagen: „Diese Methode ist sehr vollkommen. Welche Gewähr gibt es dafür, daß sie auch nach Euch weiter besteht?“ Das war natürlich eine sehr unziemliche Frage. Doch ich fragte Ihn dies, weil mir an der Eignung dieses Systems sehr gelegen war. Jeder bekommt eine Erfahrung und schreitet auf dem Weg so rasch voran, worüber wir im allgemeinen sehr wenig wissen. Dies ist die letzte, höchste Sache, die wir erlangen müssen. Doch die Gnade des Meisters ist dabei: Er gewährt es schon am Tage der Initiation.

Dann sagte Er: „Wen immer ich damit beauftragen werde – ich bin dafür verantwortlich, daß dies fortgesetzt wird. Für andere bin ich nicht verantwortlich.“ Wenn ein Meister den physischen Körper verläßt, geschieht es natürlich, daß viele Leute den Weg aufnehmen, weil sie vielleicht meinen, daß es eine Sache des Ansehens und des Einkommens sei. So sagte Er: „Wen immer ich damit beauftragen werde – ich bin dafür verantwortlich, daß dies fortgesetzt wird. Für andere bin ich nicht verantwortlich.“

Ansprache am 21.01.1964 in Washington
Sat Sandesh (D) S. 5, Heft 2, 2002

 

 

Frage: Was ist ein Sant oder Meister?

Der Meister: Ein Sant oder Meister ist in der Heiligen-Terminologie einer, der bis Sach Khand oder der fünften Ebene geht und nach Belieben wieder zurückkommt und der euch Erfahrung von der Verbindung mit dem Wort oder Naam geben kann.

Mahatma ist ein Wort in der Landessprache zur Bezeichnung einer hochentwickelten Seele. Diese Worte werden jedoch heutzutage nicht mehr genau genommen, und so kann schon ein gewöhnlicher Mensch mit nur etwas Frömmigkeit Sant oder Meister genannt werden. Aber du brauchst dich nicht um Worte zu kümmern.

Spirituelles Elixier (S. 229)

 

 

Der Meister hält immer die Hand fest, die er ergreift. Da ist nie ein Gedanke, den starken Griff zu lockern. Er wird den Initiierten nicht verlassen noch versäumen bis ans Ende der Welt. Er ist ein unergründliches Meer verkörperter Liebe. Liebe kennt nur Geben. So gibt und gibt er. Unaufhörlich läßt er ihnen seine Gnade zukommen. Wenn der Initiierte die innere Glorie und zauberhafte Schönheit des Meisters sieht und dem Klang der Musik lauscht, muß er darauf ansprechen, ganz gleich, was solche, die nichts davon wissen, sagen mögen. Es ist ein Geschenk des Meisters.

Der Meister ist allezeit bei seinen Initiierten, wirkt über ihnen und ist sich ihrer inneren Gefühle und Sehnsüchte bewußt. Er hilft die karmischen Schulden abzuwickeln, damit sie nicht für einen weiteren Aufenthalt auf Erden wiederkommen brauchen.

Spirituelles Elixier (S. 125)

 

 

Wenn ein Sant über die Erde geht, wird sie rein und geheiligt. Wenn Er über Gras geht und dabei irgendwelche Würmer oder Insekten zertritt, bekommen diese unmittelbar einen menschlichen Körper ungeachtet der zyklischen Ordnung und der Stufenfolge der Schöpfungsevolution des Lebens auf der Erde gemäß der Wissenschaft der Natur. Selbst das Vieh, das den Sant mit Milch versorgt, und Pferde oder andere Tiere, welche die Sants reiten, nehmen als nächstes einen menschlichen Körper an.“

Für den gewöhnlichen Menschen ist dies alles ein Rätsel oder eine Sensation, und es fällt ihm schwer, an diese Dinge zu glauben, weil sein Prüfstein sein “Verstand“ ist und er nichts weiß von der “Kraft Gottes“, oder einer übertragenen Kraft, die dem Körper des Sants innewohnt, solange er nicht eine Erfahrung in dieser “erhabenen Wissenschaft“ erlangt, die von Gott selbst für den Menschen bestimmt wurde. Es ist wahr, daß Gott für die äußeren Augen unsichtbar ist, aber Er hat den Menschen auf Erden nicht ganz verlassen, sofern ihm daran gelegen ist, Ihm nahe zu kommen. Das Tor der Annäherung - der Startpunkt für ein Suchen und Forschen - liegt im Innern des Menschen. Ein Sant ist der Weg dahin.

