Sant Kirpal Singh
Festkomitee des Diamantenen Jubiläums

Ein kurzer Bericht über die Diamantene Jubiläumsfeier
für Seine Heiligkeit Sant Kirpal Singh Maharaj,
abgehalten am 6. und 7. Februar 1969

Diverse Schriften Nr. 12

 

 

 

Ruhani Satsang, ein spirituelles Zentrum für alle Wahrheitssucher, ist ein lichtvoller Ort und eine Pilgerstätte für Aspiranten aus der ganzen Welt geworden, ungeachtet der Kaste, des Glaubens, der Farbe oder der Nationalität. Es war hier in den letzten zwei Jahrzehnten wie in einer spirituellen Hochschule, wo Vorträge gehalten und die Wahrheit durch die Selbstverwirklichung veranschaulicht wurde. Durch Seine Heiligkeit Sant Kirpal Singh Ji Maharaj wurde praktische Unterweisung darüber gegeben, wie man sich über das Körperbewußtsein erhebt, und innere Ersthanderfahrungen vom himmlischen Licht und der Musik der Sphären wurden vermittelt. Durch seine 170 Zentren in Indien und im Ausland wird Para Vidya - das Wissen vom Jenseits - verbreitet und das natürliche Bindeglied der menschlichen Bruderschaft verstärkt, was zu nationaler und internationaler Einigung führt.

1957 einstimmig zum Präsidenten der Weltgemeinschaft der Religionen gewählt (er ist weiterhin Präsident dieser erhabenen internationalen Körperschaft), ist er wahrlich das Leben und die Seele des Ruhani Satsang. Er hat die harmonische Synthese von all dem Besten, Edlen und Seeleninspirierenden in allen Religionen und Kulturen des Ostens und des Westens dargeboten. Als Sant Ji das 75. Jahr seines irdischen Daseins vollendete, war es der langgehegte Wunsch seiner Schüler und anderer, die ihn hochachteten, daß dieses Diamantene Jubiläum auf angemessene Weise gefeiert werden sollte. Es wurde dem Wunsch seiner Bewunderer nachgegeben und das Fest-Komitee des Diamantenen Jubiläums unter dem Vorsitz von Shri Hansaraj Ji Gupta, dem Bürgermeister der Stadtverwaltung von Delhi, gegründet. Das Komitee stellte ein wohlabgestimmtes Programm für die Festlichkeiten zusammen.

Die Feier begann im Ruhani Satsang, Sawan-Ashram, Shakti Nagar, Delhi 7, um 4 Uhr morgens des 6. Februar 1969, in der 'Brahma Muhurta', der heiligen Vordämmerungsstunde der Stille, wo das Gemüt empfänglich ist für die himmlischen Strahlungen, dem berühmten Dada Chela Ram Kirtan Mandli. Das ganze Zelt war von Licht überflutet und von den Blitzen der 35 mm Kamera der Bombay-Film-Anlage von Direktor Rajinder Singh Bedi, der einen Dokumentarfilm vom Leben und Lehren des Meisters aufnahm. Der weite, offene Raum unter dem Baldachin war bis zum äußersten Fassungsvermögen mit Tausenden von Ergebenen aus dem ganzen Land und dem Ausland gefüllt. Die Zuhörerschaft schloß die Elite der Städte wie auch der einfachsten Dörfer ein, die von den weit abgelegenen Staaten Maharashtra, Gujarat, Madhya Pradesh, Bengalen, Jammu und Kashmir gekommen waren.

Auf der Estrade neben Seiner Heiligkeit saßen Mahamandleshwar Swami Ved Vyasanand Ji Maharaj von Niranjini, Akhara, Hardwar, Dr. Joseph Busby und Frau Luise Busby - Gründer und Schatzmeister der S-U-N (Spiritual Unity of Nations), bzw. Herausgeber der Londoner Zeitschrift 'Voice Universal' -, Professor Vashisht Jasrai des Mahavir Dal und Mahant Mool Singh Ji der Nirmala-Gemeinschaft, neben anderen prominenten religiösen Führern. Die Ergebenen drängten sich zu den Füßen des Meisters, dem Blickpunkt aller Augen. Die ganze Atmosphäre war mit der Gnade des Herrn geladen, und die göttliche Botschaft des Gurbani wurde melodisch gesungen. "Wenn ihr das lebendige Licht anbetet und zu den Füßen eines Meister-Heiligen sitzt, wird er den ganzen Schmutz, der sich während der Geburten und Wiedergeburten angesammelt hat, wegwaschen und alles wird euch dazugegeben."

Indem er sich an die Versammlung wandte, sagte Seine Heiligkeit: "Es gibt verschiedene Arten der Geburt. Nach dem heiligen Koran ist der Schlaf die jüngere Schwester des Todes, und dies wird durch alle anderen Schriften bestätigt. Jeder Tag, wenn wir vom Schlaf zum Leben erwachen, ist unser Geburtstag und sollte als solcher durch dankbares Gebet zum Herrn, dem Geber von Licht und Leben, gefeiert werden. Man sagte mir, daß ich am 6. Februar 1894 geboren sei, wie meine Eltern bezeugten. Dies ist das Datum der Geburt meines physischen Körpers. Jedoch in Wirklichkeit wurde ich im Juli 1917 geboren, als ich anfing, die leuchtende Form von Hazoor Baba Sawan Singh Ji Maharaj in mir zu sehen. Meine zweite Geburt war 1924 am Basant-Tag, als ich durch Hazoor Maharaj Ji initiiert wurde, der mich über das Körperbewußtsein hinausbrachte. Der wahre Zweck unserer vergänglichen irdischen Existenz ist jedoch, uns von der Kette der Leben und Tode zu befreien und ewiges Leben, das gemeinsame Ziel von uns allen, zu erlangen.

Mahamandleshwar Swami Ved Vayasanand Ji, der speziell zu dieser Gelegenheit aus Hardwar hergekommen war und den Ashram um Mitternacht erreicht hatte, drückte seine Freude darüber aus, sich in die heilige Atmosphäre von 'Brahma Muhurta' getaucht zu finden, wo 'Ram Dhun' erklingt, und betete um die göttliche Gnade für alle Anwesenden.