Sant – der Meister

 

 

Der Meister kümmert sich um alle, die dem Schüler lieb und teuer sind, gewährt ihnen Schutz und sieht nach ihnen zu ihrem größten Nutzen.

Spirituelles Elixier (S. 124)

 

 

Der Gottmensch ist der einzige wahre Freund. Alle weltlichen Verbindungen hören beim Tod auf. Alle Freunde und Verwandten, Frau und Kinder müssen sich trennen. Wen gibt es da, der mit dir in die andere Welt geht? – Nur das im Gottmenschen personifizierte Wort. Es hilft dir bei allen Unternehmungen, hier und im Jenseits. In der Todesstunde empfängt der Gottmensch den Initiierten, wenn ihn alle anderen verlassen. Wie ein unfehlbarer Freund hält er dir in Wohl und Weh immer seine helfende Hand entgegen.

Spirituelles Elixier (S. 131)

 

 

 

 

Wie man einen wahren Meister erkennt

Das Leben und die Lebensführung eines vollendeten Meisters zeichnen ihn als einzigartige Persönlichkeit unter allen anderen Menschen aus.

1.     Er ist immer der Gebende, nie der Empfangende. Er erwartet von seinen Anhängern nicht den geringsten Dienst, bestreitet seinen Lebensunterhalt selbst und fällt niemandem zur Last. Wenn er persönliche Ersparnisse hat, gibt er sie, um das Los der Bedürftigen zu erleichtern.

Berührt nicht die Füße eines Menschen, der von den Spenden anderer lebt.
o Nanak, wer sein Brot selbst verdient und den Notleidenden hilft, kennt den Pfad!

2.     Er verlangt nichts für seine Unterweisung, sondern gewährt die Spiritualität gratis wie irgendeine andere Gabe Gottes - Licht, Luft, Wasser usw.

3.     Er ist eine lebendige Verkörperung der Demut. Obwohl er mit all seinen Kräften und in seiner Größe dem Herrn gleich ist, beansprucht er keine Ehre für sich, sondern schreibt alles Gott und seinem Meister zu. Wie der fruchtbeladene Zweig eines Baumes beugt er sich vor dem Geringsten und bewegt sich mit einfacher Würde, die ihm allein eigen ist.

Wer sich selbst als den Geringsten betrachtet, ist fürwahr der Höchste.

4.     Er ist keinem böse, sondern lebt mit allen in Frieden.

Lächelnd vergibt er denen, die schlecht über ihn reden, und sucht nicht nach Schwächen bei anderen. Seine Liebe umfaßt die ganze Menschheit. Wie Christus verkündet und praktiziert er die fundamentale Wahrheit: »Liebet eure Feinde! «

5.     Reinheit, Frömmigkeit und Spiritualität fließen von ihm wie glitzernde Quellen kühlen und erfrischenden Wassers, das die verdorrten und ausgetrockneten Herzen der Sucher belebt, die freudig den hohen geistigen Pfad unter seiner kundigen Führung gehen.

6.     Er trägt keine auffallende Kleidung. Er hält sich an den einfachen Mittelweg. Auf seiner erhabenen Straße meidet er Härten und Bußen einerseits, bloße Formen und Förmlichkeiten andererseits. Seine Lehre besteht aus der Verkündigung natürlicher Wahrheiten, die tief in die Seele dringen, und jeder kann sich ungeachtet des Geschlechts oder Alters seiner spirituellen Schulung unterziehen.

7.     Er glaubt nicht an »Wunder«, noch vollbringt er welche, um wie ein Gaukler die Menschen anzuziehen und ihre Gläubigkeit zu gewinnen. Er hält seine Schätze in seinem tiefsten Innern wohl verborgen. Er kann, wenn besondere Unstände es erfordern, von seinen Kräften Gebrauch machen. Die Schüler nehmen natürlich täglich die verborgene Hand des Meisters wahr, die für ihr Wohlergehen und ihren Fortschritt am Werk ist.

Gottmensch (S. 126, 127)

 

 

Wie können wir zwischen einem wirklichen und einem falschen Meister unterscheiden? erhebt sich die Frage. Es gibt tatsächlich keinen solchen Prüfstein oder eine magische Formel, um Recht von Unrecht, Wahrheit von Falschheit und Wirklichkeit von Unwirklichkeit zu unterscheiden, es sei denn, die eigene Erfahrung.