 

Morgensitzung

Die Morgensitzung wurde auf dem weiten Feld der DESU-Kolonie, nahe dem Sawan Ashram, abgehalten und begann um 8 Uhr morgens, wo eine große Anzahl von Menschen eine Stunde lang in Meditation saß. Dann folgte das Programm der Vorträge. Die große Menge, die das riesige Zelt füllte, und außerhalb saß, überschritt fünfzig Tausend. Auf der Estrade saßen die Häupter verschiedener religiöser und nationaler Gemeinschaften. Shri Hansaraj Gupta, der Bürgermeister, der auch der Vorsitzende des Festkomitees von Sant Kirpal Singhs Diamantenem Jubiläum ist, begrüßte jeden Anwesenden bei dieser glücklichen Gelegenheit. Er sagte, daß die wahre Botschaft der Religion in den Schriften gegeben war, daß aber ein lebender Heiliger wesentlich notwendig sei, um den "lebenden Kontakt" zu geben, damit wir ihre wahre Bedeutung verstehen lernen, uns auf dem Pfad zu stellen und uns bei jedem Schritt zu führen, bis das Ziel erreicht ist. Nur dann können wir auf dem Pfad der Rechtschaffenheit fortschreiten. Für die Gabe dieses Lebens-Impulses verehren wir Sant Kirpal Singh Ji und beten für sein langes Leben.

Reverend Abdul Haq betete zum allmächtigen Gott im Namen der Repräsentanten aller Religionen und aller Anwesenden mit, den denkwürdigen Worten: "Wir danken dir, o Vater im Himmel, für alle Heiligen und Seher, die du durch alle Zeiten hindurch gesandt hast, um unseren Pfad zu erleuchten, und dafür, daß du Sant Kirpal Singh als deine Lampe gesandt, um unseren Weg zu erleuchten. Wir beten zu dir um seine weitere Anwesenheit in unserer Mitte für lange, lange Jahre, so daß die Spaltung, die Disharmonie und Dunkelheit, die uns umgeben, verschwinden und dein Reich auf Erden errichtet werde."

Der Unions-Minister Shri Govinda Menon, der die Feierlichkeiten leitete, sagte, indem er Sant Kirpal Singh Ji seinen Tribut darbrachte, daß er nicht gekommen sei, um irgendein Wort der Weisheit zu sagen, sondern um selbst Nutzen durch die Teilnahme an dieser denkwürdigen Feierlichkeit zu haben. Indien hat viele Heilige und Seher hervorgebracht. Unser Lebensweg, unser reiches Erbe und unsere Kultur wurden unterhalten und geheiligt durch die lange Reihe von Heiligen, die aus diesem Land hervorgegangen sind. Sant Kirpal Singh stammt aus der gleichen Reihe erleuchteter Wesen, welche kamen, um Gottes Mission auf Erden zu erfüllen. Die Lehren Santjis zusammenfassend, sagte er: "Die Wahrheit ist eine, obwohl in verschiedenen Sprachen ausgedrückt. Wir sind die Verehrer derselben Wahrheit und als solche Brüder und Schwestern in Gott.“

Shri Prem Chand Gupta, Mitglied des Stadtrates, sagte in einer bewegenden Ansprache, daß Sant Kirpal Singh gleich alten Rishis in seiner 'Sutra-gleichen' sechs Worte umfassenden Botschaft "Seid gut, tut Gutes, seid eins" diesem Zeitalter eine fruchtbare Idee gegeben habe. Diese kurze, mit Weisheit geladene Botschaft sei wie die vedischen 'Richas' und hätte Richtlinien für das Handeln der Menschheit festgelegt. Er fuhr fort: "Das sechsundsiebzigste Jahr seines Lebens, das zum Jahr, der Nationalen Einigung erklärt worden ist, sollte von jedem von uns der unaufhörlichen Arbeit zur Erreichung dieser edlen Sache gewidmet sein."

Shri Girdhari Lal Jain zollte Sant Kirpal Singh Ji glühende Hochachtung dafür, daß er die Menschen verschiedener Glaubensbekenntnisse auf einer gemeinsamen Plattform der Spiritualität zusammengebracht hat.

Dr. Madan Mohan Chopra, Sekretär im Stadtrat, sagte, daß es in der großen Menge, die sich versammelt hätte, um dem lebendigen Meister zu huldigen, Menschen verschiedener Glaubensbekenntnisse, Gemeinschaften und Gesellschaftsschichten gäbe, nicht nur aus Indien, sondern auch aus verschiedenen Ländern der Welt. Es war wahrhaftig eine internationale Versammlung, inspiriert vom gemeinsamen Gefühl der Bruderschaft der Menschen und der Liebe zu Gott, und eine lebendige Huldigung für Seine Heiligkeit Sant Kirpal Singh Ji Maharaj für das große Werk der nationalen und internationalen Einigung, das von ihm durchgeführt wird.

Kaka Sahib Kalekar, ein berühmter Vertreter der Philosophie Gandhis, sagte, daß sich das soziale Ziel der Religion mit der Zeit wandle. In der gegenwärtigen Zeit liegt die Betonung darauf, Menschen verschiedener religiöser Gemeinschaften auf eine gemeinsame Plattform der Spiritualität zu bringen, ein Werk, das so wirkungsvoll von Sant Kirpal Singh Ji Maharaj getan wird. Santji hat durch seine umfangreichen Schriften, Vorträge und praktischen Darlegungen der Wahrheit an die Sucher den Horizont der interreligiösen Verständigung geweitet und eine Menge zur Sache der Einheit der Menschheit beigetragen. Er hatte Gelegenheit, sein letztes Buch, "Das Mysterium des Todes", zu lesen, worin Santji erklärt hat, was Leben ist, was Tod ist, was Wahrheit ist, was vergänglich und was ewig ist - eine Aufgabe, die nur jemand lösen kann, der von Gott beauftragt ist und die Segnungen der Meister erfährt.

Shri Dina Nath Dinesh, der bekannte Vertreter der Philosophie der Gita, sagte: "Ich zolle Sant Kirpal Singh Ji Maharaj meine demütige Huldigung, weil er dieselbe Arbeit tut, die Lord Krishna fünftausend Jahre vorher tat. Im dritten Kapitel der Gita - dem Psalm vom Leben - wird im siebten und achten Vers gesagt, daß der Geliebte des Herrn jemand ist, der 'Yagyan, Karma' ohne Bindung vollbringt. Und der Yagyan Karma oder die verdienstvolle Tat wird von Lord Krishna als Gottesliebe bezeichnet, die die Menschheit in der Bruderschaft unter der Vaterschaft Gottes eint, und in 'Daan', was bedeutet, daß man sein Alles für den Dienst an der Menschheit gibt. Darum bete ich für ein langes Leben von Santji Maharaj."