In diesen Zeiten des wachsenden Materialismus finden wir kompetente Meister nicht wie Pilze wachsen. Wir müssen deshalb suchen und dürfen der, fälschen Propaganda, dem Zeugnis anderer, blindem Glauben, dem Versprechen künftiger Glückseligkeit und unserer Rücksicht auf Stellung, Reichtum und Vergnügen nicht erlauben, uns irre zu führen.

Mensch erkenne Dich selbst (S. 34, 35)

 

 

Was «Gurus» und Meister betrifft, mag daran erinnert werden, daß nicht alles, was sich gleicht, dasselbe ist. Meister gibt es in Fülle; doch bei den hochgeachteten und geehrten Predigern wird man die Mehrheit bar jeder eigenen Erfahrung finden, obgleich sie imstande sind, die theoretische Seite auf tausenderlei Art mit gefälligen Worten zum Ausdruck zu bringen. Einziger Prüfstein ist der eigene innere Aufstieg zu den spirituellen Ebenen, so daß man selbst sehen und allen früheren und gegenwärtigen Meistern, wo sie auch immer sein mögen, in höheren oder unteren Ebenen, begegnen kann. Was würdet ihr von einem halten, der Erfahrungen von den niederen Ebenen hat, aber glaubt und versichert, daß er in der ewigen Heimat sei, «eins mit Ihm», und jenen, die das letzte Ziel erreicht haben, ebenbürtig; und der nun zu lehren beginnt, obwohl er selbst noch viel mehr zu lernen und zu sehen hat. Das Schlimmste ist, daß Unerfahrene durch das Geltung und Anerkennung heischende Auftreten dieser sogenannten, angeblichen Lehrer leicht getäuscht werden, da diese äußerlich sehr klug sind, indem sie über spirituelle Dinge reden, von denen sie nur Wissen aus zweiter Hand haben, sei es durch Bücher oder vom Hörensagen. Selbst eine liebenswürdige Wesensart kann bis zu einem großen Ausmaß nachgeahmt werden. Das ist der Grund dafür, warum die Welt voll ist von unechten Meistern. Christus warnt uns: «Sehet euch vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. Jene, die eine innere Verbindung mit dem Meister haben und mit ihm sprechen, sehen alles im wahren Licht; sie lassen sich nicht auf fruchtlose Diskussionen ein, sondern bleiben still.

Spirituelles Elixier (S. 132)

 

 

Es gibt kaum irgendwelche allgemeine oder alltägliche Kennzeichen an der Person eines Sant, durch die Er zu erkennen wäre. Aber der Mensch braucht einige Anhaltspunkte, einige “Grundtöne“, die ihm dabei helfen. Rishis und Munis sind dafür bekannt, daß sie Wissen von der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft haben. Ihr Leben und ihre Lehren etc. sind denen der Yogis ähnlich. Darüber hinaus zeigen sie übernatürliche Kräfte und ziehen dadurch die Menschen an. Da wir gerade darüber sprechen, es heißt, daß sie in der Astralregion keinen Schatten werfen. Zumindest etwas soll über wahre Sants gesagt sein, sei es von den alten oder den heutigen. Für einen gewöhnlichen Laien und negativ gesinnten Menschen gibt es kaum irgendwelche Methoden, durch die er sie erkennen kann. Für mehr oder auch für weniger Fortgeschrittene auf dem Pfad der “Gottesliebe“ und für genaue Beobachter mögen einige Hinweise und Anhaltspunkte gegeben werden. Es Ist jedoch viel Geduld nötig, um folgende Hinweise bestätigt zu bekommen:

1)    Sants sagen, daß Gott im Menschen ist. (Wenn dies von Menschen viel betont wird, ist es wahllose Nachahmung. So ist dies kein überzeugender und annehmbarer Hinweis für modern gesinnte Menschen im allgemeinen heutzutage.)

2)     Augen und Stirne eines wahren Meisters bilden einen seltsamen Kontrast und haben eine auffallende Ähnlichkeit mit einem anderen. (Dies kann nur von den wenigen festgestellt werden, die eine Lebenszeit von zwei solchen Meistern überlebt oder während einer solchen Zeitspanne gelebt und die Gesichtszüge oder äußeren Merkmale im Gesicht von zwei wahren Meistern genau beobachtet haben, die tatsächlich ein und dieselbe “gütige Kraft“ sind, die durch zwei verschiedene menschliche Pole, erst durch den einen und dann durch den anderen, oder sogar durch beide nebeneinander wirkt, was auch gelegentlich der Fall ist.)