Mahamandleshwar Swami Ved Vyasanand Ji Maharaj sagte in einer nachhaltigen Ansprache, die von Scharfsinnigkeit sprühte und von interessanten Anekdoten und passenden Zitaten aus den Schriften unterbrochen wurde, daß es nicht nötig wäre, eine konfessionelle Einigkeit zustandezubringen. Wir sollten im Geist und im Herzen eins sein, welche Form oder welche Art der Religion wir auch immer annehmen. Ich bin in ein safranfarbenes Gewand gekleidet, ein Einsiedler und ein Sanyasi, ein Mahamandleshwar. Aber ich bin hergekommen, um meine demütige Huldigung einem darzubringen, der ein Hausherr ist, den ich für größer halte als mich selbst, denn er wirkt für die edle Sache der Einheit aller Menschheit.

Frau Luise Busby übermittelte Seiner Heiligkeit Grüße von seinen Schülern in den verschiedenen Ländern des Westens und anderen Anhängern des Pfades des Lichts. Indem sie von ihren eigenen Erfahrungen als seine Schülerin erzählte, sagte sie, daß sie und ihr Gatte wie kleine Kinder zu Seiner Heiligkeit gekommen seien, um an Seiner Gnade teilzuhaben.

Dr. Joseph Busby sagte in seiner kurzen Ansprache, die ihm gleich einem Sturzbach direkt aus dem Herzen floß, daß es überall in der Welt Zeichen spirituellen Erwachens gäbe. Die Kräfte des Lichts wären auf dem Vormarsch. Während er seine spirituellen Erfahrungen erzählte, sagte er.- "Obwohl ich früher gelegentlich Licht erblickte, bekam ich doch die praktische Erfahrung von Licht und Tonprinzip im Innern erst, als ich vom großen Meister initiiert wurde."

Swami Chetna Nand Chidakashi von der Homraj Mission huldigte dem Meister, indem er seine persönlichen Erfahrungen erzählte, die auf einer langen Gemeinschaft mit ihm beruhten.

Mahant Mool Singh aus der Nirmala-Gemeinschaft zollte dem großen Meister Baba Sawan Singh Ji Maharaj und seinem würdigen spirituellen Nachfolger Sant Kirpal Singh Ji Maharaj ruhmreichen Tribut, da er die Fackel der Spiritualität durch die ganze Welt getragen hat.

Seine Heiligkeit Sant Kirpal Singh Ji Maharaj erkannte die Herzlichkeit, Würdigung, Grüße und guten Wünsche, die zum Ausdruck gebracht wurden, an und sagte, daß er nur gegeben habe, was immer er zu den Lotusfüßen seines Meisters Hazoor Baba Sawan Singh Ji Maharaj gelernt hatte. Wenn die Menschen dadurch Vorteil gehabt haben, gebühre der Dank seinem Meister. Die Huldigungen, die ihm gezollt wurden, waren in Wirklichkeit Huldigung an die Wahrheit, die in allen menschlichen Wesen existiere, und deren Verwirklichung das gemeinsame Ziel aller sei.

Die Sitzung schloß mit der Rezitation von Gedichten von Darshan Singh Duggal.

 

Ein seltener Anblick

Die Zeit des Mittagmahles im Sawan-Ashram bot einen seltenen Anblick von riesigen Menschenmengen, die in langen, engen Reihen auf dem zwei Morgen großen offenen Platz saßen und mit einfacher, nahrhafter Speise aus dem Guru Ka Langar (des Meisters Küche) versorgt wurden. Alle Ergebenen, unabhängig von ihrem sozialen Stand, ihrer Kaste, Glaubenszugehörigkeit oder Rasse, saßen Seite an Seite auf der Jute-Matte. Die Kamera-Anlage aus Bombay mußte auf einen behelfsmäßigen Träger mitten unter die Menschen gestellt werden, denen ihre Mahlzeiten gereicht wurden, um weitumfassende Aufnahmen von den endlosen Reihen nahrungseinnehmender Menschen und der freiwilligen Ashram-Arbeiter zu erhalten, die die Speisen denen reichten, die in den entferntesten Ecken saßen, und ihnen dienten. Hunderte von Freiwilligen Arbeitern leisteten diesen Dienst der Liebe, und Tausende von Ergebenen nahmen ihr Mahl in einer ruhigen, friedvollen und harmonischen Weise ein. Es schien, als wäre jeder der Nektar genießenden Teilnehmer in einem Zustand vollkommener Glückseligkeit und Ruhe. Ein ideales Gemeinschaftsmahl auf einem so weiten Raum war wirklich ein Anblick für die Götter.

 

Die Abendsitzung

Die Abendsitzung wurde von Shri Raghavachary begrüßt, einem alten Yogi aus Rishikesh, der das Alter von 113 Jahren erreicht hat und als der größte lebende Ausübende und Vertreter des Patanjali-Yoga angesehen wird. Weitere Sprecher waren Mahamandleshwar Swami Ved Vyasanand Ji, Prof. Vashist und Mahant Mool Singh Ji. Unter den wohlbekannten Dichtern waren Shri Darshan Singh Duggal und Sadar Diwan Singh. Shri Asa Singh Mastana und Smt. Surinder Kaur, der berühmte Vortragskünstler, gaben melodische Darbietungen aus dem Gurbani wieder.

Während Seine Heiligkeit die Selbsterkenntnis und Gotterkenntnis, das gemeinsame Ziel aller Religionen und den höchsten Zweck des Lebens, behandelte, sagte er. "Es gibt einen Schöpfer dieses Universums. Die früheren Meister haben Ihn verwirklicht und erklärt, daß Er gesehen werden kann. Guru Nanak hat gesagt: 'Der Herr von Nanak ist sehr gut sichtbar.' Christus hat gesagt "Siehe den Herrn.' Als Swami Vivekananda zu Paramhansa Ramakrishna ging, stellte er ihm die direkte Frage: 'Meister, habt Ihr Gott gesehen?' Der Heilige von Dakshineshwar antwortete prompt: 'Ja, mein Kind, ich habe Ihn gesehen, wie ich dich sehe, aber viel klarer.'"