3)     Sants bilden nach Belieben, sichtbar wie unsichtbar, drei senkrechte Adern auf der Stirne. (Dieses bemerkenswerte Zeichen, durch das Sants zu erkennen sind, wird bei den Alten erwähnt und ist aber von vielen nicht zu verwerten, bis sie es wissen und eine Bestätigung davon wünschen.)

4)     Wenn man in der Gegenwart eines wirklichen Sant sitzt, beginnt sich der Sinnesstrom des Körpers selbst bei geöffneten Augen zu sammeln und unwillkürlich und unbewußt hochzusteigen. (Diese Erfahrung wird von den Sants nur sehr wenigen Auserwählten gegeben. Alte Wahrheitssucher, die mit diesem “Testen des Selbst“ vertraut waren, haben es bestätigt.)

5)    Aufrichtigen Aspiranten wird die Erfahrung des Zurückziehens des Sinnesstromes bei der allerersten Sitzung zur Zeit der Initiation gegeben. (Es steht allen offen, unter die “Schutzgemeinschaft“ des Meisters zu kommen, mag einer ein neuer oder ein alter Schüler sein, der zu Ihm kommt, um irgendeinen Fehler, unter dem er leidet, zu erkennen und zu berichtigen. Diese Erfahrung ist auch für jene offen, die von einem, der sich selbst Meister nennt, Instruktionen erhielten und ihren Glauben in ihn setzten, aber keinerlei Erfahrung erhalten hatten.)

Sant – der Meister

 

 

Frage: Wie erkennt man einen «großen Meister»?

Der Meister: Soamiji Maharaj hat diese Frage im Sar Bachan sehr schön beantwortet. Wenn man von einem Heiligen oder Meister hört, so schärft er ein, solle man in tiefer Bescheidenheit und Verehrung einfach zu ihm hingehen und bei ihm sitzen. Schaue wie ein Kind voller Empfänglichkeit in seine Augen und auf seine Stirn. Du wirst feststellen, daß sich deine Seele erhebt, und aus seinen Augen und von seiner Stirn eine göttliche Strahlung wahrnehmen. Wenn du irgendwelche Fragen auf dem Herzen hast, werden diese von selbst, ohne daß du dich darum bemühst, in seinen Ausführungen beantwortet. Vor allem aber ist der Prüfstein für den vollendeten Meister, die bewußte Verbindung mit dem heiligen Naam im Innern zu bekommen. dessen unterste Bindeglieder man in Form des göttlichen Lichts und Tonstroms bei der Initiation erhalten muß. Außerdem sollte er fähig sein, seinen Initiierten in der Astralebene Führung zu geben und die Seele zur Zeit ihres physischen Todes zu beschützen.

Spirituelles Elixier (S. 229)

 

 

Frage: Es gibt viele, die sich selbst Meister nennen. Wie erkennt man einen wahren Meister?

Der Meister: Ein wahrer Meister widmet sich ganz der Aufgabe, Seelen in die wahre Heimat ihres Vaters zurückzubringen. Ein wirklicher Meister gibt mehr als bloße Theorie, er gibt seinem Schüler Erfahrung. Er zeigt den Weg zu Gott, der innen liegt. Gott und der Meister sind im Innern. Diese Frage drängt sich gewöhnlich jedem echten Gottsucher auf. In meiner frühen Jugend stand ich vor denselben Zweifeln und Fragen. Ich wagte nicht, zu irgendeinem Meister zu gehen, aus Furcht, einem unvollendeten zu begegnen; dann wäre mein ganzes Leben zunichte geworden. So bat ich inständig um Gottes Führung. Mein Gebet wurde erhört. Ungefähr sieben Jahre, bevor ich physisch zu ihm kam, begann mir ein wahrer Meister in meinen Meditationen zu erscheinen, den ich als denselben großen Meister Sawan Singh wiedererkannte. Deine Frage ist, wie man einen wahren Meister erkennt. Äußerlich sollten wir darauf achten, daß er keine selbstischen Beweggründe hat. Er sollte von seinem eigenen, schwer verdienten Geld leben. Er sollte keinen äußeren Pomp und Zurschaustellung lieben, ein einfaches Leben führen und reine Gedanken haben.

Seine wahre Eignung liegt darin, dem Initiierten eine Ersthand-Erfahrung geben zu können, indem er das innere Auge öffnet, um ihm das Licht Gottes zu offenbaren, und das innere Ohr, damit er die Stimme Gottes, das Tonprinzip, hört. Der Umfang dieser Erfahrung hängt von dem Hintergrund des Initiierten und seiner Empfänglichkeit ab.