„Wir begegnen in den verschiedenen Schriften zwei Arten von Feststellungen über diese Frage. Nach der ersteren hat kein menschliches Wesen jemals Gott gesehen, wohingegen nach der zweiten Gott gesehen werden kann. In Wirklichkeit jedoch sind beide Feststellungen richtig. Der absolute Gott kann nicht gesehen werden. Es gibt eine Stufe, auf der sich die Seele vollkommen mit der Überseele identifiziert. Wenn die absolute Gotteskraft zum Ausdruck kommt, wird sie 'Naam' oder das 'Wort' genannt. Dies kann gesehen und gehört werden in der Form des himmlischen Lichts (Divya Jyoti) und der Musik der Sphären (Naad)."

"Er kann nicht mit den physischen Augen gesehen werden, aber wir können Ihn durch das innere Auge oder das 'Dritte Auge' (Divya Chakshu) sehen. In der Gita sagt Lord Krishna zu Arjuna. “Du kannst mich nicht mit deinen physischen Lugen sehen, aber durch das Divya Chakshu, das ich dir gegeben habe.“ Guru Nanak hat auch gesagt, daß die Augen, mit denen Gott gesehen werden kann, andere sind. Er kann nur gesehen.(erkannt) werden zu den Füßen eines kompetenten lebenden Meisters, der Gott in sich selbst verwirklicht hat, da er allein den Kontakt geben kann. Er, der diesen Kontakt geben kann, ist ein wirklicher Guru oder Meister. Er ist in der Tat ein Pol, durch welchen sich die Gotteskraft offenbart. Christus sagte: 'Und niemand kennet den Vater denn der Sohn und wem es der Sohn will offenbaren.'"

"Gott kann nicht durch das Gemüt, den Intellekt oder die Pranas erkannt werden, sondern durch die Seele. Selbsterkenntnis geht der Gotterkenntnis voraus. Der lebende Meister ist derjenige, der das innere Auge öffnen und den Kontakt mit dem Licht und Tonprinzip geben kann. Der Aspirant, dem der Kontakt gegeben worden ist, erklärt, daß er die 'Wahrheit' im Innern erfahren hat."

"Der Mensch ist das höchste Wesen auf den Stufen der Schöpfung, und in diesem menschlichen Körper - dem Tempel Gottes oder Hari Mandir - wird die sich zum Ausdruck bringende Gotteskraft erkannt. Das Gemüt läuft immer den Sinnesgegenständen nach und verhindert so den Prozeß der Gotterkenntnis. Es kann nur unter Kontrolle gebracht werden, wenn es unter den Einfluß eines kompetenten Meisters kommt, der den Kontakt mit 'Naam' oder dem 'Wort' gibt."

Er schloß, indem er sagte, daß die wahren Sucher nicht bange zu sein brauchten. Es gibt Hoffnung für jedermann. Wo immer der brennende Wunsch und der qualvolle Ruf nach Gotterkenntnis ist, trifft die Natur Vorkehrungen für eine Verbindung mit dem Gottmenschen.

 

IM VIGYAN BHAVAN AM 7. FEBRUAR 1969

 

Die abschließende Sitzung der Diamantenen Jubiläums-Feierlichkeiten wurde unter dem Vorsitz von Shri Jagannath Rao, dem Union-Minister, am 7. Februar 1969 um 5 Uhr nachmittags im Vigyan Bhavan, New Delhi, gehalten. Bei dieser Feier wurde Seiner Heiligkeit Sant Kirpal Singh Ji Maharaj ein Abhindandan Patra (eine Botschaft) überbracht und das Jahr der Nationalen Einigung feierlich begonnen.

Die Feier begann mit Rezitationen von Smt. Harbhajan Kaur mit einer der ergebenen Hymnen von Kabir Sahib, die die grundlegende Einheit der Menschheit betont. Die einführenden Zeilen bedeuten: Zu Anfang offenbarte Gott sich selbst in der Form von Licht, und dann folgte die Schöpfung. Da alle Geschöpfe vom selben Licht ausgegangen sind, wie kann das eine gut und das andere schlecht sein?

Während er die religiösen Oberhäupter der verschiedenen Glaubensbekenntnisse und alle anderen begrüßte, die in großer Zahl an den Feierlichkeiten teilnahmen, um den lebenden Apostel der Einheit - Sant Kirpal Singh Ji Maharaj - zu ehren, rühmte Shri Hansaraj Gupta, der Vorsitzende des Festkomitees zum Diamantenen Jubiläum Sant Kirpal Singhs, die große und edle Mission und seelenerhebenden Lehren des Santji, indem er einen Überblick über sein ideales Leben gab und ausführlich aus seinen Werken zitierte.

Eine große Anzahl Botschaften mit guten Wünschen waren von vielen prominenten religiösen, sozialen und politischen Persönlichkeiten gekommen, aber wegen der begrenzten Zeit war es nicht möglich, sie alle vorzulesen. Jedoch verlas Shri G.N. Verma die Botschaften von Shri V. V. Giri, dem Vizepräsidenten von Indien, Shri Morarji Desai, Dy. Premierminister von Indien, von den Union-Ministern S/Shri Y.B. Chavan, V.K.R. Rao, Fakhruddin Ali Ahmed und Dr. Triguna Sen.

Ein Abhindandan Patra (Anhang) wurde Seiner Heiligkeit Sant Kirpal Singh Ji Maharaj im Namen der folgenden namhaften religiösen Oberhäupter von Kaka Sahib Kalelkar unter donnerndem Applaus überreicht:

 

1.       Muni Sushil Kumar Ji,
Jain Muni und Förderer der Weltgemeinschaft der Religionen;

2.       Mahamandleshwar Swami Ved Vyasanand Ji.
Berühmter Sanatanisten-Führer, Niranji Akhara, Hardwar;

3.       Satguru Jagjit Singh Ji Maharaj,
Oberhaupt der Namdhari-Gemeinschaft;

4.       Mahatma Anand Swami Saraswati,
Namhafter Arya Samaj Führer;

5.       Rt.Rev. Philip Parmar
Bischof der Diözese Delhi;

6.       Pir Valayat Inayat Khan,
Oberhaupt des Internationalen Sufi-Ordens;

7.       Lama Lobzang,
Oberhaupt des Ladakh Bauddha Vihara;

8.       Shri D.B. Dastoor
Oberhaupt der Zoroaster-Anhänger, Delhi;

9.       Dr. Joseph Busby, Internationaler Präsident der
Spiritual Unity of Nations, Sussex, England;

10.   Shri A.R. Manocha,
Hauptsekretär, Ruhani Satsang.

 

Indem er die Abhindandan Patra übergab, sagte Kaka Sahib Kalelkar: "Wir haben uns alle hier versammelt, um eine sehr wichtige Aufgabe zu vollbringen, das heißt, einem lebenden Heiligen für die Gabe des Lichts, das er uns gegeben hat und das er der Welt gibt, unsere Huldigung darzubringen. Als ein Nachfolger Gandhi Jis, der die gleiche Achtung für die Lehren aller großen Religionen hatte, wurde ich erwählt, diese Abhindandan Patra Sant Kirpal Singh Ji im Namen aller Religionen zu überreichen. Sant Kirpal Singh Ji war sehr aktiv und hat mit unermüdlichem Eifer das große Werk vollbracht, die Anhänger der verschiedenen Religionen auf eine gemeinsame Plattform zu bringen. Ich bringe ihm meine Huldigung dar im Namen des Gandhi Samarak Nidhi, in Namen des Herzens und der Seele Indiens und im Namen all jener, die hier anwesend sind, und bete für sein langes Leben.

Dr. Madan Mohan Chopra, der den Fortgang der denkwürdigen Feier leitete, las dann aus dem Abhindandan Patra vor.

Indem er auf die ihm überbrachte Botschaft antwortete, sagte Seine Heiligkeit Sant Kirpal Singh Ji Maharaj: 'Das mit den Segenswünschen der Oberhäupter der verschiedenen Religionen Überreichte Abhindandan Patra ist eine Huldigung an die Wahrheit, die in uns allen ist. Und die Wahrheit ist eine. Heilige und Seher, die von Zeit zu Zeit kamen, verwirklichten diese Wahrheit und gaben jenen, die zu ihnen kamen, eine praktische Erfahrung von ihr. Solche erleuchteten Seelen kommen in allen Ländern und Gemeinschaften und geben die gleiche Wahrheit in der Sprache und Redeweise der Länder aus, in denen sie kommen.“

Er erzählte von seinen eigenen Erfahrungen, von seiner langen Suche nach der Wahrheit und ihrer endlichen Verwirklichung und Darlegung an die leidende Menschheit und sagte: „Von frühester Kindheit an war ich in die Mysterien des Lebens verwickelt. Ich suchte in Büchern nach seiner Lösung und las in drei Bibliotheken alle Bücher dieses Gebietes, eins nach dem anderen. Mein ausgedehntes Studium führte mich zu dem Glauben, daß es eine Kontrollierende Kraft hinter der Schöpfung gab. Was war diese Kraft? Ich wußte es nicht. Als ich in der 9. Klasse in einer Missionsschule studierte, kam ein Missionar und fragte alle Studenten meiner Klasse, welches das Ziel ihres Studiums sei. Die Studenten antworteten einer nach dem anderen. Der eine sagte, daß sein Ziel sei, ein Richter zu werden. Der zweite sagte, daß er gerne Anwalt werden möchte. Der dritte wünschte ein 'Arzt' zu werden usw. Als ich an die Reihe kam, antwortete ich: 'Ich lese um des Wissens willen.' Während meines Studentenlebens stieß ich gelegentlich auf das Wort 'Wissen', aber ich hatte keine praktische Vorstellung davon. Als ich meine Studien beendete und ins Leben trat, mußte ich mich entscheiden, was das Ziel meines Lebens sein sollte. Es kostete mich acht bis zehn Tage Zeit, die Frage von allen möglichen Gesichtspunkten aus zu bedenken, und ich kam zu dem Entschluß, daß der Zweck meines Lebens war: Zuerst Gott, und dann die Welt."

"Bald darauf traten einige Ereignisse ein, die sich als Wendepunkte meines Lebens erwiesen. Eine junge verheiratete Frau in meiner Nachbarschaft war krank. Ich ging sie besuchen. Meine Innenschau war klar und ich konnte die Dinge vorhersehen. Als ich den Raum betrat, sah ich, daß sie in Sterben lag. In wenigen Augenblicken nahm sie Abschied von ihrem Mann und anderen Verwandten und sagte: 'Ich gehe', und ihr Körper wurde kalt. Was war das, was ihren Körper verlassen hatte, aber in uns allen, die um ihr Bett standen, gegenwärtig blieb? Wer ist der Bewohner des Körpers, der ihn bewegt? Ich grübelte über die Frage nach, konnte aber keine Antwort finden. Ich begleitete den Leichenzug zum Verbrennungsplatz in Lahore. Auf einem Denkmal las ich die Inschrift: Nehmt euch in acht! Ihr, die Ihr mit stolzem Schritt dahingeht - wir haben uns einst wie Ihr der Fülle des Lebens erfreut, aber ach, nun liegen wir unter diesem Stein - eine Handvoll Staub!

Dies gab mir eine noch stärkere Empfindung für die Dringlichkeit der Suche nach der Wirklichkeit. Mein ganzes Leben wurde ein langes Suchen nach der Wahrheit. Ich forschte in den Büchern. Eins nach dem anderen las ich sie alle, um am Ende festzustellen: 'Kein Ausweg'. Nach den Schriften war ein Mensch des Wissens einer, der die Wahrheit gesehen und praktisch verwirklicht hatte. Von der Wirklichkeit zu sprechen, ohne sie gesehen zu haben, war wie das Umsichschlagen eines Blinden in der Dunkelheit. Und einen praktischen Beweis der Wahrheit konnte man nur von einem bekommen, der sie verwirklicht hatte. Mein Suchen nach kompetenter Führung leitete mich zu vielen Sadhus und tiefgläubigen Menschen, von denen manche übernatürliche Kräfte hatten, aber keiner konnte einen praktischen Beweis der Wirklichkeit geben. Und dann begegnete ich durch göttliche Gnade dem Meister, Baba Sawan Singh Ji Maharaj in Beas, wohin ich gegangen war, um den Fluß zu sehen. Als ich ihn sah, stellte ich fest, daß er die gleiche Persönlichkeit war, die mir während der letzten sieben Jahre, die diesen Tag vorangegangen waren, in ihrer leuchtenden Form erschienen war und mich in den höheren Regionen geführt hatte. In der allerersten Sitzung brachte er mich über das Körperbewußtsein und gab mir die Ersthand-Erfahrung der Wirklichkeit. Das Mysterium des Lebens, das durch das Studium all der Bücher in einer Anzahl von Bibliotheken nicht gelöst werden konnte, wurde in ganz kurzer Zeit gelöst."