Nach der Initiation ist die einzige Richtschnur für die eigene Beurtei­lung der innere Aufstieg zu den spirituellen Ebenen, wodurch man dann selber sehen und allen Meistern, früheren oder gegenwärtigen, wo sie auch sein mögen, in den höheren oder niedrigeren Ebenen, begegnen kann.

Jene, die sich mit dem Meister innen verbinden und mit ihm sprechen, wissen das.

Spirituelles Elixier (S. 230)

 

 

Zurückgezogenheit ist ein wesentliches Merkmal der Sants. Sie ist ein ihnen innewohnender Wesenszug. Gott ist verborgen und zieht es vor, für das äußere Blickfeld des Menschen verborgen zu bleiben. So ist dieses Gesetz vom Höchsten für jene Körper, in denen der Höchste selbst Seinen Sitz hat, um von dort aus zu wirken. Mißachtung dieses göttlichen Gesetzes zieht Strafe am eigenen Leibe nach sich. Aus diesem Grunde zeigt ein Meister-Sant auch niemals irgendwelche Wunder, um Seelen vom weltlichen Leben zum Zweck der Initiation abzuziehen. Ein Student oder Schüler sieht indessen nach der Initiation auf Schritt und Tritt jede Anzahl von Wundern, sei es in dieser oder in der anderen Welt. Sants kleiden sich nicht auf besondere Weise, noch tragen oder haben sie irgendwelche Merkmale, Zeichen oder Symbole an sich. Sie sprechen auch nicht hoch von sich selbst, nur von ihrem eigenen Meister. Auf Befragen sagen sie “Nichts ist durch mich; alles ist durch die Güte und Barmherzigkeit meines Meisters.“

Sant – der Meister

 

 

In der Gemeinschaft eines Sant wird das erregte Gemüt still. Er tritt für das Gute im Menschen ein und tut Sein Werk als ein Freund oder Bruder. Wenn das revoltierende Gemüt eines Menschen nicht bereit ist, Ihn als Führer anzunehmen, hält Er sich zurück. Doch durch Seine bloße Zurückhaltung kommt Ruhm zu Ruhm und Glorie zu Glorie. Er schaut nicht darauf, was ein Mensch ist, welche Position einer innehat und welcher Geistesrichtung oder Rasse einer angehört. Er sieht nur, daß einer zu Ihm gekommen ist, ein beseeltes menschliches Wesen - ein Mensch. Der Sant ist genau so aufmerksam und wachsam gegenüber Seiner wertvollen Ware wie ein Kaufmann, wo es sich um diese Wissenschaft handelt. Dies so sehr, daß einer, der sich selbst für sehr klug, weise, sehr gebildet und als Vollbringer von Wundern etc. hält, auch nicht eine Spur von dem erlangen kann, was Er hat. Er mag sein Bestmögliches versuchen, kann es jedoch nicht erreichen. Der Sant liebt die Theisten genau so wie die Atheisten oder selbst die schlimmsten Sünder, und jene, die vorn sinnlichen Vergnügen der Welt betäubt sind, auf dieselbe Weise, wie eine Mutter ihr Kind liebt und es nicht deshalb verstoßen wird, weil es gänzlich im Schmutz und Abschaum untergetaucht ist.

Nur ein Sant kann einen Sant erkennen. Nur ein Sant kann einen Sant beschreiben. Seine Persönlichkeit bildet das kostbarste Ornament, das die Gesellschaft ziert. Sants kann man von einem Ort zum anderen gehen sehen, aber sie tun es nicht der Propaganda wegen, geschweige denn aus selbstischen Motiven. Sie werden von bestimmten Herzen durch starke seidene Bänder der “Liebe“ angezogen. Sie sind aufwärts führende Leitern moralischer Reinheit und Geistigkeit. Für einen Sant ist Gold nicht mehr als irgendein anderes Metall. Er wird nicht berührt durch Würdigung oder Schmach, Ehre oder Unehre, die Ihm widerfahren und auch nicht bewegt durch Freude oder Sorgen, Lob oder Tadel. Herrschaft, Reichtum, Schönheit des anderen Geschlechts haben keinen Reiz für Ihn. Er steht hoch über der Beeinflussung durch Lust, Ärger, Habsucht, Verhaftetsein und des Ego. Er ist davon unberührt.

Sant – der Meister

 

 

 

 


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