Durch seine Gnade bekam ich das richtige Verständnis. Und was war das richtige Verständnis? Zuerst, daß die ganze Menschheit eins und der Mensch das Höchste der Schöpfung ist, denn er ist mit der Kraft begabt, das Wirkliche vom Unwirklichen zu unterscheiden, die den anderen Geschöpfen fehlt. Der Mensch war älter als alle Religionen und Philosophien. Der höchste Zweck des Menschen war, das Selbst - den Bewohner des menschlichen Körpers - und das Überselbst zu erkennen, entsprechend den grundlegenden Lehren aller Religionen."

“Was war diese Selbsterkenntnis, die das gemeinsame Ideal aller Religionen war? Gott kann nicht durch das Gemüt oder die Pranas oder die Sinne erkannt werden. Nur die Seele kann Gott erkennen. So ist Selbsterkenntnis oder Erkenntnis der Seele des Bewohners des menschlichen Körpers - die Vorstufe zur Erkenntnis Gottes. Darum haben alle Schriften eingeschärft: 'Erkenne dich selbst'. Es ist eine Sache der direkten Ersthand-Erfahrung des Sehens. Gefühle, Gemütsbewegungen und Schlußfolgerungen sind alle dem Irrtum unterworfen. Sehen steht über allem. Die Gottmenschen hatten die Wahrheit im Innern erkannt. Jene, die zu ihnen kamen, bekamen eine Ersthand-Erfahrung der Wirklichkeit. Wenn sie dahingingen, wurden Gemeinschaften gebildet, um ihre Lehren zu bewahren. Der Zweck ist der gleiche, sein Selbst zu erkennen, den Bewohner des menschlichen Körpers, der trotz aller Öffnungen und Ausgänge dem Körper nicht entkommen kann. Eine Kraft kontrolliert und bindet die Seele an den Körper. Diese kontrollierende Kraft ist Gott, die Kraft, die Billionen von Planeten, Sternen und Konstellationen erschafft, erhält und kontrolliert. Wenn diese Kraft von den Planeten, Sternen und Konstellationen zurückgezogen wird, löst sich die ganze Schöpfung auf und hört auf zu sein. Wir müssen uns über das Körperbewußtsein erheben, um die Ersthand-Erfahrung jener Kraft zu bekommen. Es ist eine praktische Wissenschaft, die nur zu den Füßen eines kompetenten Meisters gelernt werden kann."

„So war das erste, was ich zu den Füßen meines Meisters lernte, daß alle Menschheit eins ist. Die verschiedenen religiösen Gemeinschaften waren wie verschiedene Schulen mit ihren unterschiedlichen Kennzeichen und Etiketten. Solange es Menschen der Selbsterkenntnis in diesen Gemeinschaften gab, arbeiteten sie gut und erfüllten den edlen Zweck, für den sie geschaffen waren. Der Tod des kompetenten Meisters führte zur Stagnation, und Stagnation ergab Entartung, so wie wir sie heutzutage sehen."

Er bestand immer stärker auf dem esoterische Aspekt der Religion, losgelöst von Dogmen und Ritualen. Seine einfache und sanft vorgetragene Ansprache wurde im Stil der Unterhaltung gegeben und ohne Rhetorik. Aber seine geladenen Worte durchdrangen die Barrieren vorgefaßter Begriffe, des Glaubens vom Hörensagen und der bedingten Rückwirkungen und erreichten die innersten Winkel der Herzen. Menschen, die in der Täuschung gelebt hatten, wurden wie von einer unsichtbaren Kraft erhoben, und das innere Wesen jedes der Zuhörer fühlte die Wirkung der einfachen Worte der Weisheit, die den Eindruck der Verwirklichung in sich trugen. Der ganzen Ansprache wurde mit gespannter Aufmerksamkeit gelauscht, in deren Schweigen man eine Stecknadel hätte zu Boden fallen hören, und als Er schloß, folgte wiederholter Applaus der Zuhörer.

 

Einführung des Nationalen Jahres der Einheit

Das Jahr 1969, das 76. Jahr von Santjis Leben, wurde von Shri Jaisukhlal Hathi, dem Unions-Minister, als das Jahr der Nationalen Einheit eingeführt und dem Erreichen der Nationalen Einheit gewidmet. Er sagte: "Wir haben uns hier anläßlich der erhabenen Gelegenheit des 75. Geburtstages von Seiner Heiligkeit Sant Kirpal Singh Ji Maharaj versammelt, um diesem großen und edlen Sohn Indiens unsere Huldigung darzubringen, der die göttliche Mission erfüllt, die ganze Menschheit in einer gemeinsamen Herde der Spiritualität zu vereinen. Ich beglückwünsche die Organisatoren des Festkomitees zum Diamantenen Jubiläum Sant Kirpal Singhs zu ihrem Entschluß, dieses Jahr des 75ten Geburtstages Seiner Heiligkeit zum Jahr der Nationalen Einheit zu erklären. Santji hat uns durch seine gelehrten Vorträge, seine umfangreichen Schriften und praktischen Darstellungen der Wirklichkeit geholfen, die wahre Religion zu finden, deren wirkliche Aufgabe es ist, alle Menschen zu vereinigen und mit Gott rückzuverbinden. Indien braucht Heilige wie Santji. Möge er lange leben und weiterhin unsere Geschicke lenken." Shri Hathi veranschaulichte seine Worte durch ausführliche Zitate aus den Büchern, die Santji geschrieben hat.

Shri Jagannath Rao der Unions-Minister, beglückwünschte das Festkomitee des Diamantenen Jubiläums dazu, anläßlich der erhabenen Gelegenheit des 75. Geburtstages von Sant Kirpal Singh Ji, das Jahr 1969 zum Jahr der Nationalen Einigkeit erklärt zu haben. Er sagte, daß er nur gekommen sei, um einem, der sein ganzes Leben der Sache der Menschheit und der Erhebung seines Landes gewidmet habe, seine Huldigung darzubringen. Was er gepredigt habe, habe er praktiziert und durch sein Beispiel andere inspiriert, den Pfad der Rechtschaffenheit zu gehen. "Dieses Land von 550 Millionen Menschen“, sagte Shri Rao, "geht in seiner Geschichte einer kritischen Zeit entgegen. Es gibt Spaltungen und Teilungen durch das Sprachproblem, welche die regionale und religiöse Loyalität stören, und es treten Parteilichkeit verschiedener Art auf. Nationale Einheit ist das dringendste Bedürfnis des Tages."

Bhai Vir Singh Ji Nandhari sagte, daß Seine Heiligkeit Sant Kirpal Singh Ji Maharaj die Tradition der Heiligen wiederbelebt, alle Menschen in eine gemeinsame Herde der Spiritualität zu bringen. Er hätte sein Land im Ausland berühmt gemacht. Vor einigen Jahren hatte er die Gelegenheit, Mr. T.S. Khanna, Sant Kirpal Singh Jis Repräsentanten in Washington, U.S.A., zu begegnen. Es war eine freudige Überraschung für ihn, zu sehen, daß Santji mit Erfolg Tausenden von Amerikanern eine neue Wendung ihres Lebens gegeben habe, indem er ihnen das Fleischessen und Weintrinken abgewöhnt und sie auf den Pfad der Rechtschaffenheit gestellt hatte. Er betonte, daß in dieser Zeit, da unser Land von Spaltungen und Teilungen zerrissen sei, wir ein großes Bedürfnis für die reife und inspirierende Führung eines Gottmenschen, wie Santji Maharaj, hätten.

Pir Vilayat Inayat Khan, Oberhaupt des Internationalen Sufi Ordens im Westen, sagte: „Als Präsident des Internationalen Kongresses der Religionen, der seine Sitzungen im letzten Jahr in Rom und Paris und in dieser Jahr in London gehalten hat, beglückwünsche ich Seine Heiligkeit Sant Kirpal Singh Ji Maharaj, den Präsidenten der Weltgemeinschaft der Religionen, zu seinem Plan für die Nationale Einheit. Ich möchte gerne, daß dieser Plan mit dem Plan für die Internationale Einheit verbunden und ein Teil davon wird und ich würde diesen Vorschlag auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Internationalen Kongresses der Religionen setzen, die im März dieses Jahres abgehalten wird.“

"Wir schreiten einem neuen Zeitalter entgegen, das sich in nationaler Einheit selbst zusammenschweißt. Dieser Prozeß der Einigung geht seit vielen Jahrhunderten vor sich, und die Sufis haben in nicht geringem Maße zur Erfüllung dieses göttlichen Planes beigetragen.“

Dr. Joseph Busby, Internationaler Präsident der S-U-N, der Spirituellen Vereinigung der Nationen und Herausgeber der 'Voice Universal', sagte, daß es ihm großes Vergnügen bereite, selbst an dem Projekt des Nationalen Einheits-Jahres in Indien teilzunehmen und damit verbunden zu sein. Einheit sei jedoch vierdimensional. Sie finge mit unserem eigenen Selbst an, dehnte sich auf unsere Familie aus, dann auf die nächsten Nachbarn, die Stadt, das Land und zuletzt auf die ganze Welt. Die Nationale Einheit habe ihre Grundlage in Selbst-Einheit. Darum müsse man sich durch die Gnade eines kompetenten Meisters der Spiritualität selbst erkennen. Dies sei kein Projekt von einen oder zwei Jahren. Man müßte dem eine ganze Lebenszeit widmen. Ich wünschte, wir alle würden das Jahr der Einheit täglich begehen, jeden Tag, jede Stunde und jeden Augenblick unseres Lebens. Wir stehen nicht allein mit dieser Aufgabe. Die spirituellen Kräfte in den kosmischen Regionen sind in Bewegung und bringen die Dämmerung eines neuen Zeitalters. Die Kräfte des Lichts sind auf dem Vormarsch.

Lama Lobzang von der Ladakh Bauddha Vihara huldigte Seiner Heiligkeit Sant Kirpal Singh Ji und bestätigte seine Verwandtschaft mit den ruhmreichen Traditionen der indischen Kultur, die seinem Volk so viel gegeben habe. Er sprach in reinen Hindi und beglückwünschte das Fest-Komitee des Diamantenen Jubiläums dazu, dem großen Werk Santjis geziemende Huldigung dargebracht zu haben, indem das 76. Jahr seines Lebens als das Jahr der Nationalen Einigkeit erklärt wurde.

Mahamandleshwar Swami Ved Vyasanand Ji Maharaj zollte Seiner Heiligkeit Sant Kirpal Singh Ji Maharaj Tribut und sagte, daß die Religion eine vereinende Kraft sei. Wenn die Anhänger der verschiedenen Religionen nach den Lehren ihrer eigenen Religion handeln wollten, gäbe es keinen Unterschied, keine Trennung oder gemeinschaftlichen Aufruhr im Land. Danach überreichte er ein Gangajali (einen kleinen Behälter, der heiliges Gangeswasser enthielt), eine Ausgabe der Gita und einen Mala (Rosenkranz) und schloß, indem er sagte: "Was sonst kann ein Frommer wie ich, diesem großen Heiligen überreichen?"

Abdul Haq betonte die grundlegende Einheit aller Religionen und zollte Sant Kirpal Singh Ji Maharaj glühende Huldigung für sein großes Werk, alle Religionen auf eine gemeinsame Plattform zu bringen.

Shri Anant Ram Manocha, Hauptsekretär des Ruhani Satsang, sagte: "An diesem erhabenen und denkwürdigen Tag sprechen wir Seiner Heiligkeit Sant Kirpal Singh Ji Maharaj unseren tiefempfundene Dank und unsere Verpflichtung dafür aus, daß er uns in seine göttliche Herde aufgenommen und auf den Pfad der Einheit, Rechtschaffenheit und Selbstverwirklichung gestellt hat." Er zeigte die Geschichte des Ruhani Satsang auf und beschrieb seinen weitreichenden Erfolg auf dem Gebiet der nationalen und internationalen Einheit in den letzten zwei Jahrzehnten unter der gütigen Führung von Santji Maharaj. Er versicherte Santji im Namen aller Mitglieder des Satsang, daß sie ihr Äußerstes tun wollten, um sich einzusetzen und seine edle Mission weiterzuführen und seine lebensinspirierende Botschaft an die gesamte Menschheit zu verbreiten, indem sie nach seinen Idealen lebten.

Shri Darshan Singh Duggal rezitierte sein schönes Gedicht, das er speziell für diesen erhabenen Anlaß verfaßt hatte, und Bibi Hardevi sagte sehr schöne Verse von Seiner Heiligkeit. Das geräumige, akustisch vollkommene Auditorium des Vigyan Bhavan war bis zum äußersten Fassungsvermögen gefüllt. Die Feier wurde, neben der Presse, die vollzählig anwesend war, von der Filmgesellschaft Bombay aufgenommen.

Shri Anant Ram Manocha, Hauptsekretär des Festkomitees des Diamantenen Jubiläums, dankte den Gästen und Zuhörern, und der Sekretär des Komitees dankte allen Personen und Organisationen, die mitgearbeitet und wertvolle Hilfe geleistet hatten, um die Feier zu einem großen Erfolg zu machen.

Die Feier endete mit der Nationalhymne.

 

Delhi, den 2. März 1969         gez. S.P. Chopra
                                                          Sekretär

 

 

 

 

Anhang ‘A’

 

Abhindandan Patra

 

Seiner Heiligkeit

 

SATGURU SANT KIRPAL SINGH JI MAHARAJ

 

anläßlich Seines Diamantenen Jubiläums im Vigyan Bhavan
 am 7. Februar 1969, überbracht durch Kaka Sahib Kalelkar und
durch die Oberhäupter der verschiedenen Glaubensbekenntnisse

 

Gnädiger Meister!

Wir begrüßen Euch zur Vollendung von fünfundsiebzig Jahren Eures Aufenthaltes auf Erden. Wenn wir zurückblicken und die zwei Jahrzehnte Euerer Amtsführung überschauen, sowie das Vierteljahrhundert, das Ihr zu den Füßen Eures großen Meisters Hazoor Baba Sawan Singh Ji Maharaj verbrachtet, nehmen wir die sinnvolle himmlische Fügung wahr, die Euch ‘Kirpal‘, den Barmherzigen, nannte.

Erlauchter Sohn Eures Meisters!

Ihr habt die göttliche Mission erfüllt, die Menschheit in einer gemeinsamen Herde der Spiritualität zusammenzubringen. “Ruhani Satsang“ ist die lebendige Verkörperung dieser Mission, wo alle Sucher nach der Wahrheit durch Euch die belebende Verbindung mit der Ewigkeit haben können. Die Benennung “Ruhani Satsang“, die der große Meister Baba Sawan Singh vorschlug, beschreibt nicht unpassend den Ort, an dem den Aspiranten ohne Unterschied von Kaste, Glaubensbekenntnis, Nationalität oder Farbe die Lehren der Ersthand-Erfahrung gegeben werden. Es ist schnell zu einen Weltzentrum spirituellen Glanzes angewachsen. Seine metaphysische Grundlage ist der “Gurmat Sidhant“ - die Schrift für Aspiranten und Praktikanten auf dem spirituellen Pfad —‚ die in ihrem literarischen Umfang die Grundlehren aller großen Religionen zusammenfaßt, auf denen die Weltgemeinschaft der Religionen gegründet wurde unter Eurem Schutz, und als deren Präsident Ihr die Fackel der reinen Spiritualität auf Euren Weltreisen in vielen Ländern nah und fern neu entzündet habt.

Als Präsident der Weltgemeinschaft der Religionen habt Ihr unter den Anhängern der verschiedenen Glaubensbekenntnisse in der Welt den Geist der Einheit genährt. Zu einer Zeit, da die wilde Lust nach Vorherrschaft die Welt in Leiden getrieben hat, da die Atmosphäre mit Explosivstoff geladen und im Begriff ist, in ein Gemetzel des Atomkrieges hineinzuführen, da gegenseitiges Gezänk und Uneinigkeit die bloße Existenz der Menschheit bedrohten, seid Ihr der große Trost, der die Göttlichkeit der Seele offenbart und in allen den großen Wunsch nach Einigkeit entzündet.

Durch zahlreiche Kanäle, wie Internationale Treffen, weltweite Zentren des Ruhani Satsang, Vorträge und geschätzte Veröffentlichungen, welche seither in verschiedene Sprachen übersetzt wurden, habt Ihr, Erlauchter Meister, danach gestrebt, Eure Botschaft des Friedens und der Einheit, der Liebe und der Wahrheit unter den schmerzgebeugten Seelen zu verbreiten. Gleich allen erleuchteten Meistern der Jahrhunderte scheint Ihr wie die Sonne und strahlt Licht und Wohltätigkeit in diese dunkle Welt aus und erweckt damit in uns die Göttlichkeit der menschlichen Seele.

 

Selbstloser Wohltäter!

Verbunden mit dem Ewigen Wort und mit dem Kosmischen Bewußtsein begabt, habt Ihr das Evangelium der Vaterschaft Gottes und der Bruderschaft der Menschen unter den erdgebundenen Millionen verbreitet. Die sichtbaren und unsichtbaren Barrieren, die den Menschen von Gott trennen, werden so zu heben versucht, so daß eifrige Seelen in den Strahlen der Erleuchtung baden können. Wir beten zu Gott und zu Euch, daß Ihr diese Wohlätigkeit noch unzählige Jahre fortsetzen könnt, so daß Eure Verehrer und andere die unaussprechliche Freude und den Vorzug haben mögen, Euer hundertjähriges Verweilen auf diesem Erdenplan mit Euch feiern zu können.

 

Muni Sushil iumar Ji,                              Pir Walayat Inayat Khan,

Jain Muni und Förderer                          Oberhaupt des Internationalen

der Weltgemeinschaft                             Sufi - Ordens

der Religionen

 

Maha Mandleshwar Swami                     Lama Lobzang,

Ved Vyasanand Ji, berühmtes                 Oberhaupt des Ladakh Bauddha

Sanatanisten - Oberhaupt,                      Vihara

Niranji Akhara, Hardwar

 

Satguru Jagjit Singh Ji                            Shri D.B. Dastoor,

Maharaj, Oberhaupt der                         Oberhaupt der Zoroaster -

Namdhari - Gemeinschaft                       Anhänger

 

Mahatma Anand Swami Saras-               Mr. Joseph Busby,

wati, namhafter Arya Samaj                    Internationaler Präsident

Führer                                                   der Spirituellen Vereinigung

                                                             der Nationen

Ehrwürden Philip Parmar,

Bischof der Diözese Delhi                      Shri A.R. Manocha,

                                                             Hauptsekretär, Ruhani Satsang.

 

 

 


